Projektbeschreibung

Kamalapur Railway Station Bangladesh, Graphic © Betül Peker
Ahmedabad Municipal Stadium, Graphic © Betül Peker
Ahmedabad Municipal Stadium, Graphic © Betül Peker

"Bauhaus und darüber hinaus: Eine globale, postkoloniale Perspektive"

Zielsetzung: Das Fellowship erforscht das immaterielle Erbe des Bauhauses und seine multitransaktionalen postkolonialen Reflexionen auf der ganzen Welt.  Es besteht die Möglichkeit, ein aktives Netzwerk einer neuen Generation von "Bauhaus-Wissenschaftlern" zu entwickeln, die ihre bestehenden Forschungen durch den Austausch von Methoden und Ansätzen erweitern und als Katalysator für die Verbindung zwischen multidisziplinären Bereichen wirken.

Forschungsfrage: Was ist das immaterielle Erbe des Bauhauses? Wie verbreiten sich diese Ideen, Ansätze und Kenntnisse weltweit?

Zusammenfassung: 

Auf der Metaebene ist das Bauhaus eine Bewegung, die Generationen dazu inspiriert hat, über den Tellerrand zu blicken und Wissen in ihrem eigenen Kontext zu interpretieren. Die Untersuchung des postkolonialen Diskurses und des multitransaktionalen Austauschs über Kunst, Architektur und Design ist eine einzigartige Gelegenheit, eine globale Forschungsperspektive an der Bauhaus-Universität Weimar zu entwickeln. 

Die akademische Forschung zum Bauhaus und seinen globalen Verbindungen hat bisher nur wenige Institutionen berührt. Es besteht die Möglichkeit, die indirekten Einflüsse des Bauhaus-Wissens und der umgekehrten Ideen nachzuzeichnen, indem man die Punkte zwischen den Bauhäuslern und ihren Studenten der ersten Generation verbindet, die sich über den ganzen Globus verstreuten, um das Erbe weiterzutragen und zu gestalten. Dies soll dazu beitragen, die fortgesetzten Bauhaus-Interaktionen aus einer multikulturellen Perspektive zu erneuern. 

Es ist interessant, den Aspekt der "Ideengeschichte" als Disziplin zu untersuchen und postkoloniale Vorgänge in verschiedenen Ländern zu erörtern, Parallelen zu ziehen und die bestehenden Studien zum globalen Einfluss des Bauhauses zu erneuern. Aufbauend auf bestehenden Forschungen an unserer Universität soll das vorgeschlagene Forschungsprojekt die weniger bekannten Erzählungen über das Bauhaus - Transaktionen von Wissen und Methoden - in verschiedenen Kontexten abdecken (z. B. wie haben Ideen, Methoden und Praktiken das Bauhaus beeinflusst und umgekehrt). Die verschiedenen Möglichkeiten, Informationen zu diesem Thema zu konzipieren, ist eines unserer zentralen Anliegen. Die Tatsache, dass es bereits eine Fülle von Material über den weltweiten Einfluss des Bauhauses in vielen Ländern gibt, zeigt das Interesse und die Notwendigkeit, dieses Thema weiter zu untersuchen. Die Studie und die Analyse werden unter drei Aspekten vorgeschlagen: a) Katalogisierung der vorhandenen Studien und Materialien, b) Erkundung des Potenzials zur Erneuerung und Überarbeitung des Erbes, c) gemeinsame Suche, Konzeption und Präsentation neuer Forschungsfragen.

Das Projekt soll sich in erster Linie auf die Einrichtung eines internationalen Netzwerks konzentrieren, das als Plattform dient, um die Reise des Bauhauses durch einen interdisziplinären Ansatz zu konzipieren, zu diskutieren und zu analysieren. Es wird in hohem Maße von den individuellen Ansätzen seiner Mitglieder aus verschiedenen Bereichen (Kunst, Architektur, Globalgeschichte, Denkmalschutz usw.) profitieren. Dies wird es uns ermöglichen, die Gemeinsamkeiten in der Praxis, den Ideen und den Methoden zur Verbreitung des Wissens über das Erbe des Bauhauses zu verstehen. Darüber hinaus wird es eine gute Gelegenheit sein, eine neue Art der Lehre, der Forschung und des Methodentransfers innerhalb der Forschungsgruppe zu testen. Die neue Art der Lehre kombiniert historische und künstlerische Praktiken, um Wege zur Vermittlung des immateriellen Erbes zu erkunden. So stellt das Reenactment eine Methode dar, um die Ikonographie des immateriellen Erbes des Bauhauses aus einer kulturellen Perspektive zu dekonstruieren. Dabei wird die gewählte Methode kritisch untersucht und die Frage gestellt, was sie ist, warum Forscher sie anwenden und wie sie als Instrument zur Verbreitung von Wissen und zur Analyse historischer Erzählungen genutzt werden kann. Darüber hinaus werden Videoausschnitte von eingeladenen Rednern und ein kurzer Kommentar auf einer Webseite die entsprechenden Köpfe ansprechen und den richtigen Anstoß für die Einrichtung eines internationalen Netzwerks geben.

- Pappal Suneja, Doktorand, Fakultät für Architektur und Urbanistik, Bauhaus-Universität Weimar

Zeitraum: November 2022 - Oktober 2023

Finanzierung: 39.100 €