
In einem Live-Klangraum mit Shruti-Box, Radios, Feldaufnahmen und synthetischen Klängen sind die Teilnehmenden eingeladen, sich hinzulegen und sich treiben zu lassen. Rhythmus spielt nicht nur in Bewegung eine Rolle, sondern auch in den subtilen Strömen des Schlafs und der Fantasie, Räume der gemeinsamen Verletzlichkeit. Was geschieht, wenn wir uns durch Ruhe statt durch Produktivität aufeinander einstimmen?
Florencia Curci und Tatiana Heuman, die gemeinsam das Projekt »Siestaria« ins Leben gerufen haben, begannen ihre klangliche Zusammenarbeit als Schlagzeugerinnen in der experimentellen Musikszene des Untergrunds von Buenos Aires, Argentinien. Ihre Wege kreuzten sich beim Improvisieren und gemeinsamen Spielen. Seither haben sie immer wieder in unterschiedlichen Konstellationen zusammengearbeitet – etwa auf der transfeministischen Klangplattform #VIVAS oder im aktuellen Projekt »Siestaria«, das u.a. im Haus der Kulturen der Welt (DE), Centro de Arte Sonoro (AR) und Festival Tsonami (CL) aufgeführt wurde.
Die »Siestaria« ist keine Performance, sondern eine Einladung, gemeinsam innezuhalten, zu lauschen, was im Zwischenbereich von Schlaf und Wachsein entsteht.
Der Vortrag findet öffentlich statt.
Ort:
Studio 1 – Steubenstraße 6a, 99423 Weimar
Zeit:
10.06.2025, 19:00
Teilnehmende sind eingeladen, selbst eine Matte, Decke oder etwas, das sie zur Ruhe bringt, mitzubringen.
»Sonic Talks« ist eine neue Veranstaltungsreihe der Professuren »Experimentelles Radio« und »Akustische Ökologien und Sound Studies« an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie knüpfen an an die Themen des Semesters. Im Sommersemester 2025 beschäftigen sich die »Sonic Talks« mit Rhythmus, Klang und Heilung.
Florencia Curci ist eine Klangkünstlerin und Kuratorin. Durch Radio-Experimente und künstlerische Forschung entwickelt sie Instrumente, um Monokulturen herauszufordern und ihnen zu widerstehen. Curci studierte Expanded Music an der Universidad Nacional de San Martín und absolvierte das Artists Program an der Universität Torcuato Di Tella. Seit 2017 leitet sie das Centro de Arte Sonoro (CASo). Ihre Installationen, Radiostücke und Performances wurden von Institutionen wie KunstRadio, AMEE und CA2M in Auftrag gegeben und international bei Veranstaltungen wie dem Festival Aural (Mexiko), MediaLab Prado (Spanien) und dem Tsonami Sound Art Festival (Chile) präsentiert. Im Jahr 2022 war sie Artist in Residence der Radio Art Residency an der Bauhaus-Universität Weimar.
Tatiana Heuman arbeitet in den Bereichen Klang, Medienkunst und Bewegungsforschung. Im Jahr 2014 startete sie ihr Solo-Projekt für elektronische Musik „Qeei“, mit dem sie die Ränder der Clubmusik erkundet. Sie ist auf Festivals wie dem CTM und Heroines of Sound aufgetreten. Heumans aktuelle Forschung konzentriert sich auf Wahrnehmungsphänomene und das onirische Feld. Sie hat eine Ausbildung in Deep Listening, Somatic Education und Craniosacral-Therapie. Im Jahr 2023 initiierte sie das künstlerische Forschungsprojekt Siestaria, das sich auf die Erforschung des Zuhörens in Träumen konzentriert. In den letzten Jahren hat Heuman als Musikerin mit den Choreografinnen Olivia Hyunsin Kim und Constanza Macras zusammengearbeitet und an Theatern wie den Sophiensaelen und der Volksbühne gespielt.