Ländliche Gemeinden Thüringens

Ländliche Gemeinden Thürigens im Wandel

Photos: Carolin Rupprecht, 2011

Carolin Rupprecht

Wachstum und Schrumpfung bestimmen die Entwicklung von Siedlungsstrukturen als ein Prozess. Dem ununterbrochenen Wandel komplexer Strukturen wie dem von Städten nachzuspüren erfordert einen sehr weiten Blickwinkel. In einfachen Strukturen hingegen sind Veränderungen stets unmittelbar und besonders deutlich zu erkennen. Eine ländliche Siedlung, ein kleines Dorf kann rasend schnell über sich hinaus wachsen oder aber sich beinahe vollständig auflösen. Das reine Prinzip des Wandels ist jedoch stets vergleichbar mit dem von vielschichtigeren Strukturen.

In Thüringen, einem ostdeutschen Bundesland mit sehr feinen und dadurch besonders sensiblen Strukturen, haben die demographischen Veränderungen deutlich ablesbare Folgen. Thüringen ist außerdem ein Land, das sowohl strukturschwache als auch starke Regionen besitzt und somit eine gute Grundlage für eine ausgewogene Untersuchung bietet. Dieses Forschungsvorhaben umfasst insbesondere die Untersuchung sehr kleiner Dörfer in Thüringen, ihrer siedlungsstrukturellen Entwicklung seit der Wende bis heute. Das Ziel der Arbeit ist, bestimmende Faktoren für Wachstum und Schrumpfung von Dörfern zu ermitteln, die nicht nur auf leicht erkennbaren Merkmalen wie der Lage beruhen, besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Bewohnern selbst und ihrer Dorfgemeinschaft.

Was macht ein Dorf zukunftsträchtig? Wer ist, bzw. fühlt sich für die Zukunft eines Dorfes verantwortlich? Wer wohnt überhaupt auf dem Land und warum? Unter anderem sind das die Fragen, mit Hilfe deren Klärung innerhalb dieser Arbeit Kriterien erarbeitet werden, die eine Beurteilung von Dörfern und ihrer Entwicklungsprognosen erleichtern. Fortführend werden die Erkenntnisse auf ihre Übertragbarkeit zu komplexeren Strukturen geprüft.