Dopplung, Imitation und Konvention in der Architektur

Die Vorlesungs- und Seminarreihe "Dopplung, Imitation und Konvention in der Architektur" beschäftigt sich mit Architektur in einem neuen Zeitalter technischer Reproduzierbarkeit. So wie einst die Kunst und Architektur und deren Rezaption durch die Entwicklung von Fotographie und Film einem Wandel unterworfen wurde,  so eröffnen neue technische Möglichkeiten der Reproduktion und Vervielfältigung von Architektur und sogar ganzen Dörfern und Stadtteilen neue Dimensionen der kollektiven Wahrnehmung. Es scheint, dass die derzeitige Intensität und Schnelligkeit von Medien, ein schier unbegrenzter Austausch von Informationen und die ständige Erneuerung von Soft- und Hardware immer realistischere und detailgenauere Reproduktionen möglich machen. Diese Prozesse des Kopierens führen nicht nur zu einer zunehmenden Entmaterialisierung und Entpolitisierung von Entwurfsprozessen und geographischen Räumen, sondern werfen auch neue Fragen zum geistigen Eigentum, zum Urheberrecht, und im weiteren Sinne zum Patentrecht auf. Die Bedeutung und Bewertung von Kreativität selbst wird in Frage gestellt.

Anhand von Beispielen aus dem Bereich der Kunst, der Architektur, des Films und der Fotografie, werden Begriffe wie Authentizität, Originalität, Fälschung und die Rechtmäßigkeit von Kopien diskutiert und problematisiert. Der Kurs wird sich damit auch dem der Architektur innewohnenden Paradox widmen, dass sie sowohl konservative Konzepte wie Tradition und Konvention zu bewahren sucht, aber andererseits auch beansprucht, neue Ideen, Ausdruckskraft, Innovation und radikale Veränderungen hervorbringen zu können.

Zur Vorlesungsreihe gehört das obligatorische Seminar.

Erwartet werden:
Referat:      Präsentation zu einem Thema aus dem Problemfeld der Vorlesungen
Hausarbeit: Wissenschaftliche Arbeit von etwa 5.000 Wörtern

Die Materialien zum Download erfragen Sie bitte direkt an der Professur.