SoSe 2019

Vorlesung

Einführung in die Stadtsoziologie

Die Stadt ist ein komplexes Gebilde, das von Menschen in unterschiedlichen Formen gebaut, abgerissen und neugebaut wird. Seit dem Entstehen der modernen Großstadt bemühen sich Soziologen, um die Regeln, Mechanismen und Dynamiken städtischen Lebens zu verstehen und nachzuvollziehen. Dabei sind sie unterschiedliche Wege gegangen, um unser Verständnis über das Leben in der Stadt zu verbessern. In dieser Vorlesung wird dabei davon ausgegangen, dass nicht so sehr das Statische und Gebaute eine Stadt ausmachen als das Mobile, Flüchtige und vor allem: die Menschen. In dieser Hinsicht soll anhand von Beispielen aus der deutschen Geschichte und der Gegenwart erläutert werden, wie Städte als Produkt von Migration unterschiedlichster Formen zu verstehen ist. Dabei wird ein Überblickswissen der Stadtsoziologie, gängige Begriffe und empirische Forschungen zu wichtigen Fragen der Stadtentwicklung aus gesellschafswissenschaftlicher Perspektive vermittelt.

Richtet sich an: BA Urbanistik
Termine: montags, 13.30-15.00 Uhr  / 1. Termin 15.04.2019
Ort: Marienstraße 7b / Raum 102
Dozent:  Prof. Dr. Frank Eckardt

Seminar

Deutsch für Flüchtlinge

Mit diesem Modul wird der im letzten Semester durchgeführte Sprachkurs für Flüchtlinge fortgesetzt. Dabei soll wöchentlich 1,5 Stunden Unterricht an eine oder mehrere Gruppen von ca. 8 Flüchtlingen auf Anfängerniveau erteilt werden. Die genauen Umstände des Unterrichts richten sich nach der Anzahl der Flüchtlinge, die sich hierzu anmelden und kann erst kurz vor Beginn des Unterrichts festgelegt werden. Studierende, die gerne den Unterricht mit den Flüchtlingen aus dem letzten Semester fortsetzen wollen, können das ebenfalls tun.

Richtet sich an: Studierende aller BA- und MA-Programme.  (Wahlpflichtbereich / 3 ECTS)
Teilnehmerzahl:  maximal 30
Termine:  montags-freitags  15.15 - 16.45 Uhr  
Ort: Verschiedene Räume

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

In diesem Blockseminar soll in komprimierter Form der Prozess wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt werden. Dabei wird in einem ersten Teil anhand von einführenden Texten diskutiert, was ein wissenschaftliches Problem ist und wie von dort ausgehend eine Forschungsfrage entwickelt werden kann. Hierbei sollen ausgewählte Masterarbeiten vorgestellt, diskutiert und reflektiert werden. Im Fokus steht dabei das methodische Vorgehen (Experten-Interview, Focus Group Interview, Mental Mapping u.A.). Die Studierenden sollen damit auch die Trianguität qualitativer Forschung verstehen lernen und abschließend die Erfahrung der Methodenausübung auf ihr eigenes Forschungsvorhaben anwenden.

Richtet sich an: Master Urbanistik (Pflichtmodul), Master Architektur (Wahlpflichtbereich), Doktoranden
Teilnehmerzahl:   maximal 20
Termine:  1. Termin: 17.04. 9:00. Blockseminar 4x
Ort: Belvederer Allee 4, Raum 103
Dozent:   Anton Brokow-Loga, Brigitte Zamzow
Leistungsnachweis: Präsentation, Hausarbeit (Prüfung)
Die Seminarlektüre wird nach Anmeldung bereitgestellt.

Vertiefung Soialwissenschaftliche Stadttheorien

Inhalt dieses Modulseminars ist die fokussierte Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen an der Schnittstelle von Sozialwissenschaften und Stadtplanung bzw. -entwicklung. Der Schwerpunkt des Seminars liegt wesentlich auf der Heranführung an Techniken sozialwissenschaftlicher Theoriearbeit. Gleichzeitig knüpft das Seminar teilweise an Inhalte aus der Vorlesung an und bietet Gelegenheit, diese zu diskutieren und zu vertiefen. In der Auseinandersetzung mit einem Schwerpunktthema (wird zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben) wird an Textarbeit, Recherche und abstraktes, strukturelles und konzeptionelles Denken aus sozialwissenschaftlicher Perspektive herangeführt. Gleichzeitig werden inhaltlich insbesondere zeitgenössische Problemstellungen und Themen aufgegriffen, welche die aktuelle Diskussion um Stadt, Urbanität und Gesellschaft wesentlich prägen, und diese aus sozialwissenschaftlicher Perspektive kontextualisiert.

