Die kommissarische Leitung der Bauformenlehre unterliegt seit 10/2023 Dr. Ing. Luise Nerlich.


Lehrangebote 2024


Entwurf 2. Kernmodul // most[ver]dichter

Das Areal zwischen der Mostgasse, Hinter der Badestube und dem Bornberg im Weimarer Zentrum wird uns im Sommersemester 2024 den Anlass geben, nachzudenken, weshalb es in der Klassikerstadt in einer solch exponierten Lage eine derartige Brachfläche gibt – und wie die Zukunft dieser Fläche aussehen kann.
Dazu werden wir uns mit der Geschichte dieser Fläche beschäftigen – die Kriegsschäden im Areal Mostgasse sind im Vergleich zu den Zerstörungen durch Vernachlässigung und Abriss in der DDR-Zeit relativ gering –, wir werden über den aktuellen Bebauungsplan sprechen und Entwürfe entwickeln, in denen gemeinschaftliches Wohnen und eine gewerblich Nutzung in einer Nachbarschaft möglich sind.
Wir nähern uns dem ca. 700 qm großem Grundstück, in dem wir 10 unterschiedliche Flurstücke in den Maßstäben 1:250 bis 1:100 in Varianten untersuchen und die entstehenden 10 Entwürfe zu einem gemiensamen Quartier zusammenfassen werden.

Lerninhalte sind neben
– der Ausseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes,
– ein angemessener Umgang mit dem städtebaulichen Bestand des Areals,
– die Herausarbeitung von Nutzungszusammenhängen zwischen Wohnen und Arbeiten,
– das Erzeugen von Atmosphären durch Material, Farbe und Texturen.

Die Bearbeitung, die in Zeichnungen und Modellen dargestellt wird, erfolgt in Gruppenarbeit zu je 2 Personen. Es werden wöchentlich Konsultationen angeboten. Zwei Zwischen- und ein Endrundgang sowie Gastbeiträge sind geplant. Eine Exkursion mit zwei Übernachtungen zu entwurfsrelevanten Architekturbeispielen in Dresden ist geplant, Kosten ca. 100 Euro plus ggf. 49 Euro-Zug-Ticket.

Abgabeleistung
Teilnahme am Entwurf in Konsultationen, Rundgängen und Abschlusspräsentation. Abgabe aller erarbeiteten Inhalte in Zeichnungen und Modellen. 12 ECTS auf Note

Zugeordnung
Bachelor Architektur, 2. Kernmodul, Lehrende Dr. Luise Nerlich, BFL

Teilnehmendenzahl max. 20 Personen 

Termin Exkursion 24.4 bis 26.4.2024

Kosten Exkursion ca. 100 Euro plus ggf. 49 Euro-Zug-Ticket.


Entwurf 2. Kernmodul // Ein Wolpertinger in Weimar

Wir freuen uns, für das 2. Kernmodul im Sommersemester den Wolpertinger als Bauherren vorstellen zu können. Ob der Wolpertinger nun ein Bauherr oder eine Baufrau ist, können wir mit Bestimmtheit noch nicht sagen - ErSieEs ist ein fabelhafter, facettenreicher, zwiespältiger und gelegentlich unentschiedener Charakter. Darüber hinaus ist ErSieEs nicht selten schelmisch, humorvoll aber feingeistig und - nicht ganz unwichtig - sehr vermögend. So verwundert es auch nicht, dass ErSieEs in Weimars liebenswürdigster Lage eine kleine Parzelle erwarb und dafür, dem Charakter entsprechend, einen Gebäudeentwurf wünscht.

Gesucht wird also eine dialogische Architektur, die dem zwiespältigen Wesen des ganz persönlichen Wolpertingers gerecht wird. Dabei soll augenscheinlich Widersprüchliches passfähig gefügt werden, um spannungsreiche Qualitäten aus Unterschiedlichkeiten zu generieren. 

Entwurfsbestandteil ist zunächst die Genese des höchst individuellen Wolpertingers, der spezifische, vor allem aber widersprüchliche Eigenschaften in sich vereint. Der Wolpertinger ist also kein fertiges Wesen, sondern eine personalisierte Projektionsfläche, die mit Charakteristik/Leben zu füllen ist, allmählich an Kontur gewinnt und damit der Architektur nicht ganz unähnlich ist.

