SchülerInnen scheinen ihr Schulhaus, ihren Schulhof und das unmittelbar angrenzende Quartier so gut wie ihre Hosentasche zu kennen. Täglich laufen sie routiniert ihren Schulweg ab, treten ein in das wohl vertraute Gebäude, verbringen zwischendurch hochverdientermaßen Zeit auf dem Hof, schauen in mancher Stunde sehnsuchtsvoll aus dem Fenster und betrachten die angrenzenden Häuser, lauschen zur Mittagszeit dem Geläut der Glocken, treffen sich nach Unterrichtsschluss vor dem Gebäude, bleiben auf angrenzendem Platz noch eine Weile lang stehen - tauschen sich aus, verabreden sich oder warten auf einer Bank darauf abgeholt zu werden, beobachten dabei Menschen, die vorübergehen, ... . Aber tatsächlich gibt es dennoch Dinge, die sich ihrer Wahrnehmung entziehen. Das mag daran liegen, dass es bestimmte Details, Besonderheiten, Unwägbarkeiten, Lücken, Leerstellen, ..., gibt, denen sie keine besondere Bedeutung zumessen, weil sie im Kontext des Schulalltags keine Rolle spielen. Das Modul StadtRebellen will gemeinsam mit den SchülerInnen einen Quadratkilometer rund um das Schulgebäude im Kontext von Architektur, Urbanistik und Kunst erforschen. Ziel ist es die Wahrnehmung der SchülerInnen (und vielleicht auch die eigene...) zu verändern, das bisher Übersehene, nicht Wahrgenommene bewusst zu thematisieren. Um einen Blick hinter die Welt der Alltäglichkeit und der Gewohnheit werfen zu können, müssen Sehroutinen aufgebrochen werden. Damit dieser Prozess gelingt, gilt es geeignete Methoden, Herangehensweisen und Arbeitsformen zu finden, die es einerseits ermöglichen, die Wahrnehmung für das Andere, Neue, Unbekannte zu sensibilisieren und andererseits auch das bereits Bekannte reflektierbar machen. Im Austausch werden wir von den SchülerInnen lernen Architektur und Stadträume neu zu sehen. Der Perspektivwechsel und die frische, ungebremste Kreativität der SchülerInnen wird uns helfen neue Wege der Analyse und des Entwurfes zu entwickeln. Mit den Augen der Kinder werden wir Architektur und Stadt nicht mehr nur von den Rissen her verstehen und planen, sondern als Räume, die wir bewohnen und benutzen. Das Modul StadtRebellen ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Labyrinth Kindermuseum Berlin, kleine baumeister Berlin, dem Fachbereich Architektur und Schule der Bauhaus-Universität Weimar und dem Goethegymnasium Weimar. Zeitgleich mit Berlin, machen sich Weimarer Studierende in Tandems mit SchülerInnen auf den Weg 1x1 Quadratkilometer Stadt genauer unter die Lupe zu nehmen, um damit den Blick für Stadtstrukturen zu schärfen. Gemeinsam soll das 1000x1000 Meter große Areal in Augenschein genommen und im Hinblick auf eigene Wünsche und Bedürfnisse zu hinterfragt werden. Das Projekt StadtRebellen ermöglicht so die Einbindung der kleinen Bürger der Stadt in den städtebaulichen Diskurs indem sie einen Ort und viele Lautsprecher bekommen und ihre Sicht auf die Stadt zeigen. Sie erfahren Handlungsspielräume, in denen sie ihre Ideen und Interessen einbringen und eigene (Bildungs-)Wege gehen können. Ein Austausch mit den in Berlin zeitgleich durchgeführten "Rebellionen" ist angedacht. Die Ergebnisse, die während des Projektzeitraums entstehen, werden als temporäre Installationen u.a. im öffentlichen Raum sowie fortlaufend im Labyrinth Kindermuseum präsentiert.
Lehrende:
Dipl.-Des. Ines Escherich, Fakultät Gestaltung
Dr.-Ing. Yvonne Graefe, Fakultät Architektur und Urbanistik
Auswahl an Seminarergebnissen:
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Fokussierte Elemente werden schwarz hinterlegt und so visuell hervorgehoben.
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