Christian Andrés Parra Sánchez

Foto: David Rynkowski

Künstlerischer Mitarbeiter
Geschwister-Scholl-Straße 7, Raum 102
99423 Weimar

Tel.: +49(0)3643 / 58 30 04
E-Mail: christian.andres.parra.sanchez[at]uni-weimar.de

Geboren 1991 in Roldanillo, Kolumbien, begann seine universitäre Laufbahn an der Universidad Icesi in Cali, wo er von 2007 bis 2012 einen Bachelor in Industriedesign erwarb. Anschliessend studierte er zwei Austauschsemester im Studiengang Produktdesign an der Universidad de Los Andes in Bogotá.
Als Preisträger bei der internationalen Möbelmesse (IMM) Köln 2010 kam Christian Parra zum ersten Mal nach Deutschland und erwarb 2018 an der Kunsthochschule Halle »Burg Giebichenstein« seinen Master in Industrial Design.

Projekt Hyperobjekte - summaery2022 - Freifläche vor dem Van-de-Velde-Winkelbau (Betreut von Christian Parra)
Projekt Hyperobjekte - summaery2022 - Freifläche vor dem Van-de-Velde-Winkelbau (Betreut von Christian Parra)

Wintersemester

Impossible Machine (Einführungsmodul/ Probelauf)

Im Einführungsprojektmodul erproben wir entwerferische, künstlerische und gestalterische Handlungsmöglichkeiten, Techniken und Methoden. Jene werden in Form von kurzen Kunstaufgaben und einer "Impossible Machine" umgesetzt. Dieser kinetische Apparat bezieht sich thematisch auf den Funktionsablauf einer Rube-Goldberg-Maschine, die eine Aufgabe in vielfältigen Einzelschritten nahezu spontan ausführt.

Dabei wird das Zusammenspiel von Aktion und Reaktion bestimmt. Überdies lassen wir uns vom Konzept der Naturphänomene inspirieren. Das Einführungsprojektmodul findet immer dienstags und freitags statt.

Dienstags fokussieren wir uns auf kreativitätsfördernde Übungen, sowie Grundlagen von Kunst und Design. Freitags lernen wir die Werkstätten der Bauhaus-Universität kennen. Hier arbeiten wir auf praktische Art und Weise mit Fertigungstechniken und künstlerischen Methoden, die für die Realisierung der "Impossible Machine" nützlich sein werden.

Freies Projekt Lehramt Kunst

Studierende ab dem dritten Semester haben an der Professur Kunst und ihre Didaktik die Möglichkeit, eigenständige Einzelprojekte vorzuschlagen und nach Absprache durchzuführen.

Bitte wenden Sie sich schriftlich bis spätestens 7.10. an Sandra Rücker, Christian Andrés Parra Sánchez oder Catalina Giraldo Vélez mit einer Beschreibung und Begründung Ihrer Idee für ein freies Projekt.

Sommersemester 2022

Projekt Hyperobjekte - radikale Zukunftsvisionen / Grenzen unserer menschlichen Vorstellungskraft

Hyperobjekte sind reale und omnipräsente Phänomene, die in Raum und Zeit extrem kolossal und mächtig wirken. Sie existieren im Hier und Jetzt, jenseits von uns, um uns und in uns. Da unsere räumliche, visuelle und greifbare Wahrnehmung uns nur eine begrenzte Realität vermittelt, übersteigt die tatsächliche Größe von Hyperobjekten die menschliche Vorstellungskraft.

Einige der häufigsten Beispiele der von Timothy Morton geprägten Theorie sind: die Klimakrise, der Kapitalismus, die Höhe der Geldverluste bei Finanzkrisen, die Größe des Universums, die Menge an neuen Produkten, die jährlich weltweit hergestellt werden und der dabei entstehende Abfall, sowie die Menge von Bakterien in der menschlichen Darmflora u.v.m. Morton veranschaulicht das an folgendem Zusammenhang: Rund, leicht und schwammig - wir alle hatten schon einmal ein Stückchen Styropor in der Hand. Obwohl es überall vorkommt, kann man nie auf das gesamte Styropor des Planeten zeigen und behaupten: "Da ist es." Letztlich ist jedes kleine Stück Styropor, mit dem man in einem bestimmten Moment in Berührung kommt (gewollt oder zufällig), nur eine "lokale Manifestation" eines größeren Ganzen, das an anderen Orten existiert und auf der Erde noch Jahrtausende nach dem eigenen Tod existieren wird.

Ziel dieses Projektmoduls ist die Erkundung und Erprobung neuer gestalterischer und künstlerischer Mittel, Ansätze, Konzepte, Ressourcen und Strategien zur Förderung und Unterstützung kreativen Denkens und Handelns, Auseinandersetzung und Kritik der aktuellen komplexen Hyper-Herausforderungen des modernen Menschen. Darüber hinaus werden wir diverse Themen im Zusammenhang mit Hyperobjekten analysieren, diskutieren, kommentieren und beobachten. Es sind Kurzprojekte, Improvisationsübungen, rapid-Thinking-Aufgaben und ein individuelles spezifisches Hauptprojekt geplant, die sowohl konzeptuelle als auch praktische Inhalte aufweisen. Wir werden neue künstlerische Zukunftsdiskurse generieren und materialisieren.

>> Zum Beitrag: Im Gespräch mit Studierenden über Hyperobjekte und die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft

Christian Andrés Parra Sánchez bewegt sich mit seinen Abeiten zwischen Objekten industrieller Produktion und Kunstinstallationen. Für seinen Masterabschluss entwarf er vier absurde »Entfremdungsgegenstände«, die auf ironische Art und Weise Xenophobie und Rassismus thematisieren: Xenophilofon, Rassistektor, Videoveritas und Egoreflektor. Hierfür wurde er für den Designpreis der Burg Giebichenstein nominiert (Preisvergabe im Oktober 2018) und gewann den Grassi-Nachwuchspreis, welcher einen Ankauf seiner Arbeiten durch das Grassi-Museum Leipzig für dessen ständige Sammlung ermöglichte. Ebenso wurde seine Masterarbeit auch mit dem Herderförderpreis in Weimar ausgezeichnet.