Die Gesellschaft für interdisziplinäre Bildwissenschaft (GiB) hat Tobias Held mit dem diesjährigen Wissenschaftspreis in der Kategorie »Dissertation« ausgezeichnet. Seine Arbeit mit dem Titel »Einblick: Gestalterische Potentiale und Perspektiven der Videotelefonie im Kontext von Nähe und Distanz. Eine praxis-basierte, (re-)kontextualisierende und diskursanalytische Studie« wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung der GiB am 29. Juni 2025 in Münster feierlich gewürdigt.
In seiner Forschung untersuchte Tobias Held die sozio-interaktiven Potentiale der Videotelefonie im Kontext von Nähe und Verbundenheit – mit besonderem Fokus auf das Eigenbild sowie den Rederechtswechsel. Ziel der Arbeit war es, einen wissenschaftlich fundierten Beitrag zur Design- und Medienforschung sowie zur praxisgeleiteten Theoriebildung zu leisten.
Die Videotelefonie als Kommunikationsform hat sich – und darauf deuten die Erfahrungen der Covid-19-Pandemie hin – im lebensweltlichen Alltag der Menschen etabliert und wird dort in naher Zukunft nicht mehr wegzudenken sein. Auf Basis ihrer Möglichkeiten und Errungenschaften ist es inzwischen Realität und Lebenswirklichkeit, dass die Kommunikation sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Kontext mittels verschiedenster Kanäle stattfindet. Der Videotelefonie kommt hierbei als solche nicht nur eine tragende Funktion, sondern auch eine herausragende Rolle bei der vermeintlichen Reproduktion der Face-to-Face-Kommunikation im digitalen Raum zu und wird wie selbstverständlich zum zwischenmenschlichen Austausch genutzt.
An diesem Punkt knüpft die Forschungsarbeit an. Zentral stand dabei das Vorhaben einer dezidierten Untersuchung des Forschungsgegenstandes Videotelefonie, sowohl aus Kultur- als auch Technikhistorischer, aber auch Medien-, Wahrnehmungs- wie Kommunikationstheoretischer Perspektive, indem analytische und phänosemiotische Perspektiven miteinander in Beziehung gesetzt werden (z.B. Wahrnehmungsbedingungen, Interaktionsmerkmale, realisierte Kommunikationsprozesse etc.).
Die Arbeit überzeugte die dreiköpfige Jury durch ihre innovative Verbindung von theoretischer Reflexion, gestalterischer Praxis und bildwissenschaftlicher Analyse und konnte sich so gegen eine Vielzahl hochkarätiger Mitbewerber*innen durchsetzen. Mit der Auszeichnung würdigt die GiB die besondere wissenschaftliche, gestalterische und diskursive Qualität der Arbeit, die aktuelle Fragestellungen zur medialen Kommunikation mit bildwissenschaftlicher Tiefe und interdisziplinärer Relevanz verbindet. Die ausgezeichnete Dissertation leiste einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Auseinandersetzung mit medialer Nähe und Distanz und eröffne neue Perspektiven auf die gestalterische und diskursive Bedeutung von Videotelefonie im digitalen Zeitalter.
Die Dissertation liegt in gedruckter und elektronischer Form vor und ist über die Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar öffentlich zugänglich.
Die Dissertation wurde zwischen 2018 und 2022 erarbeitet und im März 2022 eingereicht. Die Disputation fand am 9. Dezember 2022 statt. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Jan Willmann (wissenschaftliche Betreuung) und Prof. Andreas Mühlenberend (gestalterische Betreuung). Als Gutachter wirkten Prof. Andreas Mühlenberend sowie Prof. Dr. phil. Lars C. Grabbe (msd – Münster School of Design | FH Münster). Gefördert wurde das Promotionsvorhaben durch ein Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Kontakt:
Tobias Held
heldtobias.de
tobias.held[at]fh-muenster.de
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