Kassandra Löffler

Kostengünstiger Wohnungsneubau und die Rolle der ArchitektIn bei der Generierung bezahlbarer Mieten

Programm

Nachwuchsforscherinnengruppe "Soziale Wohnraumversorgung in wachsenden Stadtregionen" (HBS-NFG, Laufzeit: 2016-2019, assoziiert)

Kurzdarstellung

Das Wohnen – insbesondere das bezahlbare Wohnen – ist zu einem aktuellen und zentralen Thema unserer Gesellschaft geworden. Die pandemiebedingten Einschränkungen haben uns vor Augen geführt, dass Wohnen nicht nur Rückzugsort, sondern auch Arbeitsplatz und Kinderbetreuungsstätte ist. Doch gerade die Versorgung der einkommensschwächeren Bevölkerungsgruppen stellt ein immenses Problem dar. Eine beliebte Lösung der Bundesregierung ist der Neubau und die Erhöhung des Angebotes. Doch können im Neubau bezahlbare Mieten generiert werden? 

Diese Aufgabe stellt eine immense Herausforderung dar und wirft die Frage auf, wie ArchitektInnen zu einer sozialgerechten Wohnraumversorgung beitragen können. Vor diesem Hintergrund sollen, angeschlossen an die Nachwuchsforscherinnengruppe „Soziale Wohnraumversorgung in wachsenden Stadtregionen“, Potentiale und Chancen der Baukostensenkung bei der Bereitstellung angemessener Wohnungen untersucht werden. Das Promotionsprojekt betrachtet Wohnungsneubauten unter Rücksichtnahme einer weltweiten Ressourcenknappheit, errungener Wohnstandards, der Wahrung von Qualitätsmerkmalen, zunehmender Mietkostenbelastung und daraus resultierender Armut.

In einem ersten Schritt werden Best-Practice-Beispiele aus der Fachliteratur analysiert. Anhand dessen wurden vier architektonische Handlungsstrategien identifiziert und entsprechende Handlungsempfehlungen für PlanerInnen abgeleitet. In einem zweiten Schritt werden die gebauten PreisträgerInnen aus Architekturwettbewerben analysiert. Da Wettbewerbe durch den Vergleich ein geeignetes Instrument der Qualitätssicherung darstellen und mit dem Ziel der Kostenreduktion ausgelobt wurden, dienen deren Ergebnisse als Forschungsgegenstand. Es werden nach einem theoretical Sampling zehn PreisträgerInnen aus vier Wettbewerben identifiziert und anschließend nach qualitativen sowie quantitativen Kriterien bewertet.

Die Dissertation trägt zu einem systematischen Verständnis aktueller Planungs- und Entwurfsstrategien sowie deren Verbesserung bei. Durch diese Arbeit wird der tatsächliche Ertrag der Wettbewerbe festgestellt und deren Ergebnisse erstmals vergleichend evaluiert. Zudem können Widersprüche in der polarisierenden Diskussion um die Bedeutung von Baukosten aufgeklärt und ein Leitbild des Wohnungsbaus aus der aktuellen Dekade der Wohnungsnot nachgezeichnet werden. 

Verfasserin

Kassandra Löffler studierte Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien und der Bauhaus-Universität Weimar, wo sie darüber hinaus ihren Master im Studiengang Urbanistik abgeschlossen hat. Sie ist vielseitig wohnungspolitisch aktiv und Mitbegründerin eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts. Seit 2017 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bauhaus-Universität Weimar. Zunächst für den Lehrstuhl Immobilienwirtschaft und -management und später auch für die Professur Entwerfen und Tragwerkskonstruktion.

Stipendium

Wiedereinstiegsstipendium der Bauhaus-Universität Weimar (01.12.2019-28.02.2021)

Kontakt

kassandra.loeffler[at]uni-weimar.de 

Stand: Oktober 2020