Für den Entwurf, der in Teams von je zwei Personen erarbeitet wird, haben wir eine beschauliche und schmale Baulücke in der Weimarer Kernstadt ausgewählt. Die vorgefundenen Dimensionen erfordern neben der guten räumlichen und passgenauen Lösung auch einen Blick bis ins architektonische Detail werfen. Wir werden uns deshalb in Maßstäben von 1:100 bis 1:25 bewegen. Die räumliche Auseinandersetzung soll dabei auf Grundlage von Konzept- und Arbeitsmodellen erfolgen. Das bedeutet, dass dem Modellbau eine große Bedeutung zukommt, der von einer Reihe an Inputs begleitet wird. Am Ende wünschen wir uns ein gut durchdachtes, architektonisches Implantat, das mit goldschmiedhafter Präzision den Ort schmückt.

Im Rahmen einer Exkursion werden wir uns entwurfsrelevante Architekturen ansehen und dabei den Blick auf gelungene oder auch widersprüchliche Detaillösungen werfen. Für die Exkursion mit maximal zwei Übernachtungen ist ein Unkostenbeitrag (voraussichtlich 150 - 200 €) einzuplanen. 

In diesem Zusammenhang ist auch ein Tagesausflug in das native Habitat des Wolpertingers geplant, um neben dem neuen urbanen Kontext auch seine naturräumliche Herkunft zu erkunden und gegebenenfalls entwurfsbestimmende Erinnerungselemente und Fundstücke zu sichern. 

Zwiespalt als Programm und die Ästhetik des scheinbar Unperfekten oder Zufälligen - so fassen wir die Aufgabe zusammen. Dabei geht es ums (Raum)Entwerfen durch Zuhören, Hinsehen und Einfühlen, und um Nachmessen, Verdichten und Einpassen.

Heißt gemeinsam mit uns den Wolpertinger in Weimar willkommen und auf in ein märchenhaftes Semester – Wolpertinger’s Welcome!

 

Zugeordnung: Bachelor Architektur, 2. Kernmodul, Lehrende Hagen Höllering und Martin Ahner, BFL
Gast: Roy Müller

Teilnehmendenzahl: max. 20 Personen 

 

 


Seminar | Übung 

Wege.Weisen – Part 1: Ortswahrnehmung

Im Rahmen des 100jährigen Jubiläums der Bauhaus-Ausstellung 1923 entstand im letzten Sommer an der Professur Bauformenlehre der „Kommunikationsverstärker“, ein Wegeleitsystem zwischen dem Haus Am Horn und dem Hauptgebäude der Bauhaus-Universität. Dieser war jedoch nur für eine Woche im Einsatz. Um den Wert des Wegeleitsystems an anderen, architektonisch relevanten Orten zu überprüfen werden im Sommersemester zwei Blockseminare „Wege.Weisen“ ausgerufen.

Part 1 widmet sich der Ortswahrnehmung und der Suche nach passenden Orten für ein Kommunikationssystem. Part 2 dem praktischen Aufbau vor Ort.
Auf der Expo 2000 in Hannover präsentieren sich die evangelische und die katholische Kirche mit einem Glas-Stahl-Pavillon des Architekten Meinhard von Gerkan. Da die Expo 2000 unter dem Motto „Mensch, Natur und Technik – Eine neue Welt entsteht“ steht, hat sie u.a. das Ziel, für die Pavillons nach ihrer Nutzung in Hannover neue Widmungen zu finden: die Stukturen sollten umgenutzt, abgebaut und recycelt oder an anderen Orten wieder aufgebaut werden.

So kam in 2001 der Christus-Pavillon ins Thüringische. Im Kloster Volkenroda übernimmt er nun die Funktion des nicht mehr erhaltenen Längsschiffs der historischen Klosterkirche und ist ein wesentlicher Impuls für das Wiedererstarken dieser klösterlichen Gemeinde im ländlichen Raum.

Ziel der ersten Phase ist, zu überprüfen, wie der „Kommunikationsverstärker“ nach Volkenroda transloziert werden kann und an welchen Orten eine Nachnutzung der bereits bestehenden Elemente sinnvoll ist. Geplant ist u.a. ein Einsatz im Rahmen des Festivals Festivals „Sommerkonzerte Volkenroda“. Dafür untersuchen wir den Ort nach topografischen und architektonischen Besonderheiten sowie vorhandenen Kommunikationsmustern. Methoden sind das Analysieren von Bauten mittels Zeichnung, das fotografische Beobachten von Raumbeziehungen und Bewegungsmustern und das Interview mit Nutzenden.

