Die Idee dazu entstand bereits im letzten Jahr. »Seit Monaten beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thüringer Wald. Nachdem unsere Architektur- und Urbanistikstudierenden kritisch-reflexive Entwürfe erarbeitet hatten, stellten wir uns die Frage: Was ist unser Beitrag als Lehrende und wie können wir die Gedanken und Ansätze aus dem Projekt weitertragen?«, so Prof. Sigrun Langner, Professur Landschaftsarchitektur und -planung.
Das Projekt basiert auf einem engen Austausch mit verschiedenen lokalen Akteur*innen – darunter das Bündnis HolzRegio21, Gemeinden, Initiativen sowie Vertreter*innen der Daseinsvorsorge. Die unterschiedlichen Perspektiven auf den Landschaftsraum spiegeln sich in den Entwürfen der Studierenden wider: Ein Team transformiert eine leerstehende Mühle in einen Ort der Begegnung. Eine andere Gruppe setzt sich mit dem gestalterischen Begleitungsprozess von schrumpfenden Dörfern auseinander und hinterfragt dabei kritisch die eigene Rolle als Architekturschaffende. Weitere Ideen reichen von einer Saatgutbibliothek bis zur Gründung einer Energiegenossenschaft. All diese Ansätze zeigen das Potenzial einer nachhaltigen, produktiven und resilienten Landschaftsgestaltung.
Die Projektbeteiligten, ein fünfköpfiges interdisziplinäres Team aus Architektur- und Landschaftsarchitekturschaffenden sowie einem Kunsthistoriker, verstehen sich als Teil eines kontinuierlichen Dialogs. »Der Thüringer Wald ist ein Spiegel kultureller und ökologischer Aushandlungen – ein Raum, in dem schrumpfende Lebenswelten, zerstörte Ökosysteme und gesellschaftliche Erwartungen aufeinandertreffen. Wir sehen ihn als Projektionsfläche für neue Mensch-Umwelt-Beziehungen. Zukunftserzählungen jenseits ausgetretener Pfade sind nötig – Aufforstung allein reicht nicht«, so Prof. Langner.
Mit dem Projekt »PostCompost, Forest Reset« besteht ein enger inhaltlicher Austausch. Während dort die künstlerische Auseinandersetzung mit der Transformation des Waldes im Vordergrund steht, sind es hier planerisch-entwerferische Zugänge, erweitert durch kulturwissenschaftliche Reflexionen. »Es ist spannend zu sehen, welche Vorstellungsräume der Wald im Anthropozän eröffnet – also in dem Zeitalter, in dem der Mensch zum dominierenden Einflussfaktor geworden ist. Darüber mit den Studierenden zu diskutieren, ist sehr anregend«, so Prof. Jan von Brevern, Professur Kunst- und Kulturgeschichte.
Ende August wird auch die breite Öffentlichkeit einbezogen: Im Rahmen des Baukulturfestivals im Eiermannbau in Apolda werden die Ergebnisse in einer Ausstellung vorgestellt und innerhalb eines Podiumsgespräches mit unterschiedlichen Expert*innen diskutiert. Ziel ist ein lebendiger Austausch zwischen Universität, Region und Gesellschaft – als Beitrag zur aktiven Gestaltung der Landschaft von morgen. Kooperationspartnerin ist die Stiftung Baukultur Thüringen.
Gefördert durch die Bauhaus-Universität Weimar im Kontext der Jahresthemen »Beyond Now –Umwelten«.
Das Projekt knüpft an das Lehr- und Forschungsprojekt »Räume in Transformation Thüringen« am Institut für Europäische Urbanistik an, das bereits im Wintersemester 2024/25 Strategien für sozial-ökologische Zukunftsräume entwickelte.
Projektbeteiligte:
Professur Landschaftsarchitektur und -planung: Prof. Dr.-Ing. Sigrun Langner, Dr. Mara Trübenbach, Jannik Petry und Elisabeth Peters;
Professur Kunst- und Kulturgeschichte: Prof. Dr. Jan von Brevern
Text: Gabriela Oroz
Fotos: Julian Linden
Social Media: Marit Haferkamp
Signet: Romi Klockau
Konzept und Redaktion: Claudia Weinreich
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