Kunst gegen Hass: Seminar im Rahmen des Kunstfest Weimar lädt Studierende zur Intervention ein
Ein kurzer Clip auf TikTok, ein provokanter Kommentar unter dem Instagram-Post – tausendfach geteilt, geliked und befeuert. Es folgt ein Strom aus Zustimmung, Empörung und Hass: Radikale antifeministische und queerfeindliche Stimmen dominieren zunehmend die Diskurse auf Social Media. Algorithmen, Filterblasen und gezielte Inszenierungen verstärken diese Tendenzen und beeinflussen politische Haltungen. Doch wie lassen sich Hass und Hetze auf Social Media kreativ bekämpfen? Das Blockseminar »Künstlerisch forschende Strategien zur De-Radikalisierung auf Social Media« lädt vom 2. bis 7. September 2025 Studierende ein, digitale Netzwerke zu untersuchen und künstlerische Gegenstrategien zu entwickeln. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer Finissage des Kunstfest Weimar präsentiert.
Organisiert von Caspar Weimann (onlinetheater.live) und Jun.-Prof. Dr. Jasmin Degeling (Bauhaus-Universität Weimar) in Kooperation mit dem Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, verbindet das Seminar wissenschaftliche Analyse mit praxisnahen Interventionen. In der Workshopwoche untersuchen die Teilnehmenden Radikalisierungsprozesse und erforschen soziale Netzwerke als digitale Bühnen. Auf dieser Grundlage entwickeln sie Projektkonzepte, die radikale Narrative hinterfragen und emanzipatorische Perspektiven stärken. »Kunstschaffende gestalten gesellschaftliche Utopien und tragen somit Verantwortung als Gegenpol zu rassistischen, queerfeindlichen und antifeministischen Strömungen«, betont Weimann. »Das Seminar will nicht nur sensibilisieren, sondern zu konkretem Handeln befähigen.«
Zusammen mit der Veranstaltung »Medien und Gender: eine Einführung« im Wintersemester 2025/26 bildet das Blockseminar das Modul Diversität im Studienangebot der Fakultät Medien. Begleitet wird die Veranstaltung von einem vielfältigen Rahmenprogramm: Geplant sind ein Besuch der Dauerausstellung des Museums Zwangsarbeit, die Auseinandersetzung mit der Videoinstallation »Bereitschaft« von Jakob Ganslmeier und Ana Zibelnik zu TikTok, Körperkult und faschistischer Ästhetik sowie Podiumsdiskussionen mit Fachleuten im Rahmen einer Finissage.
Studierende aller Fachrichtungen können sich per E-Mail an jasmin.degeling[at]uni-weimar.de und joni.knobbe[at]uni-weimar.de anmelden.
Weitere Informationen zum Programm und zu den Ausstellungen des Museums Zwangsarbeit finden sich unter: www.museum-zwangsarbeit.de/museum/ausstellungen/ganslmeier-zibelnik-bereitschaft
Für Rückfragen steht Ihnen Jasmin Degeling, Juniorprofessorin für Medienanthropologie, per E-Mail an jasmin.degeling[at]uni-weimar.de zur Verfügung.