Auch digitale Lehre muss so gestaltet sein, dass Studierende mit Beeinträchtigung in vollem Umfang an den Lehrveranstaltungen teilnehmen können. Besonders Studierende mit Hör- und Sehbeeinträchtigungen sind auf digitale Barrierefreiheit angewiesen. Aber auch Studierende mit Legasthenie oder anderen Beeinträchtigungen des Lesens, mit Autismus-Spektrum-Störungen, bestimmten psychischen Beeinträchtigungen oder sozialen Belastungen oder aber Studierende, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, profitieren von barrierefreier digitaler Lehre. Auch bei Tonproblemen, kleinem Display, mangelnder technischer Ausstattung oder instabiler Internetverbindung sind bestimmte Vorkehrungen hilfreich.
Letztendlich kommen Übersichtlichkeit, die Vermittlung von Lehrinhalten über verschiedene Sinne sowie alternative Teilnahmemöglichkeiten allen Studierenden zugute.
Vor diesem Hintergrund möchten wir Sie ermutigen, das Thema Barrierefreiheit bei der Gestaltung Ihrer Lehrveranstaltung bereits in die Planung einzubeziehen. Erkundigen Sie sich auch zu Beginn der Lehrveranstaltung nach speziellen Bedürfnissen, um bedarfsgerechte Lösungen entwickeln zu können. Gerne unterstützen wir Sie bei der Umsetzung!
Digitale Barrierefreiheit bedarf oft nur kleiner Umstellungen und Änderungen. Hierzu ist es gut, von vorne herein einige Dinge zu beachten. Digitale Barrierefreiheit betrifft unter anderem:
Lern- und Lehrmaterialien umfassen vor allem Word-Dokumente, PDFs, Power Point Präsentationen. Vorleseprogramme (Screenreader) orientieren sich an den Formatierungsvorlagen der Textverarbeitungs- bzw. Präsentationsprogramme. Mit Rollen (Fließtext, Überschriften, Listen) versehene Texte ermöglichen es dem Screenreader, im Text zu navigieren und Texte mit der richtigen Struktur/Hierarchie wiederzugeben.
Bei der Erstellung von Texten: Hinterlegen Sie Metainformationen (Titel, Autor, Sprache, Schlagwort) in den Dokumenteneigenschaften. Legen Sie Deckblatt und Gliederung an und verwenden Sie Formatvorlagen. Damit wird das Erstellen barrierefreier Dokumente gefördert, da so alle wichtigen Informationen, die technische Hilfsmittel benötigen, im Dokument hinterlegt sind. Wählen Sie kurze Titel in den Überschriften sowie aussagekräftige Hyperlinktexte. Vermeiden Sie unnötige Leerzeichen und Absätze und nutzen Sie Tabulatoren, Seitenumbrüche oder Absatzumbrüche zur Gestaltung. Verwenden Sie klare Kontraste und unterscheiden Sie nicht nur durch Farbe, sondern zusätzlich auch durch Form (Fett-Markierung, Unterstreichung) oder Schrift. Verwenden Sie eine serifenloser Schrift. Nutzen die Möglichkeit von Masterfolien in PowerPoint Präsentationen, damit Überschriften, Texte und Grafiken als solche erkannt werden.
Bei der Erstellung von Tabellen: Verwenden Sie einfache und übersichtliche Tabellenstrukturen. Geben Sie Spaltenkopfzeilen in der Tabelle an. Vermeiden Sie zu viele leere Zellen in der Tabellenstruktur. Überlegen Sie gut, ob eine Tabelle wirklich notwendig ist.
Bei der Benutzung von Bildern, Grafiken und Nicht-Textelementen: Erstellen Sie Alternativtexte zu verwendeten Bildern und Objekten, wobei die Beschreibung von Inhalt und Funktion, die das Element vermitteln soll, wichtig ist. Führen Sie Untertitel für Audioelemente ein. Vermeiden Sie unverankerte Objekte. Stellen Sie eine schriftliche Transkription oder Zusammenfassung der relevanten Inhalte von Videos oder Audiodateien zur Verfügung.
Für die Erstellung von PDFs: Ein mit Formatvorlagen erstelltes Word-Dokument ist eine wichtige Voraussetzung für ein barrierefreies PDF. Außerdem sollten PDFs nicht über das Druckmenü, sondern über "Speichern unter" als Exportformat PDF oder mit Acrobat-Add-In unter „PDF erstellen“ ausgegeben werden.
Barrierefreiheitsprüfung: Die Textbearbeitungs- und Präsentationsprogramme von Microsoft enthalten jeweils eine „Barrierefreiheitsprüfung“.
Weitere Informationen Die Georg-August-Universität Göttingen stellt für die Erstellung barrierefreier Dokumente in Word Beispiele und Erklärungen sowie eine Checkliste zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es Unterstützung bei der Erstellung barrierefreier pdf-Dokumente, ebenfalls in Form von Beispielen und Erklärungen sowie als Checkliste. Barrierefreie PowerPoint Präsentationen lassen sich ebefalls mit einer Checkliste überprüfen. Auf den Seiten der Universität Kassel finden Sie einen Leitfaden zur Erstellung barrierearmer Dokumente. Ausführliche Anregungen zur Erstellung von Alternativtexten für Abbildungen, Diagramme und Karten bietet DIAGRAM.
Synchrone Lehrformate sind Live-Vorlesungen, Live-Videokonferenzen und ähnliches. Für die Umsetzung dieser Formate sind folgende Aspekte wichtig:
Bei asynchronen Lehrformaten sollte folgendes beachtet werden:
Weitere Information zum Erstellen von Untertiteln sind bei BIK - barrierefrei informieren und kommunizieren zu finden.
Für die Zusammenarbeit im virtuellen Raum lassen sich folgende Eckpunkte festhalten:
Wechsel zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Ansicht
Kontrastansicht aktiv
Kontrastansicht nicht aktiv
Wechsel der Hintergrundfarbe von Weiß zu Schwarz
Darkmode aktiv
Darkmode nicht aktiv
Fokussierte Elemente werden schwarz hinterlegt und so visuell hervorgehoben.
Feedback aktiv
Feedback nicht aktiv
Beendet Animationen auf der Website
Animationen aktiv
Animationen nicht aktiv