Wissenschaft verständlich vermitteln – diesem Anspruch wurde der diesjährige Wissenschaftstag mehr als gerecht und gab vielfältige Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte an der Bauhaus-Universität Weimar. Am 19. November 2014 trafen etwa 100 Lehrende, Studierende und Gäste im Oberlichtsaal des Hauptgebäudes der Bauhaus-Universität Weimar zusammen.
In diesem Jahr stand der vom Dezernat Forschung und der Bauhaus Research School organisierte Wissenschaftstag ganz unter den Leitgedanken »Denkmal« und »denk mal«. Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier stellte in seinem Vortrag das Projekt »Welche Denkmale welcher Moderne?« vor. Das Projekt befasst sich unter anderem mit Bauwerken der 1960er bis 1980er Jahre, die durch kürzere Abschreibungsfristen, Gewährleistungs-und Haltbarkeitsdaten sowie durch wachsende Anforderungen an die gebäudebezogene Energiebilanz gefährdet sind. Sie drohen zu verschwinden, noch bevor sich die Gesellschaft ihrer potentiellen bauhistorischen Bedeutung bewusst werden kann.
Anschließend gab Prof. Dr. Horst-Michael Ludwig Einblicke in ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt, das sich mit der Erprobung von neuartigem Instandsetzungsmaterial für historisches Mauerwerk auseinandersetzt. Zunächst erläuterte er, dass viele historische Bauwerke mit Gipsmörtel errichtet wurden, welcher sich bei Wasserkontakt auflöst. Daraus resultierend untersucht er beispielsweise, wie ein geschädigtes gipshaltiges Mauerwerk fachmännisch saniert werden kann. Eindrucksvoll schilderte er, dass sich zementhaltige Bindemittel nicht zur Sanierung eignen, da sie in Verbindung mit Wasser und Gips Treibmineralien erzeugen, welche das Mauerwerk beschädigen. Deshalb müsste neues Instandsetzungsmaterial entwickelt werden, das eine dauerhafte Sanierung gewährleistet.
Prof. Dr. Guido Morgenthal zeigte danach, wie sich auch die Techniken zur Zustandsermittlung von Bauwerken weiterentwickelt haben und welche Methoden hierbei zur Verfügung stehen. So arbeitet er mit UAS-Flugsystemen. Diese unbemannten Flugsysteme umfliegen die Bauwerke und nehmen eine Vielzahl von Bildern auf, sodass eine 3D-Rekonstruktion mithilfe von Punktzuordnungen angefertigt werden kann. Als Vision sieht Prof Dr. Morgenthal eine regelmäßige Schadensaufnahme mithilfe der Flugsysteme, wodurch sich Tendenzen feststellen lassen.
Prof. Dr. Henning Schmidgen befasste sich in seinem Vortrag mit der sogenannten »Camera silenta«, also mit der Geschichte schalltoter, schallisolierter und schalldichter Räume. Hierbei vertrat er die These, dass solche Räume nicht primär in Gefängnissen oder in Kliniken, sondern in Laboratorien entstanden sind. Als Grund sieht er hierfür die Notwendigkeit, die Arbeit unter störungsfreien Bedingungen durchzuführen.
Prof. Danica Dakić präsentierte in ihrem Vortrag Beispiele aus der künstlerischen Praxis von Studierenden des Masterprogramms »Public Art and New Artistic Strategies« in Bezug auf die Thematik »DENKMAL UND DE-KONSTRUKTION«. Dazu zählten beispielsweise Arbeiten von Studierenden für das Großprojekt »Bauhaus Goes South-East Europe. City Lab Mostar«, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wird. In diesem bespielten 20 Tage lang Studierende mit ihren Interventionen die Stadt Mostar in Bosnien und Herzegowina.
Zum Abschluss der Vortragsreihe berichtete Prof. Walter Stamm-Teske über die Bauhaus-Universität Weimar als Partnerin der Internationalen Bauausstellung Thüringen (IBA). Prof. Stamm-Teske sieht den »Campus 2019+« als ein wichtiges Projekt an, da es die Universität übergreifend darstelle und vernetze. Rektor Prof. Dr.-Ing. Beucke unterstützte Prof. Stamm-Teske in seinem Appell, das Projekt aktiv zu gestalten. »Wir haben einen guten Hebel, etwas zu bewegen, wenn wir diesen Hebel gemeinsam einsetzen«, so der Rektor.
Im Anschluss an die Vorträge luden die Referentin und die Referenten zu Gesprächsrunden für offene Fragen und Diskussionen ein. So etablierte sich schnell ein angeregter Austausch zwischen den Teilnehmenden.
Neben den Vorträgen bildete der Nachwuchswettbewerb mit dem Elevator Pitch einen weiteren Höhepunkt der Veranstaltung. Elf Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler gestalteten Poster zu ihrer wissenschaftlichen Forschungsfrage. In jeweils 90 Sekunden präsentierten sie ihre Ergebnisse. Eine interdisziplinäre Jury, bestehend aus vier Vertreterinnen und Vertretern der Fakultäten, kürte die Sieger für das beste Posterdesign sowie den besten Elevator Pitch und den Gesamtsieger für beide Kategorien. Zudem bewertete erstmals auch das Publikum erstmals die Plakate und Elevator Pitches.
Pablo Arboleda Gámez, Doktorand im Promotionsprogramm »European Urban Studies«, erhielt den Jurypreis für das beste Poster. Für den besten Elevator Pitch wurde Anne Brannys, Absolventin des PhD-Studienganges an der Fakultät Gestaltung im Bereich »Freie Kunst«, ausgezeichnet. Als Gesamtsieger kürte die Jury Alexander Hollberg aus der Forschungsgruppe Green Efficient Buildings FOGEB. Die Zuschauerpreise für das beste Poster und den besten Elevator Pitch gingen an Bernhard Bittorf von der Professur Grafische Datenverarbeitung, sowie an Anne Brannys.
Prof. Dr.-Ing. Beucke sagte abschließend, dass er den fünften Wissenschaftstag dank der interessanten Vorträge für gelungen hielt. Zudem kündigte er an, dass er sich mit Prof. Dr. Emes darauf verständigt hätte, im kommenden Jahr ebenfalls einen Tag der Lehre zu veranstalten, um die besonderen Leistungen der Lehre zu würdigen.
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