Zwitscher-Maschinen sind komplexe Kombinationen. Sie bringen das Natürliche und das Künstliche zusammen – das Biologische und das Technologische, das Organische und das Mechanische –, um daraus ebenso anziehende wie aufschlussreiche Zeichen entstehen zu lassen: neben dem eigentlichen Zwitschern auch Geräusche, Gespräche und Gedanken...
Zwitscher-Maschinen sind in der Kunst ebenso anzutreffen wie in der Wissenschaft, sie verstecken sich in Häusern oder lagern auf Plätzen, man kann sie in der Tasche tragen, aber auch zu Hause installieren. Nahezu überall erfüllen sie ihren eigentlichen Zweck: anzulocken und gefangen zu nehmen. Zwitscher-Maschinen sind schöne, listige und trickreiche Maschinen.
Es wäre aber ein Irrtum anzunehmen, diese Maschinen gäbe es erst, seitdem ein Internetportal namens Twitter Furore macht. Auch wenn das Wappentier dieses Portals ein Vogel ist, es also tatsächlich ums Zwitschern gehen soll, wurde die eigentliche Erfindung viel früher und in anderem Zusammenhang gemacht. Paul Klee war es, der 1922 in Weimar die Zwitscher-Maschine erfunden hat.
Was ist auf seinem gleichnamigen Aquarell zu sehen? Vier Vögel, die nicht auf einer hängenden Stromleitung, sondern auf einem drehbaren Gestänge sitzen. So verbindet sich das Biologische mit dem Technologischen: Per Handkurbel kann das Gestänge in drehende Bewegung versetzt werden, sodass die Vögel sich nach oben und unten bewegen, um auf diese Weise – so steht jedenfalls zu vermuten – unterschiedliche Töne hervorzubringen, eine Melodie oder gar ein Lied zu singen.
Die diesjährige summaery greift in Vorbereitung auf das Bauhaus-Jahr 2019 Klees Erfindung wieder auf, um sich durch alle Fakultäten hindurch auf die Suche nach Zwitscher-Maschinen zu begeben. Wie sehen sie aus, wo stehen sie oder wohin bewegen sie sich? Was bringen sie zusammen, was lassen sie aufeinander treffen? Und welche Zeichen oder Signale entstehen dabei?
Es geht um Projekte, die das Natürliche und das Künstliche, das Organische und das Mechanische, das Biologische und das Technologische kombinieren und konfrontieren, um uns auf diese Weise zu verlocken, zu verblüffen und zu verführen.
(Prof. Dr. Henning Schmidgen)
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