
Recycling von stillgelegten Windrädern: Prof. Kim Meow Liew hält Humboldt-Lecture
Der globale Wandel hin zu sauberer Energie und nachhaltiger Entwicklung steht vor einem dringenden Paradox: Während erneuerbare Technologien wie die Windenergie die Kohlenstoffemissionen verringern, kann ihr Lebenszyklus zu unbeabsichtigten Umwelt- und Sozialkosten verursachen. Ein eindrucksvolles Beispiel ist das wachsende Problem der stillgelegten Windturbinenblätter, die Ökosysteme, Abfallsysteme und Gemeinden bedrohen. Im Rahmen seines Gastvortrages thematisiert Prof. Kim Meow Liew (City University of Hong Kong) interdisziplinäre MINT-Strategien, um solche Herausforderungen in Chancen umzuwandeln, wobei der Schwerpunkt auf dem Upcycling von ausgedienten Turbinenblättern in hochwertige Konstruktionsmaterialien liegt.
Hintergrund
Prof. Kim Meow Liew gelangen bahnbrechende Entdeckungen physikalischer Phänomene in verschiedenen Materialien. Seine Forschungsarbeiten trugen zum grundlegenden Verständnis des Bruchverhaltens von Festkörpern bei, was auch für die Konstruktion von technischen Bauteilen sowie für die Entwicklung neuer Materialien von großer Bedeutung ist. Seine Forschungsgruppe untersucht auch die Entwicklung feuerfester Baustoffe oder die Recyclingmöglichkeiten von Baumaterialien wie stillgelegten Windrädern.
2024 ging der mit 100.000 Euro dotierte Carl-Zeiss-Humboldt-Forschungspreis für Experten der Mechanik und nachhaltigen Ingenieurwissenschaften an Prof. Dr. Kim Meow Liew von der City University of Hong Kong. Nominiert wurde er von der Bauhaus-Universität Weimar. Dort arbeitete Liew am Institut für Strukturmechanik (ISM) während seines Forschungsaufenthalts im Sommer 2024 unter anderem an der Entwicklung neuartiger selbstheilender Materialien, die in der Verkehrsinfrastruktur Anwendung finden. Beispielsweise kann Beton unter bestimmten mechanischen oder chemisch-physikalischen Voraussetzungen Risse selbst wieder abdichten. So verlängert sich die Haltbarkeit des Materials und Renovierungskosten werden reduziert.
Die Vorlesung findet im Rahmen des Carl-Zeiss-Humboldt-Forschungspreis statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Vortragssprache ist Englisch.
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