Master Thesis

Nach dem Brand der Viehauktionshalle – Konzepte für ein historisch vielschichtiges Areal in Weimar

Stand: 03.09.2015

In der Nacht zum 22. April 2015 wurde die denkmalgeschützte, 1939 errichtete Viehauktionshalle durch Brandstiftung zerstört. Es verblieben lediglich die Stahlbetonsubstruktionen; die großen Holzfachwerkbinder von imposanter Spannweite sowie die hölzerne Bauhülle wurden gänzlich vernichtet.

Die Halle war Teil eines um 1900 angelegten Gewerbegebietes mit teils konstruktionsgeschichtlich bedeutenden Bauten (s. auch die in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen, denkmalgeschützten Hetzerhallen). Das Gelände ist nicht zuletzt ein historischer Ort der Vernichtung Thüringer Juden: Die Viehauktionshalle war ab 1942 Sammelpunkt und Ausgangsort für Deportationen. In den letzten Kriegsjahren richtete man in der Halle ein Depot der Wehrmacht ein, in dem auch Häftlinge des KZ Buchenwald als Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. Nach 1945 diente die Halle diversen Lagernutzungen der Sowjetarmee und war schließlich, nach Jahren des Leerstandes, seit 1995 mehrmals Spielstätte u. a. des Weimarer Kunstfestes.  

Nach dem Brand wurde rasch deutlich, dass es mit einem schlichten Beräumen der Brandstätte nicht getan ist. Ziel der Master-Thesis ist es, für diesen historisch vielschichtigen Ort ein Konzept zu entwickeln. Die Herausforderungen liegen dabei einerseits auf der städtebaulichen Ebene, andererseits in der konkreten Ideenentwicklung für einen Gedenk- und Erinnerungsort, womit erinnerungs- und denkmaltheoretische Fragen berührt werden. Einzubeziehen sind auch die benachbarten, derzeit weitgehend ungenutzten Hetzerhallen: hier geht es – im Rahmen eines zu entwickelnden Masterplans – um den Umgang mit denkmalgeschützter Substanz.

 

Zielgruppe: Bearbeiter einer Master-Thesis Architektur

Bewerbung: mit kurzem Motivationsschreiben und kurzem Portfolio bisheriger Arbeiten als Ausdruck bis 21. September 2015 an das Sekretariat (Cornelia Unglaub)