Das gemeinsam von der Professur Denkmalpflege und dem Lehrgebiet Architekturgeschichte der Fakultät Architektur veranstaltete Seminar beschäftigte sich 2005 mit dem ehemaligen Feuerungsanlagen-Hersteller Topf & Söhne und dessen Betriebsgelände in Erfurt. Dort wurde während des Zweiten Weltkriegs der Großteil der Einäscherungsöfen nationalsozialistischer Konzentrations- und Vernichtungslager entworfen und gebaut. Ausgehend von der Frage nach einem angemessenen Umgang mit dem Ort entstanden studentische Vorschläge, die den Blick der Öffentlichkeit auf die Brache lenken und zum Diskurs über zeitgenössische Erinnerungstechniken anregen wollen. Zusammen mit der Ausstellung „Techniker der ‚Endlösung’“ war das „Areal der Vergegenwärtigung“ Ende letzten Jahres im Stadtmuseum Erfurt zu sehen.

Hintergrund der erneuten Präsentation ist die anhaltende Diskussion um die Verwirklichung eines Geschichtsorts auf dem Erfurter Fabrikgelände. Schon seit längerem hat sich die Stadtverwaltung zur Einrichtung eines solchen Lern- und Erinnerungsprojektes entschlossen, wobei aktuell der baulich-räumliche Umgang mit dem Gelände besprochen wird.

Neben Vorschlägen für temporäre Installationen, Bespielungen und Wegweiser-Systeme, die den Ort und das Thema der Holocaust-Verstrickung vergegenwärtigen, zeigt die Ausstellung eine Reihe von Planungsansätzen. Sie bewegen sich zwischen Versuchen, das Gelände in die Stadt zurückzuholen, sowie Szenarien eines kontrollierten Verfalls und loteten so den methodischen Spielraum im Umgang mit NS-Memorialstätten aus.

27.11.-18.12.2006
Foyer Erdgeschoß
Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar
Geschwister–Scholl–Straße 8
99425 Weimar

Öffnungszeiten:
Montags bis freitags: 6.00 Uhr – 22.00 Uhr
Samstags und sonntags: 8.00 Uhr – 16.00 Uhr

Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Mark Escherich
Bauhaus-Universität Weimar
Professur Denkmalpflege
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Tel.: 03643/583126