Am 30. September 2022 jährt sich zum 84. Mal der Tag, an dem im damaligen Deutschen Reich jüdischen Ärztinnen*Ärzten die Approbation entzogen wurde. Mit der Tagung »Erinnern gestalten. Orte der NS-Medizinverbrechen« soll an dieses im Namen der nationalsozialistischen ärztlichen Standes- und Gesundheitspolitik begangene Unrecht erinnert werden. Die Tagung versammelt Medienwissenschaftler*innen, (Medizin-)Historiker*innen, Künstler*innen sowie Akteur*innen der Geschichtsvermittlung und Erinnerungspolitik, die aus den verschiedenen Disziplinen heraus Möglichkeiten der Erinnerung im Kontext der Verbrechen der NS-Gesundheitspolitik untersuchen werden. So wird aus verschiedenen Blickwinkeln die Frage gestellt, was unter Aufarbeitung verstanden werden kann oder welche Medienformate es (weiter-) zu entwickeln gilt, um an konkreten Orten (z. B. dem ehemaligen »Thüringer Ärztehaus« in Weimar sowie dem ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin-Dahlem) den begonnenen Erinnerungsdiskurs weiterzuführen und nachhaltig im kollektiven Gedächtnis zu verankern.
Den Ausgangspunkt der Überlegungen zum Umgang mit ehemaligen NS-Täterorten stellt das Gebäude in der Bauhausstraße 11 in Weimar dar, in dem seit 1997 die Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar ansässig ist. Jenes Gebäude gilt als erster Neubau eines nationalsozialistischen Verwaltungsgebäudes in Weimar. Zur Gebäudehistorie forscht aktuell das Forschungs- und Vermittlungsprojekt »Geschichte der Bauhausstraße 11«.
Die Veranstaltung wird organisiert vom Forschungsprojekt »Geschichte der Bauhausstraße 11« (Projektfinanzierung: Kassenärztliche Vereinigung Thüringen) in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Internationale Tagung »Erinnern gestalten. Orte der NS-Medizinverbrechen«
Zeit: 29. und 30. September 2022, 14.30 bis 18.30 Uhr und 9 bis 13 Uhr
Ort: Bauhaus-Universität Weimar, Audimax, Steubenstraße 6-8, 99423 Weimar
Interessierte können gern an der Tagung teilnehmen, um vorherige Anmeldung wird gebeten bei: lilli.hallmann[at]uni-weimar.de.
Mit Beiträgen von: Yael Bachrach Barzilai (Tel Aviv); Manuela Bauche (Berlin); Lilli Hallmann (Weimar); Ulrike Hatzer (Salzburg); Franziska Klemstein (Weimar); Jörg Paulus (Weimar); Dorothee Schlüter (Weimar); Viola Schubert-Lehnhardt (Halle/Saale); Rebecca Schwoch (Hamburg); Kerstin Stubenvoll (Berlin); Kristin Victor (Jena); Jens-Christian Wagner (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora)
Das Tagungsprogramm kann eingesehen werden unter: https://www.uni-weimar.de/de/medien/forschung/die-geschichte-der-bauhausstrasse-11/tagung-erinnern-gestalten/
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt: https://www.uni-weimar.de/de/medien/forschung/die-geschichte-der-bauhausstrasse-11/
Für Fragen zur Tagung wenden Sie sich bitte an Lilli Hallmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt »Geschichte der Bauhausstraße 11«, unter +49 (0) 36 43/58 37 99 oder per Mail an lilli.hallmann[at]uni-weimar.de.
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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