Richtet sich an: BA Urbanistik 2. FS (Pflichtmodul)
Veranstaltungsart: Seminar, 2 SWS  3 ECTS
Termin: montags, 15:15 bis 16:45 Uhr, erster Termin 15.4.19
Teilnehmerzahl: max. 40
Ort: Marienstraße 7b / Raum 102
Sprache: Deutsch
DozentInnen: Anton Brokow-Loga, Brigitte Zamzow
Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit

Academic Development

This seminar is addressing the further development of the academic skills of the students participating in the Master program „European Urban Studies“. It will focus on the preparation conceptually, organizationally and methodologically of the individual research project in the third semester. It will be organized with consultative meetings of the group in a 14 days-rhythm. The general goal is to develop a coherent, feasible and clear research plan consisting of an academically argued for research question, a convincing methodology and a practical time and work plan.

Richtet sich an: MA European Urban Studies
Veranstaltungsart: Seminar, 2 SWS  3 ECTS
Termin: montags, 17.-18.30 Uhr, erster Termin 16.4.19
Teilnehmerzahl: max. 20
Ort: Belvederer Allee 5, Raum 005
Sprache: Englisch
Dozent: Frank Eckardt

Urban Life beyond Growth: Discovering the Post-growth City

This seminar will offer insights, discussions and inputs for the furthering of alternative views and planning approaches for urban life after growth. It is motivated by the essential acknowledgement of the devasting effects of city planning based on the consumption of scare resources, political authoritarianism, lacking forms of self-realisation and cultural closure which is dominating today’s urban societies.


While theoretical reflections and many bottom-up projects are having pointed at a potential change of paradigms regarding urban life and urban planning, a further workout of proposals for a new perspective for cities in the light of the amounting challenges is still missing.


With this seminar, the necessary reorientation for thinking, writing, researching and projecting urban life beyond growth is intended to be taken. The seminar invites students form arts, architecture, and urban studies to join forces for creating a learning and cooperation platform for a post-growth Thuringia. Thus, one focus lies on combining creative and scientific techniques to record stories and ideas connected to the idea of a post-growth city.


The seminar consists of three parts. Firstly, a preparatory meeting for the theoretical debate on the post-growth city (24th of April). Secondly, from 8 till 15th of May, a joined workshop will be organised with students from our partner university in Jordan. This block consists in detail: participation in a conference on post-growth cities in Weimar (10 and 11th of May), a joined visit of projects in Leipzig, and working one day with the Jordan students on a local case study. Subsequent to these discoveries, a conceptual, reflective and evaluative part on 14th of May will complete the seminar.

Richtet sich an: BA und MA Studenten der Urbanistik und Architektur, MA European Urban Studies

Max. Teilnehmer/-innen
30 Studierende

Termine: Drei Termine (Block) siehe unten


Zugeordnete Person
Jun. Prof. Dr. Alexandra Toland; Prof. Dr. Frank Eckardt; Dr. Friederike Landau, Anton Brokow-Loga, Franziska Werner


Studiengänge
Studierende der Fakultät Architektur und Urbanistik (zu erbringender Leistungsnachweis für 3 LP), Studierende der Fakultät Kunst und Gestaltung (zu erbringender Leistungsnachweis für 6 LP)
Sprache: Englisch und Deutsch

 

Beschreibung
Das Seminar richtet sich an Studierende der Fakultäten Kunst und Gestaltung sowie Architektur und Urbanistik der Bauhaus Uni Weimar. Des Weiteren begrüßen wir sämtliche Teilnehmer*innen der Konferenz Postwachstumsstadt (10./11. Mai 2019) einschließlich Politiker*innen, Menschen aus politischen Organisationen oder Stiftungen, Aktivist*innen, Mitglieder von Lokal- oder Stadtverwaltungen etc. Von der Bandbreite der Teilnehmer*innen erhoffen wir uns einerseits einen offenen und multiperspektivischen Austausch verschiedenster Akteur*e und andererseits interdisziplinäre, intergenerationale und diverse Zusammenarbeiten in Kleingruppen.

