Am 23. Februar 2006 findet um 19.00 Uhr im Audimax der Bauhaus-Universität Weimar der Vortrag „Theorien sind Übereilungen des Verstandes“ von Dr. Dr. Manfred Osten statt. Der ehemalige Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung wird in seinem Vortrag zur Modernität von Goethes Farbenlehre sprechen. Die Veranstaltung ist Teil des Kolloquiums „Ästhetik und Experiment bei Goethe“, das im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 482 „Ereignis Weimar – Jena. Kultur um 1800“ an der Professur „Geschichte und Theorie Künstlicher Welten“ von Prof. Joseph Vogl an der Fakultät Medien organisiert wird.

Dr. Dr. Manfred Osten beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Aktualität eines Klassikers: Johann Wolfgang von Goethe. Bereits vor 200 Jahren empfand es der Dichter und Naturwissenschaftler als Unheil der neueren Physik, dass das Experiment vom Menschen abgesondert und die Natur versachlicht wird. Goethe strebte eine Rettung der Phänomene an, indem er die Anschauung und mit ihr die menschlichen Sinne aufwertete. Vor diesem Hintergrund kann seine Naturwissenschaft als Versuch einer ästhetischen Erziehung des Verstandes gelesen werden. Dies möchte Manfred Osten am Beispiel der Farbenlehre, Goethes umfangreichstem Werk, verdeutlichen. Eine besondere Rolle werden Gemeinsamkeiten und Gegensätze von Goethes und Newtons Farbenverständnis spielen.

Der Sonderforschungsbereich 482 „Ereignis Weimar – Jena. Kultur um 1800“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und gemeinsam von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, der Klassik Stiftung Weimar und der Bauhaus-Universität Weimar getragen. Ziel des Projektes ist die Erforschung des kulturellen, naturwissenschaftlichen, medienhistorischen und philosophischen Netzwerkes zur Zeit der Klassik und Romantik im Raum Weimar – Jena.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Sonderforschungsbereich sind unter www2.uni-jena.de/ereignis zu finden.