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Erstellt: 11. Dezember 2018

"Historisierende Altstadtkonzepte – Identitätsangebot und Erlebnisraum in der (post)modernen Stadt"

Vortrag von Eva von Engelberg im Rahmen der Vortragsreihe "Das gute Leben für alle. Architektur als kommunale Fürsorge" an der Universität Hamburg, Kunsthistorisches Seminar, 11.12.2018.

Zu den Angeboten der Kommunen für ein „gutes Leben“ ihrer Bürger zählen neben Sozialbauten und einer modernen Infrastruktur auch historisierende Altstadtareale. Als attraktive Geschäftsviertel und Anziehungspunkte für Touristen folgen sie ökonomischen Aspekten, haben aber auch identitätsstiftendes Potential und können insgesamt zur Aufwertung der Stadt beitragen.
Mit der sogenannten „Stuttgarter Altstadt“ (1906-09) um den Hans-im-Glück-Brunnen entstand nach Abbruch der unhygienischen, da schlecht belichteten und belüfteten historischen Bebauung ein modernes Wohn- und Geschäftszentrum in historisierenden Formen. Initiator war der Stuttgarter „Verein für das Wohl der arbeitenden Klassen“, die Finanzierung erfolgte in großen Teilen durch die Kommune.
Ebenfalls ein städtisches Projekt ist die jüngst fertig gestellte „Neue Altstadt“ in Frankfurt am Main (2012-18) um den neuangelegten Hühnermarkt. Beide „Altstädte“ nehmen nur einen kleinen Teil der jeweiligen historischen Kernstadt ein und sind die Neubauareale als „Stadt in der Stadt“ mit einem eigenen Platz als Zentrum konzipiert. Diese historisierenden „Miniaturstädte“ bilden als spezifische Erlebnisräume unserer Zeit einen städtischen Baustein nebenanderen im insgesamt heterogenen Stadtgefüge.