27.6. »ALTERING EGOS« – iRRE SPACE präsentiert dritte Ausstellung des Sommersemesters 2023
Der »iRRE SPACE«, ein Ausstellungsort des Fachbereichs Freie Kunst, präsentiert seine dritte Ausstellung im Sommersemester 2023. Zur Vernissage am Dienstag, 27. Juni 2023, 18 Uhr, sind Interessierte herzlich eingeladen.
Beteiligte Künstler*innen:
Sara Alastuey, Margarida Bolsa, Berta Colomer, Sahrah Feyerabend, Brooks Butler, Mariu Ortiz Merida, Victoria Serrano, organisiert von Margarida Bolsa, Berta Colomer und Brooks Butler
Altering Egos, die Anerkennung eines Selbst, um es dann zu manipulieren.
Die Manipulation ist ein entscheidender Teil des kreativen Prozesses, bei dem die physische und »mentale« Identität von Dingen und Wesen durch den Künstler verändert wird und so das Kunstwerk entsteht. Mit »geistiger« Identität beziehen wir uns auf Saussures Definition eines sprachlichen Zeichens, wobei das sprachliche Zeichen eine Bedeutung und einen Signifikanten vereint(1). Visuell konstruiert Joseph Kosuths Kunstwerk One and Three Chairs(2) dieses Prinzip, die Präsentation eines tatsächlichen Stuhls (Objekt/Zeichen), die textliche Beschreibung (Definition) und die visuelle Darstellung als Bild (Signifikant).
Altering Egos konterkariert diese Ordnung. Als Betrachter sind wir an eine organisierte und praktische Welt gewöhnt, in der alles mit einem bestimmten Nutzen hergestellt wird, welcher für uns verständlich und nachvollziehbar ist. Diese Ausstellung verändert dieses Verständnis und diese Beziehbarkeit, indem sie die Beziehung zwischen der Bedeutung und dem Signifikanten eines sprachlichen Zeichens manipuliert. Ein Objekt kann durch seine Form identifiziert, aber nicht durch seine produktiven Eigenschaften verstanden werden. Das Gleiche gilt für die manipulierten Ichs der Künstler, die mit menschlicheren Identitäten arbeiten. Sie können erkannt werden, aber nur als verändertes Ich.
Durch die manipulierten Egos der Künstler wird eine neue Identität geschaffen. Innerhalb der Ausstellungsraums wird eine visuelle Konversation hergestellt, bei der die Anwesenheit des Betrachters zu einem integralen Bestandteil dieses neuen Ichs wird. Die Interaktion zwischen der Kunst und dem Betrachter katalysiert eine dynamische Transformation, die die Grenzen zwischen Betrachter und Beobachtetem weiter verwischt. Die Veränderung der räumlichen Gegebenheiten ermöglicht eine kontinuierliche Entwicklung dieses manipulierten Ichs bis zur Schließung der Ausstellung.
