Zu einer Theorie des Umbaus

Seminar Master A 1. FS 2 SWS | 3 ECTS

Lehrender: Prof. Dr.-Ing. habil. Jasper Cepl

Wir gehen beim Architekturmachen im Großen und Ganzen immer noch vom Neubau aus, dabei liegen die Herausforderungen der Gegenwart im Bestand — im Umbauen und Weiterbauen.

Wenn der größte Beitrag zur Nachhaltigkeit darin besteht, am besten gar nicht zu bauen, dann ist die Frage, wie wir mit dem weiterkommen, was wir haben. Wenn das Baugeschehen irgendwie ›nachhaltig‹ werden soll, dann nur, indem wir den Bestand als Ressource begreifen und das Neubauen nach Möglichkeit vermeiden.Es wird dann aber nicht mehr nur darum gehen, ›gute‹, aber nicht wie gedacht brauchbare Bauten umzunutzen — wir werden auch Bauten, die wir früher einfach abgerissen hätten, behalten müssen. Wir werden dann als Architekt:innen gefragt sein, auch aus den ›schlechten‹ Bauten das Beste zu machen.

Damit stellen sich andere Fragen als die nach einer (denkmal-)pflegerischen Unterhaltung eines Bestandes, der einmal für würdig erachtet wurde, in seiner ursprünglichen Form erhalten zu werden. Was wir dann brauchen, sind Strategien für ein Um- und Weiterbauen, das überformt und veredelt.Wenn es nicht in Frage kommt, immer wieder ganz neu zu beginnen, wenn es also nicht mehr darum geht, etwas abzureißen und zu ersetzen, dann erfordert das aber auch eine andere Auffassung vom Entwerfen — und vielleicht ganz grundsätzlich von unserer Aufgabe als Entwerfer oder Entwerferin.

Im Seminar soll es darum gehen, gemeinsam zu erkunden, worauf wir dabei zurückgreifen können. Welche Überlegungen gibt es schon? Welche sollten wir anstellen?  — Was können wir aus gelungenen Beispielen lernen? Welche Grundsätze können wir aus ihnen ableiten?Das gemeinsame Ziel ist es dabei, uns gemeinsam ein besseres Verständnis zu erarbeiten und nach Grundsätzen zu suchen, die uns helfen können, unsere Aufgaben zu erfüllen.

Organisatorisches

Beginn:  13. April 2022
Zeit:      mittwochs, 11:00 - 15:00 Uhr
Ort:       Hauptgebäude, R. 002