Beinahe jeder von uns möchte Ordnung um sich herum, im Leben überhaupt – aber wer räumt schon gerne auf? Da wünscht man sich oft dienstbare Geister: »...wie war zu Köln es doch vordem mit Heinzelmännchen so bequem«... Der leidige Abwasch, das ungeliebte Putzen, das Bügeln oder Werkzeug-Sortieren beanspruchen Zeit, wertvolle Lebenszeit. Andererseits können wir durch praktikable Ordnung Zeit gewinnen. Freiräume entstehen, wenn wir den Mut zum Beiseite-Tun und Wegwerfen aufbringen. Häufig steht das offensichtlich menschliche Bedürfnis nach Ordnung und Übersicht im Widerstreit mit der eigenen Bequemlichkeit und der Tendenz zur Ansammlung von Dingen. »I feel at home in this chaos because chaos suggests images to me... If I did have to leave and went into a new room, in a week’s time the thing would be in chaos... I like a chaotic atmosphere.« – so begründet der Maler Francis Bacon die ausufernde Anhäufung von Dingen in seinem Lebensumfeld. Andere signalisieren mit der aufgeräumten Klarheit ihrer Umgebung Sicherheit und Struktur. In der Architektur hat das Prinzip Ordnung einen festen Platz, erfüllt informative Funktion und befriedigt ästhetische Bedürfnisse. Ordnung, Gliederung und Akzentuierung verschaffen Wohnräumen und Bauten individuelle Aussagekraft. Ordnungssysteme und Ordnungstätigkeiten sind für Architekten und Nutzer wesentliche Elemente der gebauten Umwelt. Weder die Wohnung als Schublade noch das leere Loft, aber auch nicht die zugemüllten und voll gestellten Etablissements unterschiedlichster Couleur erscheinen uns als erstrebenswerte Räume. In der Balance zwischen den Polaritäten Chaos und Ordnung organisieren wir unser Leben. Zwischen »27 m Ordnung« bei Jean Prouvé und dem unbeschreiblichen Chaos im Atelier von Francis Bacon liegen Welten, die wir im Seminar analysieren und diskutieren wollen. Ergänzt durch Besichtigungen und Anregungen mit Film und Literatur sowie durch die eigene Erfahrung sollen schließlich die Erkenntnisse und Einsichten umgesetzt werden in Arbeiten, die auch Kinder, Jugendliche und Laien an die Problematik heranführen und neugierig machen auf den Themenkreis Architektur.
Lehrende:
Dr. Hannes Hubrich, Fakultät Architektur
Dr. Brigitte Wischnack, Fakultät Gestaltung
Seminarergebnisse:
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