Das Barfüßerkloster in Bad Langensalza ist ein faszinierender Ort. Hinter den Klostermauern verbirgt sich ein Gebäudeensemble von hohem Denkmalwert, das seit dem 14. Jahrhundert verschiedenste Bauphasen und Umnutzungen durchlief. In Zusammenhang mit dem Nachbargrundstück an der Langen Straße wurden Konzepte gesucht um das Klosterareal zu neuem Leben zu erwecken und einen Ort zu schaffen, der über die eigenen Grenzen hinaus Strahlkraft entwickelt. Grundbausteine des Nutzungskonzepts waren eine Kindertagesstätte mit Jugendzentrum, der Hauptsitz der Nationalpark-Verwaltung Hainich sowie einige Unterkünfte – eine hybride Nutzung, aus der besondere Synergien entstehen können. Sie soll die besonderen Qualitäten des Ortes, seiner mittelalterlichen robusten Bausubstanz und der von der Klostermauer umgebenen Freiflächen zur Entfaltung bringen und das Gelände auch für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Schwerpunkt der Aufgabenstellung lag auf baulich-räumlichen Themen, die die Nutzung und den Um- und Ausbau der Bestandsgebäude sowie die Entwicklung und Ergänzung des Gebäudeensembles als Ganzes in den Fokus nehmen und eine eigenständige Haltung im Spannungsfeld zwischen dem gebauten Bestand und architektonischer Intervention formulieren. Darüber hinaus stellt sich die grundsätzliche Frage, welche Raumwirkung auf dem Gelände entstehen soll: Außenräume, Zwischenräume und Raumsequenzen - und vor allem: Wie sich eine Wechselwirkung zwischen Gebäude- und Freiflächennutzung einstellt. Die Historie des Barfüßerklosters hat gezeigt, dass der aktuelle Zustand nicht der einzig denkbare ist.
Professur Entwerfen und Bauen im Bestand, Fachhochschule Erfurt
Prof.in Stephanie Kaindl
Bachelor Projektstudio und Bachelorarbeit im Sommersemester 2024
Assistenz: Jonas Müller
Beteiligte Studierende: Hanin Aldakhil, Annalena Berthold, Vanessa Dormeier, Luca Grasser, Miriam Haselmann, Maximilian Malz, Emely Matthes, Gevork Mkhitaryan, Melina NEuendorf, Vera Juliane Raubler, Josephine Six