Weimar ohne Kultur

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Planungsprojekt
Grischa Bertram
Note - 12 LP/8 SWS

PlanungsprojektGrischa BertramNote - 12 LP/8 SWSPlanungsprojekt Grischa Bertram Note - 12 LP/8 SWS Die Stadt Weimar – oder ihr in Standort- und Tourismusmarketing reproduziertes Image – ist in hohem Maße von kulturellem Erbe und zeitgenössischer Kulturproduktion geprägt. Während zahlreiche, gerade ostdeutsche Städte in den vergangenen Jahrzehnten einen umfassenden Strukturbruch durch den Wegfall einer identitätsprägenden Industrie erfahren und oftmals erfolglos durch Kultur und Tourismus zu kompensieren versucht haben, ist die Weimarer Kombination aus Klassik, klassischer Moderne, Erinnerungskultur und zeitgenössischer Bildung erfolgreich. In einer Stadt, die vor bald 25 Jahren Europäische Kulturhauptstadt war und in der selbst die Basketballmannschaft „Culture City“ heißt, besteht somit eine hohe, auch ökonomische Abhängigkeit von der Nutzbarkeit kultureller Ressourcen in Städtetourismus, Wissensproduktion, Kreativwirtschaft und Kulturverwaltung. Eine Abhängigkeit, die der von monostrukturierten Industriestädten von einer Wirtschaftsbranche ähnelt.Doch was, wenn mit Kultur und Bildung keine Stadtrendite mehr zu machen wäre? Wenn eine kulturelle Entwertung durch zeitgenössische Kulturproduktion stattfindet oder in einer „neue Normalität“ der Digitalisierung oder erhöhter Mobilitätspreise der Städtetourismus versiegt? Welche Strukturbrüche würden in Weimar entstehen, welche Dynamik verloren gehen, welche Probleme behoben, welcher Strukturwandel möglich werden? Doch was, wenn mit Kultur und Bildung keine Stadtrendite mehr zu machen wäre? Wenn eine kulturelle Entwertung durch zeitgenössische Kulturproduktion stattfindet oder in einer „neue Normalität“ der Digitalisierung oder erhöhter Mobilitätspreise der Städtetourismus versiegt? Welche Strukturbrüche würden in Weimar entstehen, welche Dynamik verloren gehen, welche Probleme behoben, welcher Strukturwandel möglich werden?

Das Projekt dient der Kompensation außerordentlich hoher Studierendenzahlen im ersten und siebten Fachsemester des Bachelor-Studiengangs, richtet sich aber primär an Masterstudierende im Angleichstudium. Sie sollen gemeinsam mit

Bachelorstudierenden anhand einer zunächst u-/dystopischen Aufgabenstellung in einer realen Situation mit wesentlichen Grundzügen der planerischen Bestandsaufnahme und -analyse sowie Konzepterstellung vertraut gemacht werden. Für Studierende im 5. und 7. Fachsemester Urbanistik oder mit sonstigen planerischen Vorkenntnissen ermöglicht gerade die Zusammenarbeit mit Studierenden mit einem anderen disziplinären Hintergrund die Reflexion über Prämissen und Paradigmen zeitgenössischen Planungshandelns sowie den Umgang mit Unsicherheiten und Unwägbarkeiten in Transformationsprozessen.
Lernziele für das Projekt können je nach Gruppenzusammensetzung, Vorerfahrungen, Interesse und Lernbedarf sein:
• (Neu-)Kennenlernen von Weimar und inhaltliche Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen Weimarer Stadtentwicklung
• Auseinandersetzung mit verschiedenen Konzepten kreativer und kultureller Stadterneuerung und Regionalentwicklung
• Grundverständnis für raumplanerische Analyse, Planungsszenarien und
• Eigene raumplanerische Ideen für den städtischen Raum in Weimar entwickeln
• Aneignung bzw. Vertiefung von Darstellungs- und Vermittlungskompetenzen, insbesondere der Kartografie
• Weiterentwicklung von Präsentations- und Moderationstechniken sowie redaktioneller Arbeit
• Durchführen von Interviews und Gesprächen mit Expert*innen
• Teamarbeit
Aufgrund der geringen Vorbereitungszeit für dieses Projektangebot ist eine Fortentwicklung der Projektidee durch die Studierenden in besonderer Weise möglich. Eine gemeinsame Exkursion ist aufgrund anderweitiger Verpflichtungen der Lehrperson nicht möglich, je nach Interesse und Vorerfahrung sind aber selbstständig organisierte Exkursionen entweder an Orte des technisch-wirtschaftlichen Strukturwandels oder nach Weimar möglich bzw. gewünscht.