Sommersemester 2022

Bachelor Urbanistik

Vorlesung: Instrumente und Verfahren der Stadt- und Regionalplanung

Instrumente und Verfahren der Stadt- und Regionalplanung

2. Fachsemester | Vertr.-Prof. Dr. Lisa Vollmer, M.Sc. Michael | 2 SWS, 3 ECTS
Di. 17:00 - 18:30 | Beginn: 12.04.2022 | Ort: tba

Instrumente und Verfahren sind ein Schlüssel für die Erarbeitung, aber vor allem für die Umsetzung von Planungsvorstellungen in die baulich-räumliche Wirklichkeit der Kommune oder Region. In der Vorlesung wird ein Überblick über Instrumente und Verfahren der Stadt- und Regionalplanung sowie deren historische Entwicklung gegeben. Insbesondere werden politische und verwaltungsorganisatorische Aspekte von Planungsaufgaben umrissen. Es werden sowohl die formellen wie auch die informellen Instrumente und Verfahren vorgestellt und an konkreten Beispielen vertieft. Die Vorlesung weckt Sensibilität für direkte und indirekte Formen planerischen Handelns. Sie vermittelt ferner, wie unterschiedlich Instrumente und Verfahren der Stadt- und Regionalplanung formalisiert sind, wie sehr deren Verbindlichkeit variiert und wie unterschiedlich auch deren Zeithorizont sein kann.

Vorlesung: Besonderes Städtebaurecht

Besonderes Städtebaurecht

4. Fachsemester | Dipl.-Ing. Dogan Yurdakul | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 13:30 - 15:00 Uhr | Beginn: 8.04.2022 | Ort: tba

Die Vorlesung dient der Einführung in das Recht der Stadterneuerung, insbesondere nach Baugesetzbuch (BauGB) und Verwaltungsvereinbarung zur Städtebauförderung.

Planungsprojekt: Der Bürgerbahnhof Plagwitz in Leipzig - ein "Park für uns statt für Profite"?

2. Fachsemester | M.Sc. Johanna Günzel, Dr. Timmo Krüger, Vertr.-Prof. Dr. Lisa Vollmer | 8 SWS, 12 ECTS
Do. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: 7.04.2022 | Ort: tba

In den 1990er Jahren hatte die Stadt Leipzig, wie viele andere Kommunen der ehemaligen DDR, zunächst mit hohem Leerstand zu kämpfen. Dadurch sind Freiräume entstanden, in denen sich Initiativen und Praktiken einer "Stadt von unten", bspw. gemeinschaftliche Gärten, Repair-Cafés und Hausprojekte, entwickeln konnten. Diese Entwicklungen ergänzten die Stadtplanung, stellten sie aber auch in Frage und fordern sie bis heute heraus. Ab Anfang der 2000er Jahre setzte in Leipzig eine beispiellose Wende der Einwohner:innenentwicklung ein. Damit stieg der Druck auf die angeeigneten und umgenutzten Leerstände und Brachflächen, die die Stadt (noch) auszeichnen.

Auch der Güterbahnhof in Plagwitz lag nach der Schließung der benachbarten Industriebetriebe lange brach. Im Jahr 2010 gründete sich eine Bürger:inneninitiative, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Ideen für die gemeinschaftliche Nutzung des Geländes entwickelte. Ab 2012 erwarb die Stadt Leipzig die ersten Grundstücke, um die Umsetzung dieser Ideen zu unterstützen. Das Gelände des Bürgerbahnhof Plagwitz (BBP) beherbergt mittlerweile ein Café, mehrere Bereiche für Spiel, Bewegung und Kreativität sowie verschiedene Gartenbereiche und Grünflächen, getragen von einer Vielzahl an Vereinen und Initiativen. Aktuell führt die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans für einen Teil der Fläche zu Konflikten. Der Bebauungsplan sieht mehrgeschossige Gewerbeimmobilien vor und steht insbesondere wegen der dafür wegfallenden Grünflächen in der Kritik.

Im Planungsprojekt wollen wir uns den Fragen widmen, welche Funktionen der Bürgerbahnhof für das Quartier erfüllt, wie sich das Verhältnis zwischen den Protagonist:innen des Bürgerbahnhofs und der Stadtverwaltung gestaltet, welche Rolle kreative bottom-up Projekte wie der BBP vor dem Hintergrund von Gentrifizierung spielen (können) und welche Perspektive gemeinschaftlich organisierte, nicht (vorrangig) kommerzielle Projekte in einer boomenden Stadt haben.