Beide Teile der Blockseminare „Wege.Weisen“, Part 1 und Part 2, finden im Kloster Volkenroda statt. Beide Seminare können parallel belegt werden. Das Seminar richtet sich bevorzugt an Teilnehmende des Entwurfes Kommunikationsverstärker (SoSe 2023), bei Überbuchung findet zeitnah eine Auswahl statt.

Abgabeleistung: Teilnahme vor Ort in Volkenroda. Abgabe aller erarbeiteten Darstellungen in einer Mappe. Abgabe der Mappe bis 8. Mai an der Bauformenlehre. Das Seminar wird mit 3ECTS und einem Testat bewertet.

Zugeordentzes Modul: Wahlpflichtmodule – Werkzeuge | Methoden, Lehrende Dr. Luise Nerlich, BFL

Termine: Wege. Weisen – Part 1 – Ortsanalyse 18.4 bis 21.4.2024

Teilnehmendenzahl: max. 11 Personen 

Kosten: Übernachtung (3 Nächte á 17,50 Euro plus Bettwäsche 9,50 Euro), Essen (3 Tage Vollverpflegung á 22,50 Euro) > Gesamt 156,50 Euro p.P. zzgl. eigene Anreise


Seminar | Übung

Wege.Weisen – Part 2: Bauseminar

Im Rahmen des 100jährigen Jubiläums der Bauhaus-Ausstellung 1923 entstand im letzten Sommer an der Professur Bauformenlehre der „Kommunikationsverstärker“,  ein Wegeleitsystem zwischen dem Haus Am Horn und dem Hauptgebäude der Bauhaus-Universität. Dieser war jedoch nur für eine Woche im Einsatz. Um den Wert des Wegeleitsystems an anderen, architektonisch relevanten Orten zu überprüfen werden im Sommersemester zwei Blockseminare „Wege.Weisen“ ausgerufen. Part 1 widmet sich der Ortswahrnehmung und der Suche nach passenden Orten für ein Kommunikationssystem. Part 2 dem praktischen Aufbau vor Ort.

Auf der Expo 2000 in Hannover präsentieren sich die evangelische und die katholische Kirche mit einem Glas-Stahl-Pavillon des Architekten Meinhard von Gerkan. Da die Expo 2000 unter dem Motto „Mensch, Natur und Technik – Eine neue Welt entsteht“ steht, hat sie u.a. das Ziel, für die Pavillons nach ihrer Nutzung in Hannover neue Widmungen zu finden: die Stukturen sollten umgenutzt, abgebaut und recycelt oder an anderen Orten wieder aufgebaut werden. So kam in 2001 der Christus-Pavillon ins Thüringische. Im Kloster Volkenroda übernimmt er nun die Funktion des nicht mehr erhaltenen Längsschiffs der historischen Klosterkirche und ist ein wesentlicher Impuls für das Wiedererstarken dieser klösterlichen Gemeinde im ländlichen Raum.

Ziel der zweiten Phase ist, die bereits existierenden Elemente des „Kommunikationsverstärkers“ vor Ort neu und den Gegebenheiten angemessen wieder zusammenzufügen. Dabei gehen wir auf die Ergebnisse der Ortserfahrung aus Part 1 ein. Die bereits existierenden Bauteile müssen ggf. aufgearbeitet und behandelt werden.

Beide Teile der Blockseminare „Wege.Weisen“, Part 1 und Part 2, finden im Kloster Volkenroda statt. Beide Seminare können parallel belegt werden. Das Seminar richtet sich bevorzugt an Teilnehmende des Entwurfes Kommunikationsverstärker (SoSe 2023), bei Überbuchung findet zeitnah eine Auswahl statt.

Abgabeleistung: Teilnahme vor Ort in Volkenroda und fotografische Dokumentation in Form von Bild oder Film.Abgabe digital via moodle bis 26. Juni. Das Seminar wird mit 3ECTS und einem Testat bewertet.

Zugeordentzes Modul: Wahlpflichtmodule – Werkzeuge | Methoden, Lehrende Dr. Luise Nerlich, BFL in Zusammenarbeit mit KollegInnen der Fachhochschule Erfurt.

