Wintersemester 2013/14

Kursangebot Bachelor

 

INTRODUCTION TO FIBER - Werkmodul, K.Steiger

Im Werkmodul INTRODUCTION TO FIBER beschäftigen wir uns mit verschiedenen textilen Bearbeitungstechniken und der erfinderischen Umnutzung dieser für künstlerische Experimente und Arbeiten. Im Turnus von einbis zweiwöchigen Intensiv-Workshops werden verschiedene Techniken wie Häkeln, Filzen, Färben, Nähen, Stricken, Weben und Drucken erlernt und in Übungsaufgaben angewendet. Am Ende des Semesters soll mindestens eine der erlernten Techniken innerhalb einer eigenen künstlerischen Arbeit vertieft und präsentiert werden.

 

NEWSLETTER - Werkmodul, I.Niehoff

In diesem Werkmodul geht es um ganz persönliche Neuigkeiten: neue Gedanken, neue Bilder, neue Sichtweisen, neue Wege, neue Erkenntnisse, neue Notizen, neue Arbeiten, neue Gefühle, neue Ereignisse, neue Ergebnisse, neue Kuriositäten, neue Erinnerungen. Unser Newsletter kennt keine Grenzen, denn es geht um uns. Wir sammeln diese Neuigkeiten über das ganze Semester, reagieren auf sie, von Text zu Bild, vom Bild zum Text, sammeln, selektieren, versenden, reagieren aufeinander. Zu Ende des Semesters entscheiden wir über die Qualität des Neuen und welche Möglichkeiten es gibt sie angemessen zu publizieren.

 

THE ARCHIVE OF PEOPLE WE DON'T KNOW UNTIL NOW - Werkmodul, I.Niehoff

Das Fremde bezeichnet etwas, das als abweichend von Vertrautem wahrgenommen wird. Menschen, die als in diesem Sinne fremd wahrgenommen werden, werden als Fremde bezeichnet, im Gegensatz zu Bekannten und Vertrauten. Die Unterscheidung von Eigenem und Fremdem ist eine Grunderfahrung des Menschen, der - parallel zur Entfaltung seines Ichs - verschiedene Grade von Fremdheit bzw. Zugehörigkeit erfährt. Im Kurs THE ARCHIVE OF PEOPLE WE DON'T KNOW UNTIL NOW wollen wir uns mit dem Fremden auseinandersetzen,

eine Geschichte entdecken und diese sichtbar machen. Wir erforschen das uns bisher Fremde im Fremden und begeben uns auf die Suche nach Menschen, die einen anderen Alltag leben als wir selbst und zeigen diesen durch frei gewählte künstlerische Mittel auf. Wir wollen sammeln, archivieren, sortieren, bebildern, dokumentieren. Wir wollen den Fremden beobachten, sprechen, zeigen, erzählen lassen, ihn dadurch analysieren und erkennbar machen. Wir suchen Wege uns dem Fremden zu nähern, testen Strategien und finden Antworten auf folgende Fragen: Welche fremde Person interessiert mich? Wie stelle ich einen ersten Kontakt her, was erfahre ich und was möchte ich davon zeigen?

Nachdem wir im ersten Workshop versuchen, uns gezielten Personen durch verschiedene Techniken und Ansatzpunkte zu nähern, erarbeitet jeder Studierende im Verlaufe des Semesters ein Portrait über einen Fremden. Durch verschiedene Gestaltungsdisziplinen, die Konzipierung und die Umsetzung gesellschaftsrelevanter Fragen, entwickeln und realisieren die Studierenden eine eigenständige Arbeit, für die zum Abschluss des Kurses in der Gruppe eine geeignete Präsentation gesucht wird. Der Schwerpunkt der konzeptuellen Ausarbeitung ist jedem selbst überlassen und kann für die gestalterische Gesamtkonzeption von fotografischen Dokumentationen, grafischen Analysen, textbasierten Sammlungen bis hin zur performativen Übersetzung, etc. frei gewählt werden.

 

Trendscouting - Werkmodul, S.Helm

»Es ist bei jeder Propaganda wichtig, dass sie den Eindruck erweckt, dass es sich hier um eine Firma handelt, die weiter arbeitet an Ware, Aufmachung und Angebotsform.« (Kurt Schwitters)

»Wenn man Pech hat, schüttelt man Flöhe aus dem Ärmel, aber keine Ideen.« (S.D.S.)

Viele gute Ideen landen in der Schublade, wo es bekanntlich ziemlich dunkel ist und leider meistens auch bleibt — andere Schubladen bleiben wiederum leer und unbenutzt.

Dieses Werkmodul beschäftigt sich mit diversen Möglichkeiten, sinnfällige und benutzbare »Schubladen« für Gestalter und Künstler zu entwickeln. Es geht um das gezielte Archivieren und die Visualisierung sowie Ordnung von zukunftsträchtiger Recherche — be your personal trendscout! Stichwörter: Moodboard, Lookbook, Pinnwand, Archivschrank, Ordnungssystem, … Neben der Betrachtung und individuellen Umsetzung dieser Techniken werfen wir einen Blick zu denen, die wissen wo der Hase lang laufen soll. Stichwörter: public relations, Wirtschaftspsychologie, Propaganda/Werbung, Trendforschung, … Pflichtlektüre:

Edward Bernays »Propaganda — Die Kunst der Public Relations«

Kursangebot Master

 

Totaltheater - Fachmodul, S.Helm;K.Steiger

 »Es dürfte heute eher als je vom Niedergang des Theaters gesprochen werden. Nicht umsonst wird ihm der gleichgültige Rücken gekehrt und das erwartende Gesicht wird nicht umsonst dem Varieté, dem Zirkus, dem Kabarett, dem Kino zugewendet. Die alten Theaterformen — Drama, Oper, Ballett — sind zu Museumsformen verhärtet und nur im Sinne des Museums können sie wirken. Das Übrige ist ihnen verloren gegangen.« (Wassily Kandinsky)

Auch wenn und gerade weil Kandinsky diese These schon vor ca. 100 Jahren aufstellte, wollen wir uns in diesem Fachmodul mit andersartigen, modernen und zukünftigen Theaterideen beschäftigen. Hauptsächlich geht es darum zu schauen, wo und wie es Theater ohne traditionelle Schauspieler und Bühne geben kann. Passend zum auslaufenden Wagner-Jahr beschäftigen wir uns auch mit Richard Wagners Idee des Gesamtkunstwerks. Um allerdings nicht, wie Woody Allen, durch zu viel Wagner den Drang zu bekommen, Polen zu erobern, betrachten wir sicherheitshalber noch einige andere Ideen. Gastauftritte haben u.a.: Walter Gropius, L. Moholy-Nagy, Wassily Kandinsky, Fernand Léger, Olafur Eliasson, El Lissitzky, Fluxus, Gui Debord, Erwin Piscator,

Happening, Performance und Zero. Aktive Beobachtung, Feldforschung und Inspirationssuche sollte tatsächlich in Kinos, in Diskotheken, Darkrooms, Gottesdiensten, Freizeitparks, auf »Volksfesten« oder zum Beispiel bei einer Media-Markt-Eröffnung betrieben werden.

Wir wollen uns also auf Brettern bewegen, die die Bretter bedeuten, um später eigene Ideen zu entwickeln, Modelle zu bauen, Konzepte zu schreiben, oder Versuchsanordnungen durchzuführen. Hierbei soll die Verwendung oder gänzliche Ablehnung moderner Technologien durchaus nicht zu kurz kommen. Es soll herausgefunden werden, was ein Totaltheater oder ein Maschinentheater überhaupt sein kann.