Hierzu werden wir uns mit dem Leipziger Stadtteil Plagwitz auf Basis aktueller Forschungen zum Verhältnis von Demokratie, Stadt und Planung (bspw. Recht auf Stadt, Deliberation, Radikale Demokratie, Urban Commons) im Rahmen einer Exkursion vertiefend auseinandersetzen. Anschließend soll herausgearbeitet werden, welche Rolle der Bürgerbahnhof Plagwitz für die Entwicklung des Stadtteils spielt und auch in Zukunft spielen kann. Aufbauend auf den theoretischen und den lokalspezifischen Erkenntnissen sollen im Semesterverlauf konzeptionelle Ansätze einer gemeinschaftlichen Planung von unten formuliert werden.

Das Planungsprojekt wird hauptverantwortlich von Johanna Günzel und Timmo Krüger geleitet.

Seminar: Planungssteuerung

Wer plant die Planung? Räumliche Entwicklung im Spannungsfeld von Staat, Markt und Zivilgesellschaft

Im Zentrum des Seminars "Planungssteuerung" steht die Frage, inwieweit räumliche Entwicklung angesichts konfligierender gesellschaftlicher Interessen und der hohen Komplexität planerischer Aufgaben mit den gegebenen Instrumenten, Methoden und Verfahren der Stadtplanung gesteuert werden kann und soll. Berücksichtigt werden vor allem die Besonderheiten der verschiedenen Planungsebenen, regionale und nationale Differenzen sowie die Rolle und das Zusammenspiel der unterschiedlichen beteiligten Akteure aus Staat, Markt und Zivilgesellschaft. Besonderes Augenmerk richtet das Seminar dabei auch auf die Rolle der institutionalisierten Stadtplanung sowie der planenden Experten.

Es kann zwischen zwei Seminaren ("Planungssteuerung 1" und "Planungssteuerung 2") gewählt werden. In beiden Seminaren werden auf der Basis planungstheoretischer und -wissenschaftlicher Literatur mit je unterschiedlichen Schwerpunkten zentrale Fragen der Steuerung von Stadt- und Raumentwicklung diskutiert. Die Einteilung in die Seminare erfolgt im Rahmen der gemeinsamen Doppel-Auftaktsitzung in KW 15 (11.-15.04.2022), der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.

Planungsteuerung 1

4. Fachsemester | M.Sc. Michael Schwind | 2 SWS, 3 ECTS
Mi. 11:00 - 12:30 Uhr | 
Beginn: KW 15 (11.-15.04.2022), gemeinsame Doppel-Auftaktsitzung mit Planungssteuerung 2, Termin wird noch bekannt gegeben | Ort: tba

Ziel des Seminars ist es, vertiefende Einblicke in die komplexen Verfahren und Strukturen kollektiven Handelns beim Machen von Stadt zu erlangen und in Reflektion verschiedener planungstheoretischer Debatten zu diskutieren. Welche staatlichen, privatwirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteure beeinflussen und steuern Stadtentwicklung mit welchen Strategien? Wessen Interessen werden dabei wann berücksichtigt und welche fallen unter den Tisch? Wie hängen politische, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklungen mit aktuellen Planungsinstrumenten- und Strategien zusammen? Diese und weitere Fragen sollen anhand ausgewählter Literatur aus der Planungstheorie und konkreten Fallbeispielen diskutiert werden.

Planungssteuerung 2

4. Fachsemester | Dipl.-Soz. Carsten Praum, M.A. | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 11:00 - 12:30 | Beginn: KW 15 (11.-15.04.2022), gemeinsame Doppel-Auftaktsitzung mit Planungssteuerung 1, Termin wird noch bekannt gegeben | Ort: tba

Aufbauend auf planungstheoretischen Grundfragen nach der Legitimation sowie den Möglichkeiten und Grenzen der Planung, untersucht das Seminar anhand von ausgewählten Fallbeispielen aktuelle Stadtentwicklungsstrategien in unterschiedlichen Großstädten und Stadtregionen. Dabei ist davon auszugehen, dass das vorherrschende neoliberale Regime erheblichen Einfluss auf die Instrumente, Methoden und Verfahren der Stadtplanung ausübt. Vor diesem Hintergrund wird der bereits im Jahr 1974 von Lucius Burckhardt gestellten Frage nachgegangen: Wer plant die Planung? Das spannungsvolle Wechselspiel von hoheitlicher Planung, ökonomischen Interessen und zivilgesellschaftlichem Engagement steht somit im Zentrum des Seminars.

