Master Projekt

Erholung ohne Ende – Denkmalpflegerischer Wert und stadträumliche Effekte des Massentourismus

Deutschland ist (auch) ein Tourismusland, als solches besonders beliebt bei seinen eigenen Einwohnern und seit eh und je liegen die beliebtesten Ziele an der See und in den Bergen. Tourismusgeschichtlich betrachtet reichen die Ursprünge bis ins 17. und 18. Jh. zurück, als die ersten Seebäder- und Kurorte für ein vorwiegend exklusives Publikum entstehen. Mit der Entprivilegisierung des Reisens nach dem Zweiten Weltkrieg öffneten sich die etablierten Tourismusorte dem Massentourismus. Vor allem in den 1960er und 1970er Jahren entstanden diesseits wie jenseits der innerdeutschen Grenze große Komplexe, die den städtebaulichen und architektonischen Maßstab der kleinstädtischen Erholungsorte nachhaltig veränderten und bis heute nachhaltig prägen: – mancherorts überformt durch Um- und Weiterbau für durch zeitgemäße touristische Angebote, anderenorts lediglich noch als Überbleibsel aus einer längst verklungenen Zeit des Booms.

Ziel des interdisziplinären Studienprojekts der Professuren Denkmalpflege & Baugeschichte sowie Stadtplanung ist die Erforschung von Wechselwirkungen zwischen Tourismus und Stadtentwicklung. Ausgehend von der (städte-)bauhistorischen Analyse der Orte gilt es zu eruieren, welche planerischen und denkmalpflegerischen Strategien genutzt werden, um  touristischen „Wildwuchs“ in städtebaulich-architektonischer Hinsicht zu vermeiden und die Attraktivität der Orte zu erhöhen. Untersucht wird dies am Beispiel von Tourismusorten aus Ost- und Westdeutschland, sowohl solche, deren Anziehungskraft als traditionsreiches See- oder Kurbad ungebrochen anhält, als auch solche, die in der Blütephase des Massentourismus in den 1960er und 1970er Jahren gegründet wurden und heute unter rückläufigen Besucherzahlen leiden.

 

Zielgruppe: MA Urbanistik 1. Fachsemester

Betreuung:
Dr. Daniela Spiegel (Professur Denkmalpflege und Baugeschichte)
Prof. Dr. Barbara Schönig (Professur Stadtplanung)    

Leistungsnachweis: textlich-zeichnerisch (Posterpräsentation, Dokumentation, Pläne)

Leistungspunkte: 12 ECTS

max. Teilnehmerzahl: 25 Studierende

Beginn: 20. Oktober 2015

Endpräsentation: 9. Februar 2016