Drop the Carbon Foodprint!

Gemeinsam Mensa gestalten!

Projektarbeit im Bauhaus-Modul „Entrepreneurship & Innovation“

 

Zusammenfassung

Wird der individuelle CO2-Fußabdruck einer Person betrachtet, entfallen etwa 15 % auf die Ernährung. Durch die persönliche Umstellung auf eine klimagerechte Kost kann somit ein relevanter Beitrag zur Reduktion der Gesamtemissionen geleistet werden. Mensen und Großküchen können in diesem Prozess eine Hebelwirkung haben, da sie eine große Anzahl an Menschen erreichen. Das Studierendenwerk Thüringen möchte mit Blick auf die Klimakrise seine Gäste für dieses Thema sensibilisieren und führt eine Bilanzierungssoftware ein, mit welcher der CO2- und Wasserfußabdruck für jedes Gericht ermittelt und so für die Gäste sichtbar gemacht werden kann. Vor diesem Hintergrund haben fünf Studierende der Bauhaus-Universität Weimar im Rahmen des interdisziplinären Bauhaus.Moduls »Entrepreneurship & Innovation« eine zeitlich begrenzte Aktion entworfen, um die »Klimafreundlichkeit« eines Gerichts als Kriterium für die Essensauswahl der Gäste einzubeziehen. Es ist die Idee entstanden, jedes Mal bei der Wahl des Gerichts mit dem geringsten CO2-Fußabdruck einen Stempel zu erhalten. Ist die Stempelkarte komplett, winkt ein gratis Gericht als Belohnung. Das Studierendenwerk Thüringen hat diese Idee angenommen und wird die Aktion im Zuge der Neueröffnung der Weimarer Mensa umsetzen.

Hintergrund

In Deutschland entfallen pro Person und Jahr etwa 1,7 Tonnen CO2-Äquivalente, also 15% des individuellen CO2-Fußabdrucks auf die Ernährung (UBA 2021). Mit Blick auf die globale Klimakrise, stellt unser Nahrungsmittelkonsum demzufolge eine relevante Stellschraube dar: Über eine Anpassung unseres persönlichen Verhaltens können wir die Gesamtemissionen reduzieren. Hierbei besitzen insbesondere Großküchen und Mensen eine wichtige Hebelwirkung denn hier kann eine große Anzahl an Menschen erreicht werden. Oftmals stellt die Umstellung auf eine klimagerechte, also saisonale, regionale und fleischreduzierte Kost jedoch eine große Herausforderung für die Betriebsgastronomie dar: So stehen nicht selten die eingeübten Speisemuster und Preisvorstellungen der Gäste einer klima-positiven Veränderung entgegen.

Zielsetzung

Das Studierendenwerk Thüringen beschäftigt sich mit der Frage wie die Mensa-Gäste sensibilisiert und für eine klimafreundliche Ernährung gewonnen werden können: So wird aktuell die Einführung einer Bilanzierungssoftware zur Berechnung des CO2- und Wasserfußabdrucks aller Mensa-Gerichte vorbereitet, um dem Gast zu ermöglichen, diese Informationen in seine Essensauswahl mit einzubeziehen. Im Zuge dieser Neuerung entstand die Idee eine zeitlich begrenzte Aktion zu entwickeln, um die Aufmerksamkeit der Mensa-Gäste auf diese neue Entscheidungsgrundlage aufmerksam zu machen. Dieser Aufgabe haben sich fünf Studierende der Bauhaus-Universität Weimar, betreut von den Mitarbeiterinnen der Gründerwerkstatt neudeli und Mitarbeitenden der Professur Biotechnologie in der Ressourcenwirtschaft, im Sommersemester 2021 angenommen. Hierzu haben sich die Studierenden im interdisziplinären Bauhaus.Modul »Entrepreneurship & Innovation«, einem preisgekrönten Lehrformat der Gründerwerkstatt neudeli, zusammengefunden, um die Challenge „Wie können wir unsere Mensa nachhaltiger gestalten?“ anzugehen. Die Vorgehensweise lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Interdisziplinär zusammengestellte Gruppe, Team-Entwicklung über Workshops zu Gruppendynamik, moderne Teamarchitektur und Konfliktmanagement
  • Anwendung nutzerzentrierter Methoden der Innovationsentwicklung
  • Vermittlung von unternehmerischem Denken und Handeln
  • Beförderung des interdisziplinären Austauschs sowohl zwischen den Teilnehmenden als auch den Projektpartner*innen

Abgeschlossen wurde das Modul mit einem (digitalen) Vortrag für die Teilnehmenden und das Studierendenwerk Thüringen als Praxispartner.

Ergebnisse

Die Studierenden haben ein Konzept für eine Stempelkarte entwickelt, welche die Aufmerksamkeit auf den CO2-Fußabdruck der angebotenen Mensa-Gerichte lenken soll. Wurde das Gericht mit dem geringsten CO2-Wert ausgesucht, wird ein Stempel auf die Karte eingetragen und es winkt eine Belohnung: Nach zehn Stempeln wird dem Gast ein Essen seiner Wahl vom Studierendenwerk geschenkt. Die Aktion ist zeitlich begrenzt und es kann jeweils nur eine Stempelkarte pro Person ausgehändigt werden. Ziel ist demnach durch einen kurzfristigen finanziellen Anreiz die Aufmerksamkeit für umweltbewusstes Verhalten zu schärfen und über den Aktionszeitraum hinaus zu verlängern.

Ausblick

Das Studierendenwerk Thüringen hat die entwickelte Idee der Stempelkarte angenommen und wird sie im Zuge der Neueröffnung der Weimarer Mensa umsetzen. Wir freuen uns schon darauf und werden zu gegebenen Zeitpunkt für die Aktion werben!