Ausstellung der Bauhaus-Universität Weimar in Tel Aviv zu sehen
Am 14. Mai 2015 eröffnet in Tel Aviv eine Ausstellung mit studentischen Arbeiten aus dem Forschungs- und Filmprojekt »Aus dem zweiten Leben. Dokumente vergessener Architekturen«.
Das von Fakultät Architektur und Urbanistik und Fakultät Medien gemeinsam betreute Projekt zeigt Leben und Schaffen von Architekten, die unter der nationalsozialistischen Diktatur gezwungen waren, Deutschland und Europa zu verlassen. Die Werke dieser oft noch sehr jungen Protagonisten der gerade erst begonnenen Moderne waren ihrem Schicksal überlassen. Die Gebäude wurden zum Teil zerstört, jegliche Spuren von ihnen gingen verloren. Andere wurden zum unbemerkten, ruinösen Hintergrund für neue Stadtgestaltungen. Wieder andere wurden entstellt oder für ganz neue Zwecke genutzt. Durch das Medium des Films haben die Studierenden das komplexe Nachleben der Architektur in ihrem 'zweiten Leben' dargestellt.
Mit der Ausstellung verbunden ist eine Exkursion von 20 Studierenden und Lehrenden der Bauhaus-Universität Weimar. Die Weimarer werden sich mit Architekten, Denkmalpflegern, Historikern und Filmemachern in Israel und im Westjordanland austauschen und Material für weitere Forschungen recherchieren. Das Projekt wird betreut von den Professuren Architekturtheorie (Jun.-Prof. Dr. Ines Weizman) und Medien-Ereignisse (Prof. Wolfgang Kissel).
Anlass der Präsentation sind die Eröffnungsfeierlichkeiten für das »Netzwerk Bauhaus Weiße Stadt Tel Aviv« im World Heritage Center in Tel Aviv. Mit der Zusammenarbeit soll ein lebendiges deutsch-israelisches Kooperations- und Kompetenznetzwerk mit dem Fokus auf denkmalpflegerische Aspekte des Bauhaus-Erbes entwickelt werden. Projektpartner sind u.a. die Stadt Tel Aviv-Jaffa, die Tel Aviv-Yafo Foundation, das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie das Goethe-Institut. Tel Aviv verfügt mit rund 4.000 Gebäuden über das weltweit größte Architekturensemble von Bauten der Moderne und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Bundesbauministerium fördert die denkmalgeschützte Weiße Stadt in Tel Aviv mit 2,5 Millionen Euro. Das Geld wird innerhalb von zehn Jahren für begleitende Programme und Projekte bereitgestellt. Passend zum 50-jährigen Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland eröffnen Bundesministerin Barbara Hendricks und Ron Huldai, Bürgermeister von Tel Aviv, das Projekt offiziell am 14. Mai 2015.
Eckdaten der Ausstellung
»Aus dem zweiten Leben – Dokumente vergessener Architekturen«
Donnerstag, 14. bis Samstag, 16. Mai 2015
Max Liebling Haus, Idelson Straße 29, Tel Aviv
Podiumsdiskussion
»From Bauhaus to Penthaus«
Donnerstag, 14. Mai 2015, 19 Uhr
zu Fragen der Migrationsgeschichte der Moderne, zur Pflege des Bauhaus-Erbes und zur Rolle des Denkmalschutzzentrums Weiße Stadt
mit Prof. Dr. Ines Weizman (Bauhaus-Universität Weimar), Prof. Dr. Zvi Efrat (Bezalel Academy of Art and Design, Jerusalem) Dr. Shira Wilkof (Franz Rosenzweig Minerva Research Center, The Hebrew University, Jerusalem/ University of California, Berkeley) und Dr. Yermi Hoffman (Leiter der Denkmalschutzbehörde, Tel Aviv-Yafo)
Weitere Informationen
»Netzwerk Weiße Stadt Tel Aviv«: http://www.netzwerk-weisse-stadt.de/
Projekt »Aus dem zweiten Leben. Dokumente vergessener Architekturen«: http://www.uni-weimar.de/aus-dem-zweiten-leben