Das Camp bot eine vielseitige und interdisziplinäre Lernerfahrung, in der sich Bauingenieurwesen, Akustik und digitale Technologien auf besondere Weise verbanden. Die Teilnehmenden untersuchten, wie Vibrationen und Klänge genutzt werden können, um das dynamische Verhalten und den Zustand von Bauwerken besser zu verstehen – und wie sich komplexe wissenschaftliche Daten in analytische Erkenntnisse und hörbare Erlebnisse übersetzen lassen.
Während des zehntägigen Programms profitierten die Studierenden von einer Reihe abwechslungsreicher Gastvorträge internationaler Wissenschaftler*innen und Industrieexperten.
Zu den Höhepunkten zählten eine Einführung in die Baudynamik von Dr. Thomas Most, Assist. Prof. Angela Poposka (IZIIS, Nordmazedonien) mit einem Vortrag zu Rütteltischversuchen und Modellaktualisierung, Prof. Thomas Sattel (TU Ilmenau) über Vibrationen von der Makro- bis zur Nanoebene, sowie Dr. Tariq Maqsood (RMIT University, Australien), der aktuelle Fortschritte in der Forschung zu Naturgefahren und Verletzbarkeiten präsentierte.
Ergänzt wurde das Programm durch Beiträge von Dassault Systèmes, Polytec GmbH und Emch+Berger GmbH, die Einblicke in Themen wie Digitale Zwillinge, Planung im digitalen Zeitalter und Audiomodulation im Ingenieurwesen gaben – und damit eine Brücke zwischen akademischen Konzepten und praktischen Anwendungen schlugen.
Organisiert von der Professur Komplexe Tragwerke verband das Science Camp Fachvorträge, praktische Experimente und kollaborative Workshops. Die Studierenden installierten und instrumentierten Teststrukturen, führten Rütteltischversuche durch und entwickelten digitale Zwillinge, um Schwingungsdaten zu simulieren und zu interpretieren. Den Abschluss bildeten kreative Teampräsentationen, in denen seismische Aufzeichnungen in Klangkompositionen übersetzt wurden – ein eindrucksvolles Beispiel für die Verbindung von ingenieurtechnischer Präzision und künstlerischer Interpretation.
Das ProTELC Science Camp ist Teil der Initiative der Allianz ThürIng, die innovative, praxisorientierte Lernformate für Bachelor- und Masterstudierende in MINT-Fächern in Thüringen fördert und die Zusammenarbeit sowie Kreativität zwischen den Hochschulen stärkt.