Projekt

Suhl auf der Suche: Identität und Image nach dem Schrumpfen

Auch nachdem Suhl in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen intensiven Umbauprozess vollzogen hat, stellt sich nach wie vor die Zukunft der Stadt als eine große Herausforderung dar. Nach wie vor scheint sich nicht abzuzeichnen, welche Entwicklungsrichtung Suhl einschlagen wird. Demographischer Wandel, regionale Ungleichheiten, wirtschaftliche Dynamiken und andere Faktoren sind schwierig in ihren Folgen zu beurteilen. Für Politik, Stadtplanung sowie die Akteure aus dem sozialen, wirtschaftlichen und kulturellem Leben der Stadt stellen sich daher einerseits Fragen nach dem alltäglichen Handeln, andererseits nach der langfristigen Perspektive. Mit dem Studienprojekt der Bauhaus-Universität Weimar sollen Studierende der Urbanistik die Gelegenheit haben, die unterschiedlichen Perspektiven der Akteur/innen und Bewohner/innen der Stadt kennenzulernen und systematisch zu erkunden. In den Monaten Oktober bis Januar wollen sie die Suhler Bevölkerung und die lokalen Verantwortlichen hinsichtlich ihrer Vorstellungen von der Stadt befragen und somit nach Ansatzpunkten suchen, wie sich Identität und Image von Suhl beschreiben ließen. Hierbei geht es nicht um das Formulieren von vagen Leitbildern oder Wunschvorstellungen. Vielmehr soll aus dem Alltagsleben heraus und auf der Basis der vorhandenen sozialen Kompetenzen erkundet werden, welche Kapazitäten in der Stadt vorhanden sind, um eine realistische Perspektive für den Ausbau der lokalen Stärken zu formulieren. Es wird dabei gezielt danach gesucht, welches soziale Kapital (gemeinschaftliche Perspektiven, Aktivitäten, Kompetenzen) einerseits vorhanden ist, mit dem sich weiteres gemeinschaftliches Handeln in der Stadt initiieren oder weiter ausbauen lässt, andererseits welche individuellen Kompetenzen vorhanden sind, mit denen zwischen den verschiedenen Sphären der Stadt (Wirtschaft, Soziales, Wohnen, Kultur, Politik, Planung) vermittelt werden kann.

Das Studienprojekt widmet sich deshalb den verschiedenen Sphären in jeweils von einzelnen Studierenden zu bearbeitenden Teilaufgaben, wobei Gespräche mit den betreffenden Akteur/innen und Bewohner/innen wie auch eigene Beobachtungen durchgeführt werden sollen. Dies wird eine Einführung in Methoden der qualitativen Sozialforschung ebenso voraussetzen wie eine theoretische Auseinandersetzung mit den Themenkomplexen Identitätspolitik und Imagebildung an der Schnittstelle zur Stadtentwicklung. Ziel ist es, die Ergebnisse der Untersuchungen der Studierenden darzustellen und im Rahmen einer Ausstellung mit der Suhler Bevölkerung zu diskutieren. 

 

Richtet sich an: BA Urbanistik, 3. FS  
Veranstaltungsart: Projekt, 8 SWS  12 ECTS
Dozenten: René Seyfarth, M.A., Franziska Werner, M.A.
Termine: donnerstags, 9.00 - 17.00 Uhr
Ort: Belvederer Allee 5, Raum 005
Teilnehmerzahl: max. 30
Leistungsnachweis: Referat, Dokumentation, Präsentation, Abschlussbericht

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