Bürgerbahnhof Stützerbach

Thesis-Thema: Bürgerbahnhof Stützerbach

© Ulla Schauber

Das südthüringische Stützerbach ist ein Ortsteil von Ilmenau und erlangte als mehrmaliger Aufenthaltsort Goethes, als Sitz einer auf die chemische Forschung konzentrierten Glasindustrie und schließlich als Luft- und Kneipp-Kurort Bedeutung. 1904 wurde der Ort an die Eisenbahnlinie Erfurt–Themar angebunden und in diesem Zuge auch ein Bahnhofsgebäude errichtet. Die Bahnlinie wurde bis 1998 als Teil der „Rennsteigbahn“ genutzt; momentan wird Stützerbach nur noch am Wochenende mit der Bahn, dem sogenannten „Rennsteigshuttle“ angefahren.

Das Bahnhofsgebäude, bestehend aus drei Bauteilen inklusive eines Empfangsgebäudes mit ehemaliger Mitropa-Gaststätte, steht seit Längerem leer. Nur noch die anschließende Lagerhalle wird durch die Rennsteigbahn als Lagerraum genutzt. Nun soll der Bahnhof auf Initiative aus dem Ort revitalisiert werden. Ideen hierzu beinhalten die Nutzung für verschiedene Vereine aus dem Ort, als Ortstreffpunkt oder auch für privatwirtschaftliche Nutzungen wie z.B. eine Kräuterwerkstatt, ein Ortsteilladen, Ferienunterkünfte oder auch ein Co-Working space. Perspektivisch soll der Bahnhof auch „Heimat“ des aktuell in Aufbau befindlichen E-Bürgerbusses werden. So sollen die Dachflächen für Photovoltaik genutzt werden und eine E-Ladesäule für den Bürgerbus und – so die Vision – ein E-CarSharing-Angebot für Touristen und Einheimische in unmittelbarer Nachbarschaft entstehen.

Der derzeit im Eigentum der Stadt Ilmenau befindliche Bahnhof könnte in diesem Zuge als „Bürgerbahnhof“, ggf. von einer Bürgergenossenschaft, gekauft, saniert und betrieben werden. Für das Gesamtvorhaben benötigt es ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept.

Aufgabe

Im Zuge der ausgeschriebenen Thesis sollen für dieses Szenario Ideen entwickelt und als Umnutzungskonzepte mit konkreten Entwürfen ausgearbeitet werden. Hierbei ist im Besonderen auf die Verwendung regionaler und nachhaltiger Materialien zu achten und auch ein energetisches Konzept für die Nutzung der Gebäude zu entwickeln.

Da die bauzeitlichen Planunterlagen zum Gebäude als verschollen gelten, muss zudem zunächst eine Bauaufnahme (Hand- oder tachymetergestütztes Aufmaß) erfolgen. 

Zielgruppe: Bachelor und Master, jeweils max. 4 Bearbeiter*innen