Die Zukunft der Baustoffe | Mit gerade einmal 18 Jahren kam Anette Müller 1964 als Studentin des Baustoffingenieurwesens an die damalige Hochschule für Architektur und Bauwesen (HAB) in Weimar. Schon früh entdeckte sie für sich das Thema Zement, das sie dann bis heute in ihrer Berufsbiographie begleiten sollte. Anette Müller gibt im Gespräch mit Bibliotheksdirektor Frank Simon-Ritz Auskunft über ein Forscherinnenleben.
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Nach dem Diplom und einem anschließenden Forschungsstudium ging sie zunächst als Entwicklungsingenieurin an den VEB Zementanlagenbau Dessau. Parallel schrieb sie weiter an ihrer Dissertation, die sich mit der konkreten Frage beschäftigte, wie man Zementbrennprozesse kürzer und effektiver gestalten kann. Diese Arbeit konnte sie 1974 abschließen. Von 1975 bis 1989 war die promovierte Baustoffingenieurin an einem Weimarer Ableger des Schwermaschinenbau-Kombinats Ernst Thälmann (SKET) tätig. 1988 erfolgte die Promotion B (Habilitation), die sich mit einer speziellen Form des Zements, dem Belitzement – einem Zement mit einem deutlich geringeren Kalkgehalt als andere Zemente – beschäftigte.
Im Frühjahr 1989 kehrte Anette Müller als wissenschaftliche Oberassistentin an die HAB zurück. Das letzte Jahr der DDR – also die zwölf Monate bevor es zu den großen Demonstrationen und zum Mauerfall kam – empfand die Wissenschaftlerin als »sehr langweilig«. Mit dem Herbst 1989 begann dann auch für sie »eine fürchterlich spannende Zeit«. In der Lehre, der sie sich u.a. mit einer Vorlesung zur Zementchemie widmete, kam durch engagierte Studierende in dieser Zeit die Frage des Recyclings von Baustoffen auf, die Anette Müller bis heute umtreibt. Die größte Veränderung stellte für sie persönlich, aber auch beruflich die Möglichkeit des Reisens dar. Unvergesslich ist für sie eine USA-Exkursion mit Studierenden, die sie kurz nach der Wende unternahm.
Von 1995 bis 2011 bekleidete Anette Müller die Professur Aufbereitung von Baustoffen und Wiederverwertung an der Fakultät Bauingenieurwesen der HAB, die sich 1996 in Bauhaus-Universität umbenannte. Auch wenn sie heute bedauert, dass das Lehrprofil im Studiengang Baustoffingenieurwissenschaft, hinter dem schon lange keine eigene Fakultät mehr steht, schmaler geworden ist, sieht sie, die seit ihrer Emeritierung im Jahr 2011 am Institut für Angewandte Bauforschung (IAB) in Weimar forscht, die Baustoffforschung nach wie vor als Zukunftsfeld an. Große Hoffnungen setzt sie in diesem Zusammenhang auf das Kompetenzzentrum für nachhaltiger Bauen das, getragen von der Bauhaus-Universität, dem IAB und der Materialforschungs- und -prüfanstalt (MFPA), in Weimar angesiedelt werden soll. Hier könnten ihre Forschungen der letzten 50 Jahre weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
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