Die Preisrichter würdigten damit eine Machbarkeitsstudie der Autoren Veit Bayer, Thoralf Krause und Stefan Linne zu einer Industriehalle aus Kunststoff. Als Baumaterial ist eine vergleichsweise preiswerte Duromer-Pressmasse mit verstärkenden Glasfasern vorgesehen. Durch ein ausgeklügeltes Montage- und Verbindungssystem ist die Halle schnell und kostengünstig auf- und abzubauen, außerdem kann auf andere Materialien weitgehend verzichtet werden. Bisher war kein Beispiel für ein Gebäude bekannt, dessen Tragstruktur vollständig aus Duromer-Pressmasse besteht.

Die maximale Größe der Bauteile aus diesem Material ist wegen des Herstellungsprozesses begrenzt. Die Forschergruppe stand vor der Herausforderung, eine 2000 Quadratmeter große Halle aus nur zwei Quadratmeter großen "Bausteinen" zusammen zu fügen. Der FOMEKK-Entwurf sieht deshalb vor, dass im Herstellungswerk mehrere Hohlelemente zu Grundmodulen verklebt werden, die beim Aufbau der Halle durch einen Nut-und-Feder-Rand ineinander greifen. Der Entwurf sieht eine Tonnenschale mit einer Breite von 25 Metern vor, die in der Länge beliebig erweiterbar ist. Auch eine Anwendung als Lärmschutztunnel ist mit einigen Änderungen denkbar.

FOMEKK steht für "Forschergruppe Materialgerechtes Entwerfen und Konstruieren mit faserverstärkten Kunststoffen". An ihr sind interdisziplinär arbeitende Architekten und Bauingenieuren der Bauhaus-Universität Weimar beteiligt. Die Gruppe entwickelt materialgerechte, architektonische und konstruktive Lösungen für den Einsatz faserverstärkter Kunststoffe im Bauwesen.