Termine: Wege.Weisen – Part 2 – Bauseminar 11.6 bis 16.6.2024
Teilnehmendenzahl: 15 Personenn davon max. 4 Personen im Zimmer, max. 9 Personen in Zelten
Kosten: Übernachtung im Zimmer (5 Nächte á 17,50 Euro), Essen (5 Tage Vollverpflegung á 22,50 Euro); Gesamt Zimmer 200,- Euro p.P. zzgl. Anreise
Übernachtung in Zelten (5 Nächte á 3,50 Euro), Essen (5 Tage Vollverpflegung á 22,50 Euro); Gesamt Zelten 130,- Euro p.P. zzgl. Anreise


Seminar | Übung

Poly.Ton – Klang und Ton

Architektonisches Entwerfen ist ein kreativer Prozess, der eine Lösung hervorbringt,  die in ihrer Form und ihrer Funktionalität so noch nicht bestand. Neben der Vermittlung handwerklicher, künstlerischer und gestalterischer Grundlagen ist die Förderung  schöpferischer Fähigkeiten Ziel des Kurses poly.ton. Hierbei möchte poly.ton zwei Methoden der Entwufsfindung trainieren: die der intuitiven Formschöpfung sowie die der reglementierten Entwurfs- und Formfindung, welche durch eine Entwurfsgrammatik bestimmt wird. Im Sommersemester werden wir die Chance haben, Teil des Festivals „Sommerkonzerte Volkenroda“ zu sein. Diese finden 2024 vom 14. bis 16. Juni unter dem Titel „Kommunikationsverstärker“ statt. Im Rahmen des Block-Seminars „poly.ton“ werden wir zusammen mit dem Ensemble der Sommerkonzerte Volkenroda unter der Leitung von Prof. Stephanie Winker, HfMDK Frankfurt/M., Zeichnungen und Reliefs zu den „Zehn Stücken für Bläserquintett“ von György Ligeti erarbeiten.
Basierend auf dem Phänomen der Zeit und diesem musikalischen Werk sollen musikalische Parameter in architektonische Parameter transformiert werden. Plastische Grundbegriffe wie Textur/Relief, Sta-tik/Dynamik, Proportion, Verdichtung/Auflösung oder Addition/Subtraktion bieten Anhaltspunkte für den kreativen Prozess der Transformation.

Es ist vorgesehen, einen aktiven Austausch der Disziplinen Architektur und Musik zu praktizieren: das Ensemble stellt die „Zehn Stücke für Bläserquintett“ von György Ligeti vor, zu denen wir im Blockseminar poly.ton arbeiten werden. Die durch uns entstehenden Arbeiten werden wiederum Vorlage sein für Improvisationen des Ensemblemitglieds David Wedel, Gewandhausorchester Leipzig. Das Konzert findet am 15.6 um 17 Uhr im Kloster Volkenroda statt.

Das Seminar „Poly.Ton“, finden im Kloster Volkenroda zeitglich mit dem Seminar „Wege.Weisen – Part 2: Bauseminar“ statt. Beide Seminare können nicht parallel belegt werden.

Termine: Dienstag, 11.6 bis 18 Uhr Anreise nach Volkenroda, Aufbau der Werkstatt, Mittwoch, 12.6, 9 Uhr Einführungsvortrag, 11 Uhr Zeichnung intuitiv nach Notenbild, 14 Uhr Plastischer Bau intuitiv nach Notenbild, Donnerstag, 13.6, 11 Uhr Zeichnung intuitiv nach Klang mit dem Ensemble, 14 Uhr Plastischer Bau intuitiv nach Klang, Freitag, 14.6, 11 Uhr Zeichnung analytisch nach Klang mit dem Ensemble, 14 Uhr Plastischer Bau analytisch nach Klang, 19 Uhr Zeichnung analytisch nach Notenbild, Samstag, 15.6, 11 Uhr Plastischer Bau analytisch nach Notenbild, 14 Uhr Aufbau Präsentation, 17 Uhr Kammermusik Konzert „Form“, Sonntag, 16.6, 11 Uhr Abbau Werkstatt, 14 Uhr Rückreise, Konzertprogramm des Ensemble der Sommerkonzerte Volkenroda unter der Leitung von Prof. Stephanie Winker, HfMDK Frankfurt/M.: Johannes Brahms, Violinsonate Nr. 2 in A-Dur op. 100, György Ligeti, 10 Stücke für Bläserquintett, Improvisationen zu Plastiken und Zeichnungen aus dem Seminar „poly.ton – Klang und Form“ von David Wedel, György Ligeti, 6 Bagatellen für Bläserquintett, Johannes Brahms, Sonate für Klavier und Violoncello e-moll op. 38, in einer Fassung für Cello, Bläserquintett und Kontrabass von Heribert Breuer.

