Herrenhaus Rothspalk

Herrenhaus Rothspalk

Der Entwurf für das Herrenhaus Rothspalk stammt von dem französisch stämmigen, aber international tätigen Architekten und Landschaftsgestalter Joseph Ramée (1764-1842). Nach seiner Flucht aus dem revolutionären Frankreich war Ramée 1794-96 in Thüringen tätig, wo er an der Gestaltung des Weimarer Ilmparks und des Römischen Hauses mitwirkte sowie ein Landhaus für den Fürsten von Sachsen-Gotha entwarf. In den folgenden Jahren realisierte er neben zahlreichen Gartenanlagen und Raumausstattungen die Hamburger Börsenhalle (1803) und das Herrenhaus Rothspalk in Mecklenburg (1811-14).

Das klassizistische Gebäude entstand im Auftrag des Barons von Möller-Lilienstern inmitten eines weitläufigen Landschaftsparks. Die repräsentative Ausstattung des Herrenhauses umfasst Stuckdecken und Wandgestaltungen sowie Marmor- und Parkettböden. Nach mehreren Besitzerwechseln und der Enteignung des Guts 1945 diente das Gebäude unter anderem als Flüchtlingsheim, Schule und Materiallager. Seit den 1990er Jahren stand das Herrenhaus leer und verfiel. Die heutigen Besitzer haben erste Sicherungsmaßnahmen durchgeführt und möchten das Gebäude langfristig sanieren und unterschiedlichen Nutzungen zuführen. Hierzu ist die weitere Erforschung und Bewertung des Gebäudes notwendig.

Die Bachelor-Thesis umfasst Recherchen zur Baugeschichte und Nutzung des Gebäudes in den zwei Jahrhunderten seines Bestehens. Anhand eines zu erstellenden Raumbuches soll der Bestand erfasst, zeitlich eingeordnet und bewertet werden.

Bearbeiter: 1 Stud.