Bauen mit Stroh

Im Rahmen des Forschungsprojekts »StrohGold« wird ein neuer lasttragender Wandbaustoff auf der Basis von Stroh entwickelt. Um umfassende Aussagen über seine Eigenschaften treffen zu können, sind entsprechende teils theoretische teils praktisch experimentelle Untersuchungen notwendig.

Hintergrund: Durch zunehmende Rohstoffverknappung, Preiserhöhung von Baustoffen und nicht zuletzt die Klimakrise ist es naheliegend, nach günstigen regional verfügbaren und erneuerbaren Ressourcen zu suchen. Dadurch können auch die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen für den Rohstoffabbau und internationale Abhängigkeiten vermindert werden. In diesem Zuge soll Stroh als Baustoff auf sein Potential hin untersucht werden.

Folgende Themen können jeweils als eine Studien- oder Abschlussarbeit an die Forschungsarbeiten angedockt werden.

1.          Schalldämmendes Potenzial

Die schalldämmenden Eigenschaften des neuen Baustoffs sollen experimentell untersucht werden. Dafür ist ein geeigneter Versuchsaufbau zu entwickeln und mit Messapparaturen durchzuführen. Mit den gewonnen Erkenntnissen sollen anschließend Schallschutzmaßnahmen für verschiedene Szenarien vorgeschlagen werden, wenn diese erforderlich sein sollten.

2.          Wärmedämmendes Potenzial

Die wärmedämmenden Eigenschaften des neuen Baustoffs sollen experimentell untersucht werden. Dafür ist ein geeigneter Versuchsaufbau zu entwickeln und mit Messapparaturen durchzuführen. Ziel dieser Untersuchung ist es, den ungefähren U-Wert und die Wärmespeicherkapazität des Strohbaustoffs zu bestimmen.

3.          Ökobilanzielles Potenzial

Untersucht werden soll die Frage, wie stark der Einsatz des neuen Strohbaustoffs den Verbrauch von nicht erneuerbarer Energie und den Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen verringern kann. Neben dem ökobilanziellen Vergleich von Referenzgebäuden verschiedener Bauweisen kann auch eine Sensitivitätsanalyse zur Einflussermittlung möglicher Zuschlagstoffe im Strohbauteil durchgeführt werden. (Wenn gewünscht, kann eine Einführung mit Grundlagenwissen bzgl. der Ökobilanzierung gegeben werden.)

4.          Konkurrenzfähigkeit

Um herauszustellen, welche Stellschrauben zur Förderung des Baustoffs Stroh beitragen können, sollen Kriterien festgelegt werden, an denen die Konkurrenz- bzw. Marktfähigkeit ermittelt und bewertet werden kann. Da die ökonomische Komponente eine wichtige Stellschraube darstellt, soll zusätzlich das ökonomische Potential im Vergleich zu anderen Bauweisen rechnerisch eingeschätzt werden.

Ansprechperson: Katharina Elert → Anfrage per E-Mail