Starker Impuls für den Bauforschungsstandort Weimar: Bund und drei Länder beschließen Gründung des Bundesbauforschungszentrums
Es ist ein großer Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Bauwirtschaft. Am heutigen Montag, 24. November 2025, haben Vertreter des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie der drei Bundesländer Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg ein Eckpunktepapier unterzeichnet, das die Gründung eines Bundesforschungszentrums für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen (BFZ) besiegelt. Dafür investiert der Bund in den nächsten Jahren insgesamt 52,5 Millionen Euro.
Das Forschungszentrum zielt darauf, Grundlagenforschung und anwendungsnahe Forschung im Bauwesen strukturiert zusammenführen und es zu ermöglichen, Ergebnisse in kürzerer Zeit in die Praxis zu überführen. Um die bestehende Lücke zwischen Forschung und Praxis zu schließen, bestehen in Weimar schon jetzt hervorragende Bedingungen.
Die drei in der Bau- und Baustoffforschung exzellent aufgestellten Weimarer Einrichtungen Bauhaus-Universität Weimar, Institut für Angewandte Bauforschung Weimar (IAB) und Materialforschungs- und -prüfanstalt Weimar (MFPA) arbeiten als Weimarer Allianz »Innovationszentrum Bau – Die Zukunft des Bauens« schon seit 2020 eng zusammen, um Bauprozesse effizienter, nachhaltiger, schneller, adaptiver und kostengünstiger zu gestalten. Mit dem nun gegründeten BFZ kann auf den Strukturen des Innovationszentrums aufgebaut und der Transfer von Forschungsergebnissen in industrielle Anwendungen deutlich beschleunigt werden.
»Der Standort Weimar wurde vom Bund bewusst gewählt, weil hier außergewöhnlich hohe Expertise in der Bauforschung konzentriert ist«, betont Prof. Peter Benz, Präsident der Bauhaus-Universität Weimar. »Die enge Verzahnung jahrzehntelanger Erfahrung in universitärer Forschung, angewandter Bau- und Materialforschung gibt es in dieser Form deutschlandweit kaum ein zweites Mal. Unsere Weimarer Allianz wird mit dem Bundesbauforschungszentrum weiter gestärkt – ein großartiges Signal.«
»Gemeinsam haben wir ein starkes Fundament für die Zukunft der deutschen Bauwirtschaft geschaffen«, so Robert Fetter, Institutsdirektor des IAB Weimar. »Die Konzentration an fachlicher Expertise, die langfristig etablierte industrienahe Forschung sowie die enge Verzahnung zwischen Universität und außeruniversitärer angewandter Forschung sind bundesweit einmalig.«
»Mit der Gründung eines bundesweiten Bauforschungszentrums mit einem der drei Standorte in Weimar wird Thüringen als Innovationsstandort gestärkt und es ist ein wirkungsvolles Zeichen für den dringend benötigten Wandel in der Bauwirtschaft, für den wir uns engagieren. Gemeinsam mit den Partnern in der Industrie werden wir damit die Erkenntnisse aus den Forschungslaboren schneller in die praktische Anwendung bringen. Darüber freuen wir uns sehr«, unterstreicht Prof. Carsten Könke, Direktor der MFPA Weimar.
Das BFZ wird die für eine zukunftsfähige Bau(-stoff)industrie wichtigen Forschungslücken identifizieren und daraus zentrale Forschungsfelder ableiten. Forschungseinrichtungen, Industrie, Handwerk und Verwaltung werden vernetzt und lassen durch Reallabore und Pilotprojekte Ergebnisse in der Praxis breit wirksam werden. Zugleich übernimmt das BFZ administrative und kommunikative Aufgaben für einen funktionierenden Innovationstransfer.
Als erster Schritt wird das BFZ in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins gegründet. Der Bund sowie die drei Gründungsländer Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg sind gleichberechtigte Vereinsmitglieder. Der vereinsrechtliche Sitz wird Bautzen in Sachsen sein. Für den Aufbau des Bauforschungszentrums hat der Bund im Zeitraum 2026 bis 2028 Mittel in Höhe von 52,5 Millionen Euro vorgesehen, von denen pro Standort jeweils bis zu fünf Millionen Euro pro Jahr eingesetzt werden können. Die dauerhafte Finanzierung des BFZ wird über eine noch abzuschließende Bund-Länder-Vereinbarung geregelt.
Weitere Informationen zum Innovationszentrum Bau finden Sie unter: www.die-zukunft-des-bauens.de
Für die Vermittlung von Interviewpartnern und Hintergrundgesprächen wenden Sie sich bitte an Claudia Weinreich, Pressesprecherin der Bauhaus-Universität Weimar, unter: presse[at]uni-weimar.de.



