Mit der »Super-Cell« nach Boston
Medienkünstler der Bauhaus-Universität Weimar präsentierten gemeinsam mit Studierenden des Instituts für Pharmazie und molekulare Biotechnologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg das Kooperationsprojekt „Super-Cell“ beim diesjährigen iGem Wettbewerb am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston.
„Super-Cell“ ist ein fiktiver Online-Shop, der eine Auswahl an visionären Produkten anbietet, die auf synthetisch-biologischer Forschung basieren. Vom bakteriellen Sicherheitssystem, über Odeur Cuisine, die ein angenehmes Mahl in bezaubernde Verdauungsgerüche verwandeln, bis hin zu dressierten Mücken als nachhaltige Leuchtreklame gibt es dort eine kreative Auswahl an vorstellbaren Zukunftsprodukten zu kaufen. Eine detaillierte Produktbeschreibung sowie mehrere Fotografien präsentieren das jeweilige Produkt. Zusätzlich erläutert eine technische Beschreibung seine tatsächliche technische Durchführbarkeit.
„Die künstlerisch-wissenschaftliche Arbeit reflektiert auf spielerische und leicht groteske Weise die kulturellen Risiken, welche sich in dem Forschungsfeld der synthetischen Biologie verbergen“, erläutert Sebastian Hundertmark, künstlerischer Mitarbeiter der Professur Gestaltung medialer Umgebung an der Fakultät Medien, das Projekt. „Der Supermarkt spiegelt in seinen Produkten mögliche Vorteile und Gefahren wider, die aus der Patentierung von genetischem Material und der Programmierung von biologischem Material hervorgehen. Durch diese Darstellungsform möchten wir Aufmerksamkeit für das Thema synthetische Biologie schaffen und zeitgleich eine Debatte über den zukünftigen Raum der synthetischen Biologie in unserem Alltagsleben anstoßen.“
„Super-Cell“ ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Prof. Ursula Damm, Professur für Gestaltung medialer Umgebung der Bauhaus-Universität Weimar, und Prof. Roland Eils, Institut für Pharmazie und molekularen Biotechnologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg im vergangen Sommersemester. Sowohl Shop als auch Produkte wurden von Studierenden der Medienkunst/Mediengestaltung der Bauhaus-Universität Weimar in enger Zusammenarbeit mit Studierenden aus den Bereichen Biotechnologie, Biologie, Philosophie und Psychologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg entwickelt und designed.
Die Synthetische Biologie beschäftigt sich mit der genetischen Manipulation und Programmierung von Zellen. Veränderte Bakterien können so beispielweise Sprengstoff in Minen erkennen und den umliegenden Boden durch ihre Stoffwechselprodukte farbig markieren, die Funktionen der menschlichen Niere übernehmen oder Abfälle in Treibstoff umwandeln.
Das iGEM Jamboree ist ein Wettbewerb für Studenten im Bereich der Synthetischen Biologie, der jährlich vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) ausgeschrieben wird .
Weitere Informationen zum Projekt „Super-Cell“ finden Sie unter http://www.super-cell.org
Weitere Informationen zum Wettbewerb unter http://2010.igem.org/
Kontakt:
Professur Gestaltung medialer Umgebungen
Bernhard Hopfengärtner | Künstlerischer Mitarbeiter
Fakultät Medien | Bauhaus-Universität Weimar
Telefon: +49 (0) 3643 58-3805