1. Termin: Vorbereitungstreffen: 24. April 2019
Kennenlernen, Austausch über Lernziele, ggf. Gruppeneinteilung und Konkretisierung von Aufgabenstellungen, methodologischer Input (dichte Beschreibung, Ethnographie, teilnehmende Beobachtung) 


2. Termin: Konferenzteilnahme: 10. & 11. Mai 2019
Verbindliche Teilnahmen der gesamten Konferenz (Anwesenheitspflicht) und Kennenlerntreffen mit den jordanischen Studierenden am 10.05.2019


3. Termin: Nachbereitung: 13. & 14. Mai 2019 
Debriefing der Konferenz, Vorstellung von Feldnotizen, multi-medialen Beobachtungsprotokollen und Konzepten, Vorstellung der Exposés für finale Ausarbeitungen 


Leistungsnachweis:
3 ECTS: Mündlicher Beitrag bei der Nachbereitung (benotet oder unbenotet); 6 ECTS: Schriftliche Ausarbeitung und Vortrag bei der Nachbereitung (benotet und unbentoet)

Diversität & Menschenrechtsbildung

Das Seminar dient der Erlernung und Reflektion von interkulturellen Kompetenzen, die für die spätere Tätigkeit in der Stadtplanung und anderen möglichen Arbeitsbereichen als wichtig erscheinen. Um dies gewährleisten zu können sollen anschauliche Beiträge zum Thema Asylverfahren, Fluchterfahrungen, Fluchtursachen, interkulturelle Kommunikation, Rassismus und Islam besprochen werden. Umgesetzt wird das Seminar mit dem Ziel einen Workshop mit Schüler/innen aus Sachsen-Anhalt zu realisieren. Dabei werden Herangehensweise und Methoden der non-formalen politischen Bildung und Menschenrechtsbildung vermittelt
Das Lehrangebot wird in Kooperation mit der EJBW geplant und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Das Seminar wird in Blockveranstaltungen organisiert.
Insbesondere werden Studierende mit persönlicher Flucht- und Migrationserfahrung motiviert an dem Seminar teilzunehmen.

Besonderheiten: Im Anschluss an das Modul besteht die Möglichkeit auf Honorarbasis als Workshopleiter*in an der EJBW tätig zu sein.


Teilnehmerzahl:  maximal 20


Ort: EJBW


Termine: Samstag, 13. April 10–18 Uhr 
Sonntag, 14. April 10-16 Uhr
Freitag, 17. Mai 16-18 Uhr
Samstag, 18. Mai 10-18 Uhr
Sonntag, 19. Mai 10-16 Uhr
Donnerstag, 6. Juni 10-14 Uhr
Samstag, 29. Juni 10-18 Uhr
Sonntag, 30. Juni 10-16 Uhr
Anmeldung: per Mail an frank.eckardt[at]uni-weimar.de (bis 1. April 2019)

Struggle for Space, Struggle for Identity: Reading James Baldwin in an anti-colonial context

This is a reading and writing seminar on the racial and social inequality of African Americans in the U.S. and the ensued Civil Rights movement in the 1960’s. James Baldwin was a writer who strongly influenced anti-colonial movements especially by black populations world-wide. Movies based on his essays and novels such as “I am not you Negro” and “If Beale Street Could Talk” draw connections to today’s Black Lives Matter movement. It shows that his writing is just as controversial and politically charged as 60 years ago.
We will read post-colonial academic material and then use James Baldwin’s writings in order to gain access to a subaltern perspective on power hierarchies. Each meeting will entail a discussion and free writing session. Conceptualized as a follow-up to the seminar ‘Revisiting Utopia’ from the winter semester, all students who are interested in post-colonial studies and in creative writing processes leading to academic writing are welcome to join.

Richtet sich an: alle Studiengänge
Termine: 28.5., 4.6., 18.6., 25.6.2019;   18:00 bis 21:00 Uhr
Teilnehmer: max 10
Ort:
Dozentin: Brigitte Zamzow

