Kristaps Priede:
Vom 10. bis 12. Oktober 2025 präsentiert die Jochen Hempel Galerie, Leipzig, die neue Ausstellung „Between“ von Kristaps Priede.
Das Thema der Ausstellung „De/Konstruktion der Malerei“ befasst sich mit Fragen wie: Inwieweit ist die Vorstellung des Bildes bzw. der Malerei noch immer ein kulturelles Konstrukt innerhalb verschiedener Dichotomien (West–Ost, industriell–postindustriell)? Wie korrespondiert das Medium der Malerei mit unterschiedlichen Konzepten der Wirklichkeitsdarstellung? Was ist individuell im Bild, und was ist symbolisch oder universell?
Die Ausstellung „Between“ untersucht die Grenzen der Malerei und ihre Fähigkeit, Realität, kulturelle Konstrukte und menschliche Erfahrung im zeitgenössischen Raum zu reflektieren. Entstanden in Leipzig – einer Stadt, die historisch zwischen Ost und West sowie zwischen industrieller und postindustrieller Identität verortet ist – bewegen sich die Werke in einem symbolischen Zwischenraum. Sie erforschen, wie Bilder durch Form und Kontext konstruiert, dekonstruiert und neu definiert werden.
Die Ausstellung umfasst zwölf Werke – vier Gemälde, vier Puzzles und vier kleinere Studien – und thematisiert das Verhältnis von Architektur, Erinnerung und Wahrnehmung. Die großformatigen Gemälde zeigen Bauhaus- und Industriearchitektur, darunter Neues Meisterhaus Gropius, Haus am Horn, Spinnerei-Schornstein und Spinnerei Clock House. Jedes Bild inszeniert einen Moment stiller Kontemplation: Eine einzelne Figur steht monumentalen Strukturen und weiten Räumen gegenüber – mit einer psychologischen Tiefe und kontemplativen Einsamkeit, die an Edward Hopper, René Magritte, Caspar David Friedrich und Edvard Munch erinnert.
In der Puzzle-Serie werden diese Kompositionen visuell dekonstruiert – Fragmente eines Gemäldes infiltrieren ein anderes und lösen klare Grenzen zwischen Ort, Zeit und Bedeutung auf. Das Zusammenspiel von Bauhaus-Geometrie und industrieller Form wird zu einer visuellen Metapher für Übergang und Rekonstruktion und deutet darauf hin, dass die Malerei selbst ein Ort ist, an dem mehrere Realitäten koexistieren und miteinander verschmelzen.
Die kleineren Arbeiten führen diese Untersuchung fort, indem sie sich auf Umgebung und architektonische Details konzentrieren. Hier fungiert das Bild nicht nur als Darstellung, sondern als Prozess – eine sich entwickelnde Wahrnehmungsstruktur, die zwischen Individuellem und Universellem oszilliert.
„Between“ reflektiert die Malerei als Medium und Konzept zugleich: Was bleibt persönlich, was wird kollektiv; was bleibt bestehen, was wandelt sich. Jedes Werk existiert in einem Zustand der Spannung und Reflexion – zwischen Bild und Realität, Einsamkeit und Struktur, Vergangenheit und Gegenwart.
Über den Künstler
Kristaps Priede (geb. 1990, Lettland) ist ein mehrfach ausgezeichneter Künstler, dessen Werke in Deutschland, China, dem Vereinigten Königreich, Lettland und der Schweiz gezeigt wurden. In seiner künstlerischen Praxis erforscht Priede Themen wie spirituelle Freiheit und Glauben des Menschen, aber auch die Geschichte von Orten, Lebensgeschichten, Ereignisse und Architektur. Sein Schaffen umfasst Malerei, Skulptur, Land Art, Performance und ortsspezifische Kunst. Dabei legt er den Schwerpunkt stärker auf inhaltliche und konzeptuelle Aspekte als auf die formale Ausdrucksweise – mit dem Ziel, Werke zu schaffen, die die Beziehung zwischen Individuum und Umgebung reflektieren.
Er arbeitet meist mit Acryl- und Ölfarben auf Leinwand, experimentiert jedoch auch mit Materialien aus der Natur oder dem urbanen Raum, die er in kontemplative visuelle Erfahrungen verwandelt. Seine Werke befinden sich in Sammlungen von Museen wie dem Pauls Stradins Museum for the History of Medicine in Riga, der Sammlung des Cesis Exhibition Hall, der SEB Bank Art Collection sowie in privaten Sammlungen in Lettland und im Ausland.
Priede erwarb zwei Masterabschlüsse an der Kunstakademie Lettlands – in Malerei (2017) und Bildhauerei (2021) – sowie einen Master in Art in Public Spheres an der Hochschule Luzern – Design & Kunst (Schweiz). Weitere Studien führten ihn an die École de design et haute école d'art du Valais (Schweiz), die University of the Arts London: Wimbledon College of Arts und die Falmouth University (Vereinigtes Königreich).
Seit 2011 nahm er an zahlreichen Ausstellungen teil und realisierte über fünfzehn Einzelausstellungen in Deutschland, Lettland, dem Vereinigten Königreich, der Schweiz und China. Zudem war er Artist-in-Residence in Deutschland, Litauen, Portugal, der Schweiz, Island und Singapur.
Im Laufe seiner Karriere erhielt Priede mehrere nationale und internationale Auszeichnungen, darunter den Audience Sympathy Award (2021, Lettland), den Zweiten Preis beim Wettbewerb 30 Years of Queer Community and Research at the Zurich Universities – Toward a More Colourful Future! (2019, Schweiz), den Publikumspreis beim Gederts-Eliass-Preis (2018, Lettland), das SEB-Stipendium für Malerei (2017), den Titel Best New Artist der Künstlervereinigung Sidegunde (2016) sowie den Ersten Preis im Wettbewerb Anatomy and Arts Symbiosis der Kunstakademie Lettlands (2014).
Ausstellungsdetails
Titel: „Between“ – Kristaps Priede
Ort: Jochen Hempel Galerie, Spinnereistrasse 7, Halle 4, Leipzig, Deutschland
Vernissage: 10. Oktober 2025, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: 11.–12. Oktober 2025, 11:00–17:00 Uhr
In Kooperation mit:CreArt 3.0 und der Kroatischen Künstlervereinigung (HDLU)
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