Radiogespräch mit Götz Naleppa

“Was Sie schon immer über Regie wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten!“

Unter dem Motto „Was »Sie schon immer über Regie wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten!«“ wird der Regisseur und Dramaturg Götz Naleppa die Reihe des Lehrstuhls für Experimentelles Radio im neuen Jahr eröffnen. Das soeben mit dem Prix Italia ausgezeichnete Stück „My Body in Nine Parts“ soll unter anderem als Beispiel dienen, einen tieferen Einblick in seine Regiearbeit und den Umgang mit Musik, Geräusch und Text zu geben.

“Auf welchen Knopf drückt man, damit die Schauspieler hinter der Scheibe mich hören?” – diese und ähnliche Fragen musste sich Götz Naleppa stellen, als er in den 70er Jahren seine Theaterlaufbahn zugunsten der Radioarbeit hinter sich ließ. Nach einem Studium der Theaterwissenschaft und 5 jähriger Tätigkeit als Regieassistent von Boleslaw Barlog am Schiller -Theater Berlin brachte ihn eine Krankheitsvertretung eher zufällig zum Hörspiel. Er sollte es nie wieder verlassen.

Neben seiner Regietätigkeit blieb der in Berlin aufgewachsene Ostpreuße dem Hörspiel auch als Dramaturg treu: in den 70er Jahren beim Rias, dann als Chefdramaturg beim Südwestfunk in Baden-Baden, 1994-96 als Abteilungsleiter der Hörspielabteilung des Deutschlandradio und schließlich als Redakteur und Gründer der Hörspielwerkstatt/Klangkunst bei Deutschlandradio Kultur, welches er Ende 2008 verließ.

Inzwischen kann Naleppa auf eine 40 jährige Regieerfahrung in fast allen Studios der ARD zurückblicken. Viele seiner Hörspielinszenierungen wurden mit renommierten Preisen wie dem Prix Europa oder dem Prix Marulic ausgezeichnet. Zu seinen Lehrern gehörten Persönlichkeiten wie George Tabori, von dem Naleppa selbst behauptet, den Respekt vor dem Schauspieler, das Hinhören und die Neugierde gelernt zu haben.

„Bleibt neugierig!“ forderte Tabori immer wieder bei den Proben und Götz Naleppa schreibt über sich: „»Diese Neugierde hat beim Älterwerden eher zugenommen. Wie auch der Wunsch, das weiter zu geben, was ich gelernt habe, an Universitäten und in Workshops, um die nächste Generation zu fördern –vielleicht als Dank für meine großen Lehrer“.«

Termin und Ort: Dienstag, den 12.Januar 2010, um 15:45 Uhr, Glaskasten der Limona, Steubenstraße 6