CLAUDIA THÜMLER & SONJA TUCINSKIJ (Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft, Bonn) // Resonanzen – Ein Kunstprojekt zum Mitgestalten

SESSION II

Das partizipative Kunstprojekt „rheydter resonanzen“ der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft versteht sich als gemeinschaftliche Auseinandersetzung lokaler Beteiligter, welche sich auf vielfältige Weise mit ihrem Lebensraum auseinandersetzen. Bürger*innen und Künstler*innen entwickeln und verwirklichen gemeinsam künstlerische Zugänge zu ihrem alltäglichen Lebensort. Bespielt wird dafür ein Ladenlokal in der Innenstadt von Rheydt. Als eine Art Basislager dient dieser Ort als Resonanzraum für alle möglichen Charaktere und Projektideen. Durch Verzicht auf vorherbestimmte Prozessplanung entstehen Workshops aus dem Moment heraus und orientieren sich an den Bedürfnissen der jeweiligen Gemeinschaft. Auf diese Weise gelingt es, jeder und jedem in ihrer und seiner Individualität gerecht zu werden und einen in sich klingenden Raum zu erschaffen. Das gemeinsame Bauen eines wörtlichen Klangraumes bringt die Menschen näher zusammen, trotz der räumlichen Distanz aufgrund der Pandemie. Das Bewahren von Unverbindlichkeit und Offenheit gestaltet sich laut Claudia Thümler als eine der größten Herausforderungen in der Organisation. „Der Vertrauensvorschuss an die Menschen verlangt auch eine offene Haltung des Nicht-Gelingens […]“, heißt es in der Session zur Tagung. Ungezwungen, offen, wechselhaft und schwingend sind Worte, die immer wieder im Gespräch anklingen. Das Projekt spiegelt eine Haltung an die Kunst im öffentlichen Raum wider. Eine Haltung, die wenn sie in Schwingung kommt, ganze Wellen schlagen lässt.

Ein Bericht von Anna Lübbe-Danenaite