Projekt

Arbeiter, Fußball, Nachbarschaft: Schalke zwischen Tradition und Aufbruch

Im Jahr 2018 schloss die letzte Zeche im Ruhrgebiet. Obwohl dieser Prozess sich über Jahrzehnte hingestreckt hat, ist vielerorts der Übergang zu einer post-industriellen Stadt nicht gelungen. Durch den Strukturwandel sind viele Städte nicht nur wirtschaftlich unter Druck geraten, auch der soziale Zusammenhalt ist in den ehemaligen Arbeiter-Viertel erodiert. Nachdem die Arbeit als gemeinsamer Fixpunkt für viele Menschen nicht mehr vorhanden ist, sind andere kulturelle und soziale Institutionen gefragt, diese soziale Kohäsion zu ersetzen. Dazu gehört vielerorts der Sport, und insbesondere der Fußball.
Schalke als Traditionsverein in der ehemaligen Zechen-Stadt Gelsenkirchen ein prominentes Beispiel. Einst gegründet von den Zechenarbeitern und unterstützt von der ansässigen Arbeiterschaft, hat der Verein heute Fans und Zuschauer von überall. Währenddessen erlebt der Stadtteil Schalke-Nord einen schwierigen Wandel und leben viele Menschen dort unter prekären Umständen.
In Zusammenarbeit mit der neugegründeten Stiftung Schalker Markt untersucht werden, welche Potentiale in Schalke-Nord vorhanden sind und wie sich das Leben in der Nachbarschaft gestaltet. Nach einer explorativen Phase mit einem Vorort-Besuch für Interviews mit wichtigen Akteuren soll sich die Forschung auf wichtige Problemstellungen konzentrieren, an der in einer zweiten Vorort-Phase fokussiert gearbeitet werden sollen. Das Projekt hat eine Studie zum Ziel, die anhand von qualitativen Methoden arbeiten soll und die ihre Ergebnisse über einen Podcast für eine breitere öffentliche Debatte zur Verfügung stellen soll.
Die geplante Studie soll komparativ angelegt werden, so dass die Erkundung von Schalke im Vergleich zu ähnlichen ehemaligen Arbeiterstadtteilen erfolgen kann. Dabei wird der Grundgedanke verfolgt, dass Fußball-Vereine eine wichtige Rolle einnehmen können bei der Neugestaltung ihrer Nachbarschaften. Die Studie wird deshalb auch Erfahrungen aus Manchester, Rotterdam und anderen Städten systematisch aufarbeiten.

Richtet sich an: MA European Urban Studies
Veranstaltungsart: Projekt, 12 ECTS
Termin: Dienstags, 9.15 Uhr, erster Termin: 16. April 2019
Teilnehmerzahl: max. 20
Ort: Belvederer Allee 5, Raum 008
Sprache: deutsch
Dozent: Frank Eckardt

Labor fürs neue Land: In einem Land nach unserer Zeit. Visionen für die Gesellschaft von Morgen

Tätig für den Fortschritt der Menschheit? Wir studieren an einer Universität der Tätigen, des
praktischen Tuns. Wir werden als Architekt oder Bauingenieurin, als Gestalter, Planerin oder
Künstler, als Medienmanagerin für eine Gesellschaft der Veränderung gebildet und ausgebildet. Wir
werden diese Veränderung mitgestalten und uns von ihr gestalten lassen müssen. Doch in welchen
grundlegenden Vorstellungen vom Menschen und seiner Rolle in der Welt bewegen wir uns,
während wir gestalten, entwerfen oder analysieren? Mit welchem Menschenbild und für welche
Welt arbeiten wir? Welchen Einfluss hat diese Weltanschauung auf unser schöpferisches, planendes
oder konstruierendes Tun?
Das Labor fürs Neue Land fordert Studierende aller Fakultäten dazu auf, in einem
fakultätsübergreifenden Projekt gemeinschaftlich und aus verschiedenen Blickwinkeln die
jeweilige disziplinäre Praxis vor grundlegenden Ideen von Gesellschaft zu reflektieren und von
diesem Punkt aus gedankliche Vorausarbeit in die praktische Zukunft zu wagen.
Im Grundlagenpart blicken wir vorausschauend in zentrale Gesellschaftsentwürfe der europäischen
Philosophie zurück. Damit wollen wir das Verständnis für die ideengeschichtlichen Kontexte
unseres eigenen Tuns und seiner Rahmenbedingungen erweitern und geistiges Maß nehmen für das
Erdenken utopischer oder dystopischer Szenarien einer Zeit nach der (Post)Moderne. Im
Anwendungsteil übersetzen wir diese in der Theorie gründenden Zukunftsbilder in konkrete
Entwürfe, Konzepte oder Planungen, Designs oder Kunstwerke für eine Zeit nach unserer Zeit.
Dazu werden methodische und inhaltliche Impulse durch Vorträge aus verschiedenen Disziplinen
der Fakultäten gesetzt. Die fächerübergreifende Zusammenarbeit eröffnet uns die Möglichkeit die
Lebensganzheit einer zukünftigen Welt ahnbar werden zu lassen . Für dieses Experiment verlassen
wir Weimar und begeben uns an einen Ort im thüringischen Altenburg zwischen Stadt und Land,
zwischen Stillstand und Aufbruch. Während mehrtägiger Arbeits- und Lebensaufenthalte
entwickeln wir unsere Zukunftswerte und -werke.
Unser Ausblick soll als Einblick in Form einer Ausstellung zur Summaery und vor Ort präsentiert
werden.

Richtet sich an: MA Urbanistik
Veranstaltungsart: Projekt, 12 ECTS
Teilnehmerzahl: max.5
Ort: Belvederer Allee 5, Raum 005

Termin: montags von 9:15 bis 15:00 Uhr; mittwochs von 17:00 bis 18:30
(einzelne Termine weichen ab, dies wird in der ersten Projektsitzung bekannt gegeben)