Krise und Transformation des Eigenheims

Am Eigenheim kristallisieren sich soziale, ökologische und architektonisch-planerische Krisen. Diese Krisenhaftigkeit birgt enorme Transformationspotentiale. Aus sozialwissenschaftlicher, stadtplanerischer und architektonischer Perspektive werden sich wandelnde Wohnwünsche und -praktiken, architektonische und stadtplanerische Bedingungen der Eigenheimproduktion sowie gesellschaftliche Konsequenzen des Wohn- und Grundeigentums untersucht. Ziel ist es, anhand experimenteller qualitativer empirischer Methoden Handlungsoptionen im Sinne einer sozialen und ökologischen Transformation zu entwickeln.
Das Forschungsteam setzt sich aus acht Personen zusammen, welche die Disziplinen Architektur, Zeitgeschichte, Stadtplanung, Stadtforschung sowie Visuelle Kommunikation vertreten.
Teilprojekt „Wohnwünsche“
Im Abstecken von zwei maßgeblichen Wohnideen, werden Erkenntnisse zu den Idealvorstellungen des Wohnens gesucht, die neben den individuellen und ökonomischen Motiven existieren. Das Teilprojekt "Wohnwünsche und ihre Erfüllung zwischen Gemeinschaftsprojekt und Eigenheim" wird von Johanna Günzel und Kassandra Löffler erforscht.
Teilprojekt „Weiterentwerfen“
Das Teilprojekt "Krise als Chance oder Weiterentwerfen des Eigenheims: Von der Empirie zu baulich-räumlichen Transformation" wird von Julia von Mende und Hanna Schlösser untersucht werden. Das Projekt fusst auf der Durchführung von entwurfsbasierten Lehrprojekten. Die gemeinsam mit Studierenden durchgeführte Feldforschung wird von den Teilprojektleiter*innen wissenschaftlich ausgewertet, nachbereitet und in einem Begleittext zusammengefasst.
Teilprojekt „Eigentum"
Michael Schwind und Elodie Vittu werden am Teilprojekt "Eigentum schaffen und gebrauchen" forschen. Hier geht es einmal um die Frage, in welchen sozialen Verhältnis Eigentümer*innen und Mieter*innen stehen. Weiterhin geht um die Frage, in welchem Verhältnis Eigentümer*innen zu ihren Eigenheimen stehen und wie sie diese erhalten und pflegen. Diese Analyse setzt sich mit dem Eigenheim aus einer eigentumstheoretischen Perspektive auseinander und stützt sich auf empirische Untersuchungen von Fallbeispielen in der Region.
Wissenschaftskommunikation
Enno Pötschke, Bauhaus-Uni Alumnus der Visuellen Kommunikation im Bereich Wissenschaftskommunikation, seine Kompetenzen in das Gesamtprojekt einbringen. Jenny Price aus der Disziplin der Zeitgeschichte unterstützt das Team methodisch.
Einblick in den Prozess
Wissenschaftskommunikation und ihre Erscheinung, Workshop 02.02.2023
Wissenschaft steht immer mehr in der Verantwortung sich mitzuteilen. Nicht nur, um aus dem Elfenbeinturm kommend die Gesellschaft darüber zu informieren welche Ergebnisse erzielt wurden. Es geht vielmehr darum zu informieren was sie leisten kann und was sie nicht leisten kann, um letztlich das Vertrauen in die Ressource Wissen zu stärken und zu fördern. Doch was ist gute Wissenschaftskommunikation und wie geht sie? Zur Beantwortung dieser Fragen unterstützt Enno Pötschke als freischaffender Grafik-Designer, der in Weimar Visuelle Kommunikation studierte, die Forschungswerkstatt mit seiner Expertise.
Zentrales Ergebnis des Workshop war es, dass Kommunikation — darunter auch die Wissenschaftskommunikation — beidseitig funktionieren muss. Demnach kann es sich nicht nur um eine einseitige Vermittlung, einen Monolog, handeln, sondern es sollte immer die Möglichkeit zu einem Austausch gegeben sein.
Inspiriert von einem Podcast haben wir uns den zentralen Fragen gestellt bevor ein Projekt kommuniziert werden kann: Wer sind wir? Wer ist unsere Zielgruppe? Aus welchem Umfeld kommen wir? Was ist unser Ziel? Welche Inhalte werden wir generieren? Welchen Output generieren wir und auf welchen Kanälen wollen wir diesen wiederfinden? Die ersten dieser Fragen konnten wir leicht beantworten:
Wir sind: Ein interdisziplinäres Forscher*innenteam, das sich mit den Krisen und Transformation des Wohnens beschäftigt. Wir kommen aus dem gestaltenden und wissenschaftlichen Umfeld der Bauhaus-Universität Weimar, vernetzt über die Weimarer Wohnungsforschung, aus den Disziplinen Architektur, Design, Stadtplanung und Urbanistik. Unser Ziel: ist es, anhand experimenteller qualitativer empirischer Methoden Handlungsoptionen im Sinne einer sozialen und ökologischen Transformation des Wohnens zu entwickeln. Unsere spezifischen Zielgruppen und die jeweiligen Outputs unterscheiden sich in den jeweiligen Teilprojekten.
Enno zeigte uns anhand von Referenzen welche graphischen Möglichkeiten es gibt, um Inhalte zu vermitteln. Von der Schriftfarbe rot zur Darstellung eines Krisenthemas, über verschiedene Icons um einen Forschungsgegenstand zu kategorisieren bis hin zur potentiellen Bedeutung leerer Seiten in einem Buch. Diese Erscheinungsformen wurden anhand unterschiedlicher Medien diskutiert: Angefangen beim klassischen Buch über Broschüren, Magazine bis hin zu Blogs, wissenschaftlichen Kanälen, Webseiten oder Podcasts. Die später von uns verwendeten Stilmittel sind dabei ebenso projekt- und zielgruppenspezifisch zu wählen wie die Formate.
Unser Forschungsprojekt „Krise und Transformation des Eigenheims“ beschreibt ein gesamt-gesellschaftliches Problem. Den experimentellen Charakter der Forschungswerkstatt wollen wir nutzen, um über unsere Kolleg*innen des Fachbereichs und Entscheidungsträger*innen aus der Praxis hinaus auch Jene zu erreichen, die von den Wohnkrisen im Einparteienhaus betroffen sind: durch Alternativen. Gemeinsamer Output der Werkstatt wird daher ein Exponat auf der diesjährigen Summeary, dass anschließend weiter wandern und damit einen Zugang zu breiten Teilen der Gesellschaft ermöglichen soll. Neben einer weiter wachsenden Internetpräsenz werden wir aber auch auf bewährte Printmedien der Forschung zurückgreifen. Die passenden visuellen Stilmittel zur inhaltlichen Darstellung wählt dabei unser Grafik-Direktor Enno.