sozialistische Stadt

Dr. Eva von Engelberg

1968 schrieb die Stadt Weimar einen internationalen Wettbewerb aus. Ziel war eine Präzisierung des Generalbebauungs- und Generalverkehrsplans für die Innenstadt. Der 1. Preis
(Joachim Stahr und andere) sah den Erhalt des historischen Stadtkerns vor, der jedoch durch öffentliche Bauten aufgewertet werden sollte. Die gewünschte Fußgängerzone vom Bahnhof bis zum Frauenplan forderte eine komplette Verkehrsumgehung der Innenstadt. Einen Schwerpunkt der Planung bildete das historische Jakobsviertel, dass zu einem Geschäfts-, Sport- und Kulturbereich mit einem Jugendhotel als Höhendominante umgestaltet werden sollte. Die Coudraystraße war als Bildungszentrum geplant, zwei Wohnhausgruppen sollten an Thälmannstraße und Erfurter Straße städtebauliche Akzente setzen. Die Vorschläge fanden Eingang in den Generalbebauungsplan der Stadt Weimar und wurden in Teilen umgesetzt.

Aufgabe ist es, den Wettbewerb zu rekonstruieren (Planungsziel, Teilnehmer, eingereichte Arbeiten etc.) und die Entwürfe im Vergleich mit anderen städtebaulichen Planungen der Zeit zu analysieren: handelt es sich um eine für die DDR der 1960er Jahre typische städtebauliche Lösung? welche Elemente sind der spezifischen Situation der Stadt Weimar geschuldet und welches Bild der Stadt war Leitidee der Planung? Welche Lösungen wurden schließlich in den 1970er Jahren für das Jakobsviertel entwickelt? Schließlich sind die realisierten Bestandteile des Entwurfs zu benennen und in ihren Entstehungskontext einzuordnen.

Literatur zum Einlesen

Internationaler städtebaulicher Wettbewerb Innenstadt Weimar, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, Jg. 35, 1989, Reihe A, Heft 1, S. 29

Erika Lorenz, Sanierungskonzeption für das Jakobsviertel in Weimar, in: Hochschule für Architektur und Bauwesen, wissenschaftliche Zeitschrift, Band 20, 1973, 4, S. 391-398