Projekt

Hungriges Halle - wie wird die Stadt satt?

 
Wisst ihr noch, was ihr heute Morgen zum Frühstück gegessen habt? Und habt ihr euch schon mal darüber Gedanken gemacht, wo und wie dieses Essen angebaut, geerntet, gelagert, weiterverarbeitet und transportiert wurde, bis es auf eurem Tisch gelandet ist? Laut der Autorin Jennifer Clap ist ein durchschnittliches Gericht, das wir heute in Nordamerika oder Europa essen, bereits 2.500 Kilometer gereist, bevor wir es verzehren. Eine Studie des WWF geht davon aus, dass allein die landwirtschaftliche Produktion für etwa 11 bis 14 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich. Es ist daher nicht nur für unsere eigene Gesundheit, sondern auch für die Zukunft der Erde entscheidend, wie wir uns ernähren. Um die globalen Produktionsketten zu hinterfragen und die Versorgung mit Lebensmitteln wieder lokaler und nachhaltiger zu gestalten, sind in den vergangenen Jahren zahlreiche urbane Formen der Lebensmittelproduktion entstanden: Urbane Gärten, Stadtfarmen und Solidarische Landwirtschaft wollen aus Konsument*innen wieder Produzent*innen machen, während Foodsaver Lebensmittelverschwendung zuvorkommen wollen. 
Im Studienprojekt "Hungriges Halle – wie wird die Stadt satt?“ setzen wir uns kritisch mit den globalen Produktionsketten unserer Lebensmittel auseinander, untersuchen Auswirkungen des konventionellen Ernährungssystems und erforschen lokale Alternativen. Mit Hilfe von sozialwissenschaftlichen Methoden und aktueller wissenschaftlicher Literatur nehmen wir Halle an der Saale genauer unter die Lupe, um herauszufinden, wie Lebensmittelproduktion in der Stadt aussehen kann und wie die Themen Stadt und Ernährung zusammenhängen.
Ziel des Studienprojektes ist es, euch einen ersten Einblick in die sozialwissenschaftliche Stadtforschung zu vermitteln. Dazu sollen alle Phasen und Arbeitsschritte der empirischen Forschung in der Theorie und Praxis durchlaufen und praktiziert werden. Gemeinsam diskutieren wir relevante Literatur und entwickeln eine Forschungsfrage, die uns durch unsere Forschung leitet. Außerdem erproben wir im Feld sozialwissenschaftliche Methoden (wie z.B. Interviews oder Beobachtungen), analysieren unser Material und erarbeiteten einen Bericht aus den erhobenen Daten. Am Ende des Semesters werden wir die Forschungsergebnisse vor lokalen Akteur*innen in Halle präsentieren.

Richtet sich an: BA Urbanistik, 3. FSVeranstaltungsart: Projekt   8 SWS   12 ECTS
Teilnehmerzahl: max. 30
Termine: dienstags, 9:15 bis 16:45 Uhr
Sprache: deutsch
Ort: Raumwunsch: 004, Bauhausstraße 7b
Dozent_innen: Anton Brokow-Loga und Malena Rottwinkel
Die Einschreibung erfolgt online via BISON.