
Prost! Brauhaus Pilsner
Grundlage für ein gutes Bier sind natürlich die richtigen Zutaten. Getreu dem deutschen Reinheitsgebot verwendeten wir ausschließlich Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Der erste Schritt erforderte Muskelkraft, denn die Malzmischung aus Gersten- und geröstetem Karamellmalz muss von Hand geschrotet werden.
Um die im Malz enthaltene Stärke in Zucker umzuwandeln, kochten wir das geschrotete Malz mit Wasser auf. Dieser Prozessschritt nennt sich „Maischen“ und dauerte etwa 90 Minuten. Anschließend folgte das Läutern, bei dem der Biertreber (die festen Bestandteile) vom Wasser getrennt wird.
Für das „Hopfenkochen“ wählten wir aus einer Vielzahl von Hopfensorten anhand des Geruchs und Geschmacks drei Sorten aus (viele Sorten riechen nicht allzu angenehm). Dabei reichen nur wenige Gramm – deutlich weniger, als wir ursprünglich erwartet hätten.
Den abgekühlten Sud füllten wir in einen Fermenter um und gaben Hefe hinzu. Während der Hauptgärung achteten wir besonders auf Sauberkeit und Hygiene, da jede Verunreinigung im Fermenter zum Eintrag unerwünschter Mikroorganismen führen und das Bier verderben könnte.
Anhand der täglichen Stammwürzemessung errechneten wir, wann das Bier bereit zur Abfüllung sein würde. In unserem Fall nach neun Tagen. Nach den neun Tagen hatte sich der Stammwürzegehalt von 12° Plato auf nur 4° Plato reduziert, ein Indikator für den Umbau von Zucker zu Ethanol. Das Bier hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Alkoholgehalt von etwa 5%. Die Abfüllung erfolgte von Hand in Bügelflaschen. Das Ergebnis: etwa vier Kisten Bier.
Natürlich darf auch eine gemeinsame Verkostung nicht fehlen. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Bier. Es hat einen milden, aber interessanten Geschmack. Seitdem schätzen wir Bier und den gesamten Brauprozess deutlich mehr. Den nächsten Anlass zum Brauen werden wir auf jeden Fall wieder nutzen.
Übrigens: Der Biertreber landet nicht einfach im Abfall. Im Rahmen des Moduls führten wir auch einen Biogasbildungstest durch, bei dem wir das verbleibende Restgaspotenzial des Biertrebers untersuchten.