Abgabeleistung: Teilnahme vor Ort in Volkenroda und fotografische Dokumentation in Form von Bild oder Film. Vier Plastiken, Vier Zeichnungen. Abgabe der Mappe bis 26. Juni an der Bauformenlehre. Das Seminar wird mit 3ECTS und einem Testat bewertet.

Zugeordentzes Modul: Wahlpflichtmodule – Werkzeuge | Methoden, Lehrende Dr. Luise Nerlich, BFL

Termine: Poly.Ton – Klang und Ton, 11.6 bis 16.6.2024

Teilnehmendenzahl: max. 10 Personen, davon max. 5 Personen im Zimmer, max. 5 Personen in Zelten

Kosten: Übernachtung im Zimmer (5 Nächte á 17,50 Euro), Essen (5 Tage Vollverpflegung á 22,50 Euro), Gesamt Zimmer 200,- Euro p.P. zzgl. Anreise; Übernachtung in Zelten (5 Nächte á 3,50 Euro) Essen (5 Tage Vollverpflegung á 22,50 Euro), Gesamt Zelten 130,- Euro p.P. zzgl. Anreise.


Seminar | Übung 

Phytopolis // Szenografisch-performative Erkundungen


Interdisziplinäres Blockseminar: Phytodesign, Musik, Tanz, Raumatmosphären, Szenografien, Lehm-Stroh-Holzbau, Homöotechnik …
Gegenstand des Seminars „Phytopolis“ ist die Entwicklung eines „Bühnenbildes“ für das Sommerfest im Schlosspark Belvedere in Weimar. Ein institutsübergreifendes künstlerisches Projekt mit der Weimarer Musikhochschule Franz Liszt unter der Leitung von Bernd Niedecken, Roy Müller und Nannette Banisch.

Das Seminar richtet sich an alle Bachelorstudierende, die gerne mit interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Architektur, Medien, der HfM und Tanz/Köper in Kontakt kommen wollen. Es bietet die Möglichkeit, bühnenbauliche sowie szenografische Erfahrungen zu sammeln und nicht zuletzt auch performativ tätig zu werden.

Phytopolis

Pflanzen machen über 85 % der lebenden Biomasse aus, Tiere 0,5 %, Menschen allein genommen nur 0,01 % – ein Tropfen im Ozean des Lebens. Im Jahr 2020 übersteigt die globale Masse anthropogener Objekte erstmals die Masse aller lebenden Organismen. Der Bau und die Errichtung dieser gigantischen Technosphäre basiert auf der massiven Verbrennung fossiler Brennstoffe. Ein Großteil der Technomasse fällt auf den Bausektor mit seiner suchtähnlichen Verwendung der Materialien Beton, Stahl, Glas und Kunststoff – anthropozentrische, pyromanische Missverhältnisse am Rande des Abgrunds. Höchste Zeit für einen Perspektivwechsel und transformative Praktiken: mit „genererative joy, terror and collective thinking“ (Dona Haraway) sollen in diesem Seminar performativ neue Methoden, Materialien und Entwürfe erkundet werden. Fluchtpunkt und Inspiration ist die wunderbare Welt der Pflanzen sowie der eigene Körper als Vorbild in Struktur, Zusammenhang und Dynamik, hin zur „Phytopolis“.

 

Leitung:
Roy Müller (roy.mueller[at]uni-weimar.de) Architektur, Professur Bauformenlehre
Bernd Niedecken (bernd.niedecken@hfm-weimar.de) Tanz (Barock, Modern), Regie, Theorie, Institut für Alte Musik HfM Franz Liszt
Nannette Banisch (nannette[at]universecity.de) Körperarbeit, Tanz

Termine
Seminarblock I:  10. – 14.04.24
Seminarblock II: 26. – 30.06.24

Aufführung am 06.07.2024, Park Schloss Belvedere, Weimar
Optional zweite Aufführung im Rahmen der Summaery 12.–14.07.24

interim