Seminar: Aktuelle Fragen der Stadt- und Regionalplanung

8. Fachsemester | Vertr.-Prof. Dr. Lisa Vollmer | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 15:15 - 18:30 Uhr (alternierend mit Wissenschaftliches Schreiben, Termine s. u.) | Beginn: 4.04.2022 | Ort: tba 

Das Seminar gibt einen Überblick über aktuelle fachliche und wissenschaftliche Diskussionen der Stadt- und Regionalplanung und dient zugleich der Auseinandersetzung mit dem Berufsfeld der Stadt- und Regionalplaner im Kontext aktueller Tendenzen der Stadt- und Regionalentwicklung. Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden aktuelle planungswissenschaftliche Fragestellungen, die zu Beginn des Seminares mit den Studierenden gemeinsam ausgewählt und nachfolgend vertieft betrachtet werden. Im Sinne einer Berufsfelderkundung wird es zudem die Möglichkeit bieten, sich kurz vor Abschluss des Studiums mit den eigenen beruflichen Wünschen und Perspektiven auseinanderzusetzen. Hierzu werden Planerinnen und Planer eingeladen, die ihren eigenen Berufsweg und ihre Berufspraxis reflektieren und für Fragen zu Berufseinstieg und -praxis zur Verfügung stehen.

  • Montag, 4.04.2022: 15:00 - 16:30 Uhr
  • Montag, 11.04.2022: 17:00 - 18:30 Uhr
  • Montag, 25.04.2022: 15:00 - 16:30 Uhr
  • Montag, 2.05.2022: 15:00 - 18:30 Uhr
  • Montag, 16.05.2022: 15:00 - 18:30 Uhr
  • Montag, 30.05.2022: 15:00 - 18:30 Uhr
  • Montag, 20.06.2022: 15:00 - 18:30 Uhr
  • Montag, 4.07.2022: 15:00 - 18:30 Uhr

Kolloquium: Bachelorkolloquium

Vertr.-Prof. Dr. Lisa Vollmer | 2 SWS, 3 ECTS
Termine werden zu Beginn des Sommersemesters bekannt gegeben

verpflichtend für alle, die im Sommersemester 2022 eine Bachelorarbeit an der Professur Stadtplanung (Erstbetreuung) planen und anmelden

Das Bachelorkolloquium dient der vertieften gemeinsamen Diskussion von Forschungsfragen, Methoden und Forschungsansätzen von Abschlussarbeiten im Studiengang Urbanistik, die an der Professur Stadtplanung in Erstbetreuung erarbeitet werden. Darüber hinaus werden konkrete Fragen des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens sowie Strategien der Arbeitsplanung und -organisation anhand der konkreten Abschlussarbeiten diskutiert. Das Kolloquium dient sowohl der individuellen Forschungssupervision als auch der gemeinsamen Diskussion spezifischer Fragen und Forschungsprobleme der Studierenden. Es integriert daher unterschiedliche Formate (Gruppenkonsultation sowie Vorträge und Diskussionen im Plenum). Am Kolloquium nehmen alle Studierenden teil, die im laufenden Semester ihre Abschlussarbeit anmelden.

Master Urbanistik

Kolloquium: Master- und Doktorandenkolloquium

Vertr.-Prof. Dr. Lisa Vollmer | 2 SWS, 3 ECTS
Termine werden zu Beginn des Sommersemesters bekannt gegeben

verpflichtend für alle, die im Sommersemester 2022 eine Masterarbeit an der Professur Stadtplanung (Erstbetreuung) planen und anmelden

Das Master- und Doktorandenkolloquium dient der Vertiefung methodischer Fragen und der Diskussion zentraler Fragestellungen sowie von Ergebnissen der Forschung und Qualifikationsarbeiten an der Professur Stadtplanung.