Projekte

Real.Sense.Lab

Person balanciert seitlich auf dem Boden liegend mit ausgestrecktem Arm und Bein

Als Universität bilden wir die Entscheidungsträger der Zukunft aus, tradieren Weltkonzepte, die das Denken und die Strukturen zukünftiger Gesellschaften prägen. An der Schwelle einer umfassenden Transformation bedarf es neben der rein technischen Umsetzung von Klimazielen besonders auch einer Wende im Bewusstsein der Menschen. Das Real.Sense.Lab, als Instituts für Wahrnehmungskompetenzen und Bewußtseinsbildung, bezieht sich auf Prozesse der Selbst- und Umweltaneignung, auf die Ausbildung motivationaler und emotionaler Kompetenzen mit dem Ziel, Menschen in und außerhalb der Universität ein Methoden-Repertoire an die Hand zu geben, das sie dazu befähigt, mit den Herausforderungen der Zukunft eigenständig und verantwortlich umzugehen.

Im Real.Sense.Lab werden gewachsene Umwelten (Natur und Urbanität) sowie soziale Räume mit aktuellen, performativen Wahrnehmungstechniken und -strategien neu entdeckt und verhandelt. Schwerpunkte bilden dabei die Schulung des Zuhörens, des Sehens und der Raumwahrnehmung durch Bewegung und Artikulation. Daraus werden sich konsekutiv neue Formate ableiten, die im Sinne eines Reallabors, die Umsetzung neuer Produkte und Entwürfe für eine sozial und ökologisch ausgerichtete Gesellschaft zum Ziel haben. Unter Berücksichtigung der akustischen, visuell-haptischen und räumlichen Sinneserfahrung geht es um eine prozess- und persönlichkeitsorientierte Ökologie, die sich nachhaltig auf alle Bildungseinrichtungen und die Umweltgestaltung auswirken kann.

Nathalie Singer:

Weil ich überzeugt bin, dass die Fähigkeit zum richtigen (Zu)Hören nicht nur für Soundkünstler*innen von Bedeutung ist, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Selbsterkenntnis, zu einer sozialen und verantwortlichen Gesellschaft und zur Völkerverständigung leisten kann.

Luise Nerlich:

Die Fragen der Zukunft können nicht ohne die künftige Generation gedacht werden! An der Bauhaus-Universität muss der Fokus auf der Lehre liegen: im analytischen und im prozess-orientierten Handeln, im partizipativen und im interdisziplinären Handeln! Dazu braucht es das Real.Sense.Lab.

Francis Zeischegg:

Weil ich es wichtig finde, dass neben der Sprache, Visuelle Kompetenz in allen Bildungsbereichen gefördert und vermittelt wird. Visuelle Kompetenz ermöglicht Selbst- und Umwelt-Wahrnehmung und ist für die Entfaltung von Urteils- und Kommunikationsfähigkeit eine notwendige Ressource.

Alexandra Abel:

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung und der Wahrnehmung anderer stellt für mich die Voraussetzung dar, um einander in den jeweils eigenen Bedürfnissen zu erkennen. In dieser Empathie-Erfahrung wiederum liegt ein wichtiger, vielleicht ein entscheidender Impuls für gesellschaftliche Transformationsprozesse hin zu ökologischer und ökonomischer Fairness.

Beteiligte Personen:

Alexandra Abel, Luise Nerlich, Nathalie Singer, Franzis Zeischegg

Projekte:

Im gestalterischen Entwurfsprozess ist der Erwerb von Kompetenzen und Kenntnissen für die Annäherungen an die Fragen eines Neuen Europäischen Bauhauses Voraussetzung. Neben analytischem und partizipativem Handeln ist das interdisziplinäre Handeln ein zentraler Gedanke des REAL-SENS-LAB.

Erst nach Stärkung der eigenen Disziplin kann interdisziplinäres Forschen, Denken und Handeln angeregt werden, in dem Expert*innen ihrer jeweiligen Disziplin gemeinsam relevante Themen bearbeiten, wie hier an der Schnittstelle zwischen Raum und Bewegung (Seminar_Bühne).

Ein weiterer zentraler Gedanke des REAL-SENS-LAB ist das prozess-orientierte Handeln. Hier werden die Studierenden dazu befähigt, als Generalisten zu agieren und die entsprechende Verantwortung zu übernehmen. Erforderlich sind hier reale Erfahrungen in den jeweiligen Disziplinen sowie die Meta-Reflexion von Prozessen im Studium, begleitet vom Erwerb relevanter Kompetenzen und Methoden – eine Leitidee im Projekt:
Die Insel Hiddensee als kreativer Ort in der Architektur-Lehre

Aktuelles Seminar:

Bauhaus.Modul: I´m not sitting in a room – urbane, soziale und politische Resonanzen

Das Projektmodul „I’m not sitting in a room” möchte im Zusammenspiel von Theorie und Praxis und ausgehend von der Untersuchung diverser Resonanzphänomene, verschiedene urbane, soziale und politische Räume neu erkunden. Im Fokus steht zuerst die Vermittlung theoretischer Grundlagen im Themenfeld der Resonanztheorien, Raumakustik, Stadtklang-Gestaltung, Ökosphäre und Politics of Listening. Im weiteren Verlauf des Projekts werden dann u.a. in Kooperation mit dem Bauhaus.Mobility Lab verschiedene urbane Räume praktisch und interdisziplinär erkundet.

Verantwortliche: Prof. Nathalie Singer, Frederike Leonie Moormann, Elena Zieser

Kontakt:

Fakultät Kunst und Gestaltung

Prof. Nathalie Singer
Tel.: +49 (0) 36 43/58 38 90
nathalie.singer[at]uni-weimar.de