Stadtbilder Weimar. Städtische Ensembles und ihre Inszenierungen nach der politischen Wende.

Seminar Master Architektur und Urbanistik ab 1. FS, 4 SWS | 6 ECTS

Lehrende: Vertr.-Prof. Dr. phil. habil. Eva von Engelberg
                M.A. Oliver Trepte

Weimar präsentiert sich dem heutigen Besucher als eine intakte historische Kleinstadt, die vor allem von der Architektur um 1800 – dem Zeitalter Goethes und Schillers – geprägt ist. Kennzeichnend sind ihre homogenen Straßenzüge und geschlossenen Platzensembles mit kleinteiligen Strukturen. Doch um was handelt es sich hier tatsächlich? Wie frühere Epochen nahmen auch das 20. und 21. Jahrhundert zum Teil maßgebliche bauliche Änderungen im Stadtbild vor: Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurden die Baulücken durch Neubauten geschlossen, in den 1970/80er Jahren entstanden weitere Neubauten als Folge fehlender Bauunterhaltung. Die politische Wende führte schließlich zu umfassenden Sanierungs- bzw. Rekonstruktionsmaßnahmen und einer insgesamt verstärkten Bautätigkeit.


Das Seminar untersucht die aktuelle bauliche Gegebenheit ausgewählter Ensembles und versucht dabei eine Bestimmung der Gebäude als Sanierungen von Altbauten, Rekonstruktionen oder historisierende bzw. modernistische Neubauten. Gefragt wird in erster Linie nach baulichen Maßnahmen seit der politischen Wende, deren Charakter und deren Bedeutung für die heutigen Platz- und Straßenensembles: Welchen Leitbildern folgen sie und welche Funktion übernehmen sie für das Erscheinungsbild Weimars? Eine wichtige Rolle kommt dabei auch der Gestaltung der Straßenräume durch die Straßenpflasterung, Einfriedungen und Beleuchtung zu.

In Gruppen sollen die ausgewählten Ensembles (wie Wielandplatz, Frauenplan und Bahnhofsvorplatz mit Carl-August-Allee) analysiert werden. Zur Eruierung der Baudaten und der zugrundeliegenden Rahmenbedingungen sind Recherchen in den Archiven sowie Gespräche mit Vertretern verschiedener Institutionen notwendig (wie Denkmalpflege, Stadtplanung, Stadtmarketing). In einführenden Sitzungen werden die hierfür notwendigen Grundlagen sowie weiterführende Informationen vermittelt.

Jede Gruppe legt für ihr Ensemble (nach Referat und Zwischenpräsentation) am Semesterende eine kompakte schriftliche Ausarbeitung vor, die als Grundlage für eine (Online)Publikation dienen soll. Die Korrektur und Nachbearbeitung der Texte ist Teil der zu erbringenden Leistung.

 

 

Organisatorisches

Termin:  mittwochs, 09:15 – 12:30 Uhr
Ort:        Hauptgebäude, R. 109