„Club der toten Dichter“ liest man über drei frontal stehenden Reklam-Bücher mit Werken von Büchner, Goethe und Eichendorff. Mit diesem Plakatmotiv, das mit den Assoziationen zu Zigarettenwerbung spielte, traten Daniel Burchard und Marcel Günthel, zwei Weimarer Bauhaus-Studenten, unter dem Namen „betreutes Denken“ für den Agenturwettbewerb Best New 18/1 Award an und kamen unter die besten 30 Entwürfe.

Neben dem Hauptwettbewerb wurde erstmals auch ein Charity Award vergeben. Damaris Jakschick, ebenfalls Studentin der Bauhaus-Universität Weimar, schaffte es mit einem Motiv für mehr Bildung auch unter die Nominierten. Die drei Studenten erarbeiteten ihre Wettbewerbsbeiträge im Rahmen des Uniprojekts „Realfiktiv“, betreut von der Weimarer Agentur „Goldwiege“ im Sommersemester 2007. „Interessant ist, dass es niemandem aufgefallen ist, dass wir Studenten waren, und dass wir neben berühmten Agenturen konkurriert haben“ betont Marcel Günthel.

Zielstellung des Wettbewerbs war, ein Plakatmotiv zu entwerfen, welches ein kommerzielles Produkt bewirbt, das seit mindestens zehn Jahren nicht mit Außenwerbung beworben wurde. Der Wettbewerb war mit insgesamt 1,25 Mio. Euro der höchstdotierte Kreativentscheid Deutschlands. Alle namhaften Werbeagenturen Deutschlands beteiligten sich daran.

Für den Verlag Reclam reichten die beiden Studenten Daniel Burchard und Marcel Günthel des Lehrstuhls Visuelle Kommunikation ihre Arbeiten ein. Gerade die provokante Auslegung, dass Bücher auf dem Schulhof ebenso wie Zigaretten konsumiert werden können, brachte den zwei Studenten eine Nominierung unter den Top 30 aus über 600 Einsendungen. Besonders wichtig war der Jury, die aus Branchengrößen der Mediaanbieter und Kreativchefs besteht, die Effektivität der Einreichung. Um in die engere Auswahl zu kommen, musste jedes Motiv nicht nur ästhetisch wirken, sondern auch innerhalb von zwei Sekunden des Betrachtens in eine klare Botschaft erschlossen werden.

Kontakt:
Marcel Günthel
"betreutes Denken"
marcel.guenthel@gestaltung.